Climber
Spitzen-Poster
Der ist doch eh Deutscher... kenne einen deutschen Verwandten von ihm.
Ja das haben Familien manchmal so an sich, also das man andersstaatliche Verwandte hat.
Der ist doch eh Deutscher... kenne einen deutschen Verwandten von ihm.
Wann reden wir denn von einer Kollektivschuld? Das ist eine durchaus ernst gemeinte Frage.
Ich denke die Zustimmung war schon sehr groß, die Motivation war mit Sicherheit bei den meisten die erstmalige staatliche Unabhängigkeit seit 1000 Jahren. Trotzdem konnte im Kroatien der 40er ein erzkatholisches fschistisches System bestimmt besser punkten als ein leicht atheistischer Kommunismus. Eine Marionettenregierung ist etwas sehr abwertend für den Zuspruch. Eine enge Anlehnung an einen übermachtigen Verbündeten und gleichzeitig dem (einzigen) Garanten der eigenen staatlichen Souveränität impliziert etwas marionettenhaftes. Du würdest den Ausdruck aber nicht verwenden bei der Konstellation Island / USA. Ähnliches Konstrukt, die Isländer haben freiwillig die Amerikaner kommen lassen als Garant ihrer staatlichen Unabhängigkeit und wussten auch, wenn sie es ablehnen, werden die Amerikaner trotzdem kommen. Die wesentlichen Vorgaben zur "ethnischen Politik" kamen ja nicht aus Berlin bzw. wurden sogar aus rationalen Gründen kritisch gesehen (nicht aus ideologischen).
EDIT: Eine strafrechtliche Ahndung hat nur bedingt etwas mit einer gesellschaftlichen Aufarbeitung zu tun.
Ja das haben Familien manchmal so an sich, also das man andersstaatliche Verwandte hat.
Beantwortet meine Frage leider nicht. Gibt es da eine Historikerdefinition?Ich meinte nicht, dass hier konkret eine Kollektivschuld angelastet wird.
Ich finde der Vergleich hinkt nur etwas, es geht spezifisch um Marionette.Die Zustimmung für wen oder für was? Die Zustimmung bestand insbesondere für den unabhängigen Staat, wie du richtig angemerkt hast. Hierbei war es irrelevant, wer diesen Staat garantiert. Nichtsdestotrotz bleibt es eine nicht vom Volk autorisierte Marionettenregierung. Die Rede ist von Kroatien in den 1930ern und 1940ern. Ein Land voller Bauern mit hohem Anteil an Analphabeten. Es darf davon ausgegangen werden, dass nur ein Bruchteil der Bevölkerung wusste, wie die Regierung agierte. Ein erzkatholisches faschistisches System hatte ohne Frage mehr Bonus als ein atheistischer Kommunismus, nur war der atheistische Kommunismus vorerst kein Thema. Der Feind war in erster Linie das Königreich. Aus damaliger Sicht ist eine faschistische und erst Recht eine erzkatholische Ausrichtung nichts Negatives. Das muss man immer im zeitlichen Kontext sehen. Wie Grausam und Menschenfeindlich sich der kroatische Faschismus wirklich gab, wussten nur wenige. Ob der Zuspruch bei näherer Kenntnis ein anderer gewesen wäre, bleibt lediglich Spekulation. Und der Vergleich USA/Island hinkt gewaltig. Ich schätze, das weisst du selber auch.
In der Tat nur bedingt, aber sie ist wesentlich. Der strafrechtliche Charakter einer Tat zeigt dem Dümmsten unter den Dummen auf, dass etwas falsch ist. An der gesellschaftlichen Aufklärung hapert es, so weit ich das von hier aus beurteilen kann, in Kroatien nicht. In Kroatien wird die eigene Vergangenheit von offizieller Seite aus nicht schöngeredet. Leugner gibt es bekanntlich überall. Weshalb das Problem in Kroatien so ausgeprägt ist, dürfte nicht so einfach zu eruieren sein. Ich schätze, das junge Alter des Staates sowie dessen jüngste Geschichte dürften ein wesentlicher Faktor sein. Die Serben sind noch immer das aktuelle Feindbild. Das schafft Parallelen zu den Ustaša. Ein gewisses Mass an Enttäuschung über den nun unabhängigen Staat dürfte ebenfalls eine Rolle spielen.
Die gesellschaftliche Aufarbeitung muss von offizieller Seite aus angestossen werden. Das wurde getan. Von fehlender Aufarbeitung kann also nicht die Rede sein. Die Frage ist nun, ob das, was getan wurde, ausreicht. Ich denke nicht. Offiziell die Vergangenheit eingestehen und einen strafrechtlichen Tatbestand definieren ist das eine, offene Kampagnen wiederholt durchführen und das konsequente Durchsetzen von geltendem Recht das andere. Ich war selber an Anlässen anwesend, an denen es von U-Symbolik nur so wimmelte. Die Polizei war anwesend und kümmerte sich einen Dreck darum. Hey, irgendein Dorf auf'm Land. Jeder kennt jeden, der Polizist ist mit der Hälfte der Einwohner verwandt, verschwägert oder er ist Pate von irgend'nem Balg. Selbst wenn er anderer Meinung ist, wird er nicht eingreifen.
