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Türken marschieren in den Nordirak ein !

  • Ersteller Ersteller Gast829627
  • Erstellt am Erstellt am
[h4]KONFLIKT IM NORDIRAK[/h4]
[h3]Türkischer Präsident sagt PKK den Kampf an[/h3]
Alle diplomatischen Bemühungen erscheinen vergeblich: Die Geduld der Türkei mit der PKK sei zu Ende, sagt Präsident Gül. Terroraktionen aus dem Nordirak würden nicht mehr geduldet.
Ankara/Suleimanijah - Präsident Abdullah Gül gab sich fest entschlossen. Die Türkei werde alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, "um die Bedrohung zu beseitigen", sagte er heute bei einem Treffen der Schwarzmeer-Anrainerstaaten. Die Geduld der Türkei mit den Kämpfern der verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sei "am Ende". Ankara respektiere zwar die territoriale Integrität des Irak, sagte Gül. Man könne aber nicht hinnehmen, "dass irakischer Boden für terroristische Aktivitäten genutzt wird". Weitere Angriffe der PKK von ihren Unterschlüpfen vom Norden des Nachbarlands aus würden nicht geduldet.

[h4]KURDEN-KONFLIKT: KÄMPFER IN DEN BERGEN - LUXUS IM NORDIRAK[/h4]

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Die türkische Regierung ist durch einen Parlamentsbeschluss ermächtigt, militärisch gegen die PKK-Kämpfer im Nordirak vorzugehen. Sie beschuldigt den Irak, nicht entschieden genug gegen Kämpfer der PKK im Kurdengebiet vorzugehen. Diese nutzten die irakische Grenzregion für Vorstöße in das Nachbarland. Die türkische Armee hat zur Vorbereitung eines größeren Militäreinsatzes rund 100.000 Soldaten unweit von Cizre zusammengezogen. Die Einheiten sind mit Panzern, F-16-Kampfflugzeugen und Kampfhubschraubern ausgerüstet.
Aus dem Krisengebiet wurden heute erneut Militäraktionen gemeldet. Bereits in der Nacht zum Mittwoch will die türkische Armee hat bei einem Gefecht an der Grenze zum Irak nach eigenen Angaben mindestens 30 PKK-Kämpfer haben. Soldaten hätten eine Gruppe aus dem Irak eindringender Bewaffneter bemerkt hätten, teilte der Generalstab mit. Die PKK-Jämpfer sollen versucht haben, Panzer anzugreifen, die die türkische Armee an der Grenze in Stellung gebracht hat. Die Zahl der Toten bei Kämpfen ist damit seit dem Wochenende auf mindestens 64 gestiegen.
Am Morgen stiegen Augenzeugen zufolge Kampfflugzeuge vom Flughafen in Diyarbakir auf, der größten Stadt im überwiegend kurdischen Südosten der Türkei.

DER KURDENKONFLIKT

  • <LI class="spMPCTab spMPCTabAktiv" id=spMPCTab-28030-1>Kurdistan <LI class=spMPCTab id=spMPCTab-28030-2>PKK
  • Nordirak
SPIEGEL ONLINE​


Das Volk der Kurden umfasst Schätzungen zufolge bis zu 30 Millionen Menschen. Sie leben hauptsächlich auf dem Gebiet der Staaten Türkei, Iran, Irak und Syrien. Im Irak ist ihr ölreiches Gebiet im Norden des Landes weitgehend autonom (siehe Karte...). Einen eigenen politischen Staat Kurdistan hatten sie nie. Vor allem die Türkei unterdrückte die Kurden auf ihrem Staatsgebiet: Mehrere Aufstände wurden niedergeschlagen, Sprache, Musik, Literatur und sogar die kurdische Nationalkleidung wurden verboten. Aber auch Iran, Irak und Syrien versuchten, den Kurden ihre kulturelle Identität zu nehmen.
Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gründete sich in den siebziger Jahren im kurdischen Teil der Türkei. Ihr Ziel war es, mit Waffengewalt einen eigenen kurdischen Staat zu schaffen. Vor allem in den achtziger und neunziger Jahren eskalierte die Gewalt - und wurde von der Organisation auch ins Ausland getragen. Die PKK ist in der Türkei verboten, ebenso in Deutschland. Die EU und die USA betrachten die PKK als terroristische Organisation. Heute sollen sich rund 3000 PKK-Kämpfer in den Bergen im Nordirak versteckt halten. Der verhaftete und zu lebenslanger Haft verurteilte PKK-Führer Abdullah Öcalan hatte 1999 den bewaffneten Kampf der Gruppe für beendet erklärt; Mitte 2004 kündigte diese jedoch den Waffenstillstand auf.
Die nordirakische Kurdenregion ist seit mehr als 15 Jahren weitgehend autonom. Nach dem Golfkrieg 1991 schufen die Alliierten dort eine von den USA und Großbritannien geschützte Flugverbotszone, was noch unter Diktator Saddam Hussein zur Autonomie führte. Seit der US-geführten Invasion in den Irak und dem Sturz Saddams 2003 ist der Norden im Vergleich zum Rest des Landes weitgehend von Gewalt verschont geblieben. Viele Iraker unterschiedlicher Volksgruppen haben deshalb dort Zuflucht gesucht. In jüngster Zeit kommt es jedoch auch in der Kurdenregion vermehrt zu Anschlägen. Für Spannungen sorgt der Status des ölreichen Gebiets Kirkuk. Die gleichnamige Stadt liegt zwar knapp außerhalb der autonomen Region, wird aber von den Kurden als historische Hauptstadt beansprucht. In ihr leben jedoch auch Araber und Turkmenen. Die irakische Verfassung von 2005 sieht ein Referendum über den künftigen Status der Stadt noch in diesem Jahr vor.




Türkische Kampfflugzeuge hätten am Mittwoch ein kurdisches Dorf im Irak bombardiert, meldete die Nachrichtenagentur Reuters. Auf den Ort in der Grenzregion 25 Kilometer nordöstlich der Stadt Dahuk seien zahlreiche Bomben niedergegangen, wurde ein anonymer irakischer Vertreter zitiert. Über Opfer oder Schäden durch den Angriff wurde zunächst nichts bekannt.




Foto: Burak Kara/Getty Images


Video: Reuters




An der Grenze zum Irak sollen türkische Soldaten einen Angriff von bis zu 40 kurdischen Rebellen zurückgeschlagen haben. Der Angriff am Mittwochabend habe sich gegen Sicherheitskräfte in der Gebirgsprovinz Hakkari gerichtet, berichteten Nachrichtenagenturen. Diese hätten den Überfall mit Panzern und Artillerie abgewehrt. Nach heftigen Kämpfen hätten sich die PKK-Rebellen in den Nordirak zurückgezogen.

[h4]FORUM[/h4]
Der Kurdenkonflikt - wie lässt er sich lösen?

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586 Beiträge
Neuester: Heute 15:54 Uhr
von Gökhan



Eine ranghohe irakische Delegation will am Nachmittag in Ankara mit führenden türkischen Politikern über Möglichkeiten zur Entspannung des Konflikts beraten. Die Iraker wollten die Türken davon überzeugen, dass eine Offensive gegen die PKK-Lager nicht notwendig sei, meldeten irakische Zeitungen. Staatspräsident Dschalal Talabani habe Berichte dementiert, wonach er der Türkei zugesagt habe, führende PKK-Funktionäre auszuliefern, die sich im kurdischen Autonomiegebiet im Nordirak aufhalten sollen. Ein Sprecher des kurdischen Präsidenten erklärte, die PKK-Anführer lebten zusammen mit Kämpfern in Lagern in den Bergen, die für die irakischen Sicherheitskräfte nicht zugänglich seien. Deshalb sei es nicht möglich, sie festzunehmen. Talabani hatte erst vor einigen Tagen erklärt, er werde "nicht einmal eine kurdische Katze" an die Türkei ausliefern.
Von Bedenken der USA wollen sich die Türken nicht beeinflussen lassen werde. Auch wenn die US-Regierung gegen einen grenzüberschreitenden Militäreinsatz sei, werde sein Land selbst entscheiden, ob dieser durchgeführt werde oder nicht, sagte Ministerpräsident Tayyip Erdogan während eines Besuchs in Rumänien. Er wünsche sich ein gemeinsames Vorgehen mit den Vereinigten Staaten gegen die Rebellen. Ob er damit eine gemeinsame Militäroperation meinte, ließ Erdogan offen.
als/Reuters/AFP/dpa

Konflikt im Nordirak: Türkischer Präsident sagt PKK den Kampf an - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
 
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Hintergrund: Türkische Angst vor Kurdistan

Warum die Türkei die Muskeln Richtung Nordirak spielen lässt - Ein Hintergrund

25-10

Wäre das vorderasiatische Siedlungsgebiet der Kurden ein Staat, hätte er ungefähr die Größe Frankreichs und würde sich über Teile der heutigen Gebiete von Armenien, Aserbaidschan, Irak, Iran, Syrien und der Türkei erstrecken. Für eine nationalistische Bewegung, die einen eigenen "Kurdistan"-Staat fordert, gibt es also jede Menge aussichtslos erscheinende Überzeugungsarbeit zu leisten.



Versucht wird das schon lange mit verschiedensten Mitteln. Nachdem mit der Grenzziehung des Iraks nach dem ersten Weltkrieg das kurdische Gebiet auf mehrere Staaten aufgeteilt wurde, versprach der türkische Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk den Kurden etwa, dass sie autonom über die von ihnen besiedelten Gebiete herrschen würden. Der "Vater der Türken" vergaß das beim Gründungsakt 1923 allerdings einfach im Text zu verankern. Den Kurden wurde im Zuge des kemalistischen Nationalismus im gesamten 20. Jahrhundert der Status als Minderheit verwehrt und die Region unter Militärverwaltung gestellt. Mitte bis Ende der 70er-Jahre formierte sich aus dem Widerstand die verbotene kurdische Arbeiterpartei (PKK), die bis heute mit terroristischen Mitteln für ein freies Kurdistan kämpft. Sie wird von der Türkei, ebenso wie von der EU und den USA, als Terrororganisation eingestuft.

Als weitere Folge der Unterdrückung verließen allein zwischen 1990 und 2003 ungefähr drei Millionen Menschen das Gebiet. Erst auf Druck der Europäischen Union anfang des 21. Jahrhunderts wurde die Situation für die Volksgruppe besser.


Die marxistisch-leninistische PKK ist auch ein wichtiger Grund, warum die Türkei nun in den kurdischen Nordirak einmarschieren will. Sie finde dort ein sicheres Rückzugsgebiet, behauptet die Regierung Erdogan. Außerdem will man eine zu große Autonomie (einen föderalistischen Bundesstaat oder gar ein eigenes Kurdistan) der Region innerhalb des Iraks verhindern. Zum einen aus Angst, das könnte auch den Unabhängigkeitsbestrebungen innerhalb der Türkei neuen Auftrieb verleihen - da die Kurdengebiete fast ein Drittel der Türkei ausmachen, ist eine Abspaltung für Ankara aber nicht akzeptabel. Zum anderen weil ein föderalistischer Irak wohl auch bedeuten würde, dass ein schiitischer Bundesstaat im Süden entstehen würde. Und der würde dem Iran sehr nahe stehen, dem traditionellen Konkurrenten um die regionale Vormachtstellung.


Nicht ganz unwesentlich ist auch die Frage, die sich im Zusammenhang mit der Stadt Telafer auftut. Dort, nahe Mossul, leben am Rande der irakischen Kurdenregion etwa 600.000 Turkmenen - ein Volk, dass im Irak unter Saddam Hussein ebenfalls schwere Repressionen hinnehmen musste, und das auch im "neuen Irak" keine wesentliche politische Rolle spielen darf. Die Furcht um die mangelnde Sicherheit des von der Türkei protektionierten Volkes ist ein selten beachtetes Argument. Andererseits geben viele der irakischen Turkmenen selbst auch wenig auf den Schutz Ankaras. Viele Beobachter werfen der Türkei deshalb vor, die Turkmenen als Vorwand zu gebrauchen.
 
ein kurdistan wird enstehen
aber nicht auf türkischem boden
sondern der irak wird aufgeteilt in 3 teile eins davon wird kurdistan sein
 
habe mal gehört dass fast die hälfte der bevölkerung in der TR so ca. 30 mio kurdischer abstammung sind stimmt das ?
 
ein kurdistan wird enstehen
aber nicht auf türkischem boden(...)

Muss es auch nicht. Ihr müsst nur die Kurden auch in der Praxis als gleichberechtigte Bürger behandeln und schon braucht man keine PKK mehr. 8)

Okay, natürlich geht das nicht so einfach, aber einen großen Schritt vorwärts würde die Türkei damit tun.
 
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