Afroasiatis
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Ja aber 8% auf den gesamten Balkan bezogen ist unglaublich wenig. Die Türken in Bulgarien haben wie in Rumänien auch eine eigene Partei aber das wars auch. Die Türkei hat auf dem Balkan überhaupt keine Freunde muss man einfach sagen. Bosnien, Kosovo ein wenig Albanien und Mazedonien bei der muslimischen Bevölkerung aber dann ist auch schluss. Deswegen ist der Balkan gerade für die Türkei uninteressant. Die Osmanen haben einen Fehler begangen. Sie haben vom Festland aus keine Türken in diese Ländern gepumpt ähnlich wie die Sovjets. Als Beispiel auch wenn Kazak, Uzebk, Turkmen und Azerbaijan Türkvölker sind leben dort viele Russen und in einigen teilen ist die Amtsprache auch Russisch.
Wir Türken haben die Bevölkerung nicht zwangs assimiliert sondern sie einfach nur durch Steuererhöhungen zwangs islamisiert wobei dies auch keine wirkliche Ausübung des Islams war. Viele haben den glauben nur angenommen um den hohen Steuern aus dem Weg zu gehen. Die Osmanen haben in dieser Hinsicht eher wie Freunde und eher wenig wie Herrscher gehandelt. Man sollte froh sein auf dem Balkan, dass es nicht so ausgesehen hat. In allen ehemaligen-Sovjet Republiken ist entweder Russisch als Amtsprache und dort leben mindestens 1-2 Millionen Russen. Nach der Abspaltung der Balkanländer von den Osmanen, zeig mir ein Land das irgendwie was mit den Osmanen zutun haben möchte bzw. mit der Türkei. Die einzigen Länder die Türkisch als zweitsprache/Lokale Sprache zur verfügung stellen sind Kosovo und Mazedonien. Und der Kosovo ist nicht mal ein Staat.
Da können sich die Balkanländer echt glücklich schätzen, dass die Osmanen so gut mütig waren in ihrer Barbarei die man ihnen immer unterstellt. Wäre ich oder jemand anderes Sultan gewesen aus dieser Zeit, wäre dies anders.
Das mag grundsätzlich richtig sein, in dem Sinne dass die Osmanen keine Assimilation der eroberten Völker im türkisch-nationalistischen Sinne sich wünschten (wie könnten sie auch, wenn der Nationalismus viel später auftauchte, und die Osmanen sich selbst in erster Reihe als Muslimen und nicht als Türken gesehen haben).
Das heutige Bild aber täuscht. Vor der Unabhängigkeit der Balkanstaaten gab es da große muslimische Bevölkerungen (und in dieser Zeit waren die Begriffe "Muslim" und "Türke" in etwa synonym), die in einer Weise auch als so was wie Staatsvolk funktionierten. Wenn ich die Zahlen richtig im Kopf waren diese z.B. in Südgriechenland etwa 10% und im heutigen griechischen Makedonien 38% - praktisch keins davon ist geblieben. Ein großes Teil davon war wahrscheinlich auch türkischsprachig. In Bulgarien waren sie auch viel mehr als heute. Ich schätze, ähnlich war es auch in den anderen Balkanländern. Wie viel jetzt das auf Konvertierungen oder gezielte Ansiedlungen zurückzuführen ist, ist andere Frage, aber wir wissen dass es auch die zweiten gegeben hat.