Junuz_Đipalo;3744400 schrieb:nek ćifuti jebu mater svoju, opet im treba para ili šta? a gelipteri poput ovog konja šta drka na takve teme i odma ih meće na forum se odma lipe na to ka muha na govno. jebo te hershel tannenbaum.
Beantwortet meine Frage leider nicht. Gibt es da eine Historikerdefinition?
Ich finde der Vergleich hinkt nur etwas, es geht spezifisch um Marionette.
Also es sollte mindestens ein Ja dabei sein, für eine Marionettenregierung:
- macht genau das was der Puppenspieler will (tat Pavelic nicht)
- braucht den Puppenspieler zum eigenen Überleben gegen innere(!) Feinde (auch das möchte ich bis mindestens '43 verneinen)
- hat als staatliches Konstrukt keinerlei Berechtigung (wurde 91-95 abschließend entkräftet)
NO, DK, NL, Vichy, AF heute -> Marionetten
IS, HR -> keine Marionetten
Bei einem Handeln, das massiv den amerikanischen bzw deutschen Interessen zuwider gelaufen wäre, hätte beide ihre Sichtweise mit militärischer Gewalt durchgedrückt. Also ich unterstelle, die Amerikaner hätten eine Neutralität Islands nicht toleriert und die massive Gefährdung der Nordatlantikrouten durch ein deutsch besetztes Island nicht sehenden Auges hingenommen (auch schon '41 während der amerikanischen Neutralität)
Ich sehe das im Kontext der Zeit, und komme zum Schluß, dass ein erzkatholisches faschistisches Regime das für ein erstmalig unabhängiges Kroatien steht ein sehr solides Standbein hatte und keine Marionettenregierung ist
Also Pausenclown und Psychologe, ich würde es andersrum aufzäumen. Die Serben haben mit der Ustascha-Karte emotional mobilisiert und eine Kriegsführung angestossen, die in Europa 40 Jahre tot war. So in die Richtung: "Wenn die sagen ich bin Ustascha, weil ich für ein unabhängiges/freies Kroatien kämpfe, dann ist das halt so". In den ersten Jahren war die HDZ ja auch eher schwammig in dem Punkt. Das Buch von Tudjman ist ja ziemlich umstritten.
Ich kann die offiziellen Maßnahmen überhaupt nicht beurteilen, aber eine großes Unwohlsein in Bezug auf NDH konnte ich nicht feststellen. Ich muss aber auch nicht ständig über Politik oder Geschichte reden.
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Die Zustimmung für wen oder für was? Die Zustimmung bestand insbesondere für den unabhängigen Staat, wie du richtig angemerkt hast. Hierbei war es irrelevant, wer diesen Staat garantiert. Nichtsdestotrotz bleibt es eine nicht vom Volk autorisierte Marionettenregierung. ....
Pavelic war natürlich grundsätzlich ein Selbstläufer den man aus Sicht des DR alleine laufen lassen konnte. Aber auch bei Handlungen, die zumindest aus praktischen Gründen auf Mißbilligung gestoßen sind, hat er sie durchgezogen gegen den Willen Berlins. Also konkret seine Serbenpolitik mit den drei Dritteln, die Ex-Yu bis zum Ende des Krieges nicht zur Ruhe haben kommen lassen.
Installiert, ja gut, Kroatien bzw das Kgr Juguslawien hatte die Stunde Null durch die Zerlegeung in Teilstaaten. Da liegt es in der Natur der Sache, dass alle staatliche Gewalt für einen Moment von den Besatzungstruppen ausgeht und nur von ihr ausgehen kann. Auch wenn es für eine demokratische Mehrheit nicht gereicht hätte, das hat es bei den kommunistischen Regimen in Osteuropa auch nicht. NDH war ohne Besetzer in so weit lebensfähig, dass die Ustascha Kernkroatien ohne Unterstützung der Wehrmacht bis zu einem gewissen Zeitpunkt halten konnte.
Wenn alles so gleich wäre: In Kroatien wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Selbiges hätte man ja in NL machen können. Regierung installieren, Friedensvertrag, Bündnispakt mit DE, Wehrpflicht wiedereinführen und ab an die Ostfront. Da hätte Kroatien als "besetztes" Land eine Sonderstellung wenn es denn besetzt war.
Ich wehre mich eben gegen den Begriff der Marionette, Satellitenstaat ist zutreffender.
Er hat die "geostrategischen" Vorