Turcin-Ipo
Gesperrt
Eine seltsame Allianz
Nun versuchen sie nach Jahren eines “Waffenstillstandes” mit Anschlägen auf türkischem Gebiet eine Invasion der Armee in den Nordirak zu provozieren, um dann auch andere Anrainerstaaten zu veranlassen, sich militärisch im Irak einzumischen. So zumindest die Einschätzung einiger Analysten. Nur mit welchem Ziel? Um dann in dem allgemeinen Chaos bessere Voraussetzungen für ihren militärischen Kampf zu erlangen?
Eine 43-jährige Krankenschwester aus Hamburg hatte sich schon vor 14 Jahren dem kurdischen Befreiungskampf angeschlossen. Als “Mizgan” - so ihr neuer Name - lebt sich heute inmitten der Rebellen. Den PKK-Truppen gehören viele kämpfende, an Waffen geschulte Frauen an. Wie viele Kämpfer tatsächlich in den Bergen leben will Mizgan laut einem Bericht der ZEIT vom 25. Oktober nicht verraten.
Schätzungen gehen von 3.000 bis 20.000 Rebellen aus. “Glaubt man Mizgan, erleben die PKK und die ihr angegliederten Organisationen momentan einen enormen Zuwachs, besonders aus Iran. Im Juni diesen Jahres wurde deshalb die Koma Civaken Kurdistan (KCK), die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans, ins Leben gerufen, eine Dachorganisation. Fast 50 Prozent unserer Mitglieder sind Frauen, und es werden jeden Tag mehr. Die zunehmende Islamisierung ihrer Gesellschaften, sagen einige von Mizgans Kämpferinnen, habe sie in den bewaffneten Widerstand getrieben. Mizgan selbst ist eine der 14 weiblichen Führungskader der KCK. Und weiter schreibt die Zeit:
“Der Hinweis auf iranische Rekruten macht hellhörig. Partei des neuen Lebens in Kurdistan (PJAK) heißt die iranische Bruder- und Schwesterorganisation der PKK, die ihrerseits in Iran bewaffnete Anschläge verübt. Die PKK steht in den USA auf der Liste der terroristischen Organisationen, die PJAK aber erhält amerikanische Finanzhilfe und Waffen als Verbündete im eskalierenden Konflikt der Bush-Regierung mit Teheran.
‘Der Terrorist meines Feindes ist mein Freund’ lautet diese Strategie der USA – und von ihr versucht auch die PKK zu profitieren. Schon seit Längerem wollen sich PKK-Führer wie Cemil Bayik den USA als Bündnispartner andienen im “Kampf gegen islamischen Fundamentalismus”. Washington reagiert bislang kühl. Aber die offensichtliche Verquickung von PKK- und PJAK-Kämpfern im Nordirak dürfte auch ein Grund sein, warum die USA versuchen, die Türkei von einer Invasion ins Nachbarland abzuhalten.” So die Einschätzung des Autorenteams A. Böhm und B. Svensson.
Steuern US-Geheimdienste die Bewegung aus Deutschland?
Der PJAK-Vorsitzende Haji Ahmadi lenkt die Geschicke der Organisation von Köln aus. Dort hatte der Bundesnachrichtendienst ihn zwar schon einmal “befragt”, lässt ihn aber seit längerem unbehelligt schalten und walten. Auf die Fragen nach Restriktionen erwidert Ahmadi: “Warum, schließlich nützen wir den Amerikanern.” So scheint es möglicherweise zu einer “informellen” Koalition der USA mit den kurdischen Rebellen. Und dann kommt einem schnell wieder das Interesse der Kriegstreiber im Pentagon in Erinnerung: Unruhe in der Region stiften - um jeden Preis. Außerdem hat man so einen Hebel, der militärisch auch in den Iran weist.
Das türkische Parlament hat der Regierung Erdogan bereits die Vollmacht für Militäroperation auch auf irakischem Gebiet erteilt. Die PKK beantwortete den Beschluss aus Ankara mit der Ankündigung, von nun an Soldaten, Polizisten und Politiker zu ermorden. Allein am Wochenende sind über 40 Menschen den Kämpfen entlang der Grenze zum Opfer gefallen. “Das Kalkül der Guerilla könnte aufgehen” schließt die Zeit ihren Artikel. Geht hier nicht vielmehr wieder einmal US-amerikanisches Kalkül auf?
Nun versuchen sie nach Jahren eines “Waffenstillstandes” mit Anschlägen auf türkischem Gebiet eine Invasion der Armee in den Nordirak zu provozieren, um dann auch andere Anrainerstaaten zu veranlassen, sich militärisch im Irak einzumischen. So zumindest die Einschätzung einiger Analysten. Nur mit welchem Ziel? Um dann in dem allgemeinen Chaos bessere Voraussetzungen für ihren militärischen Kampf zu erlangen?
Eine 43-jährige Krankenschwester aus Hamburg hatte sich schon vor 14 Jahren dem kurdischen Befreiungskampf angeschlossen. Als “Mizgan” - so ihr neuer Name - lebt sich heute inmitten der Rebellen. Den PKK-Truppen gehören viele kämpfende, an Waffen geschulte Frauen an. Wie viele Kämpfer tatsächlich in den Bergen leben will Mizgan laut einem Bericht der ZEIT vom 25. Oktober nicht verraten.
Schätzungen gehen von 3.000 bis 20.000 Rebellen aus. “Glaubt man Mizgan, erleben die PKK und die ihr angegliederten Organisationen momentan einen enormen Zuwachs, besonders aus Iran. Im Juni diesen Jahres wurde deshalb die Koma Civaken Kurdistan (KCK), die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans, ins Leben gerufen, eine Dachorganisation. Fast 50 Prozent unserer Mitglieder sind Frauen, und es werden jeden Tag mehr. Die zunehmende Islamisierung ihrer Gesellschaften, sagen einige von Mizgans Kämpferinnen, habe sie in den bewaffneten Widerstand getrieben. Mizgan selbst ist eine der 14 weiblichen Führungskader der KCK. Und weiter schreibt die Zeit:
“Der Hinweis auf iranische Rekruten macht hellhörig. Partei des neuen Lebens in Kurdistan (PJAK) heißt die iranische Bruder- und Schwesterorganisation der PKK, die ihrerseits in Iran bewaffnete Anschläge verübt. Die PKK steht in den USA auf der Liste der terroristischen Organisationen, die PJAK aber erhält amerikanische Finanzhilfe und Waffen als Verbündete im eskalierenden Konflikt der Bush-Regierung mit Teheran.
‘Der Terrorist meines Feindes ist mein Freund’ lautet diese Strategie der USA – und von ihr versucht auch die PKK zu profitieren. Schon seit Längerem wollen sich PKK-Führer wie Cemil Bayik den USA als Bündnispartner andienen im “Kampf gegen islamischen Fundamentalismus”. Washington reagiert bislang kühl. Aber die offensichtliche Verquickung von PKK- und PJAK-Kämpfern im Nordirak dürfte auch ein Grund sein, warum die USA versuchen, die Türkei von einer Invasion ins Nachbarland abzuhalten.” So die Einschätzung des Autorenteams A. Böhm und B. Svensson.
Steuern US-Geheimdienste die Bewegung aus Deutschland?
Der PJAK-Vorsitzende Haji Ahmadi lenkt die Geschicke der Organisation von Köln aus. Dort hatte der Bundesnachrichtendienst ihn zwar schon einmal “befragt”, lässt ihn aber seit längerem unbehelligt schalten und walten. Auf die Fragen nach Restriktionen erwidert Ahmadi: “Warum, schließlich nützen wir den Amerikanern.” So scheint es möglicherweise zu einer “informellen” Koalition der USA mit den kurdischen Rebellen. Und dann kommt einem schnell wieder das Interesse der Kriegstreiber im Pentagon in Erinnerung: Unruhe in der Region stiften - um jeden Preis. Außerdem hat man so einen Hebel, der militärisch auch in den Iran weist.
Das türkische Parlament hat der Regierung Erdogan bereits die Vollmacht für Militäroperation auch auf irakischem Gebiet erteilt. Die PKK beantwortete den Beschluss aus Ankara mit der Ankündigung, von nun an Soldaten, Polizisten und Politiker zu ermorden. Allein am Wochenende sind über 40 Menschen den Kämpfen entlang der Grenze zum Opfer gefallen. “Das Kalkül der Guerilla könnte aufgehen” schließt die Zeit ihren Artikel. Geht hier nicht vielmehr wieder einmal US-amerikanisches Kalkül auf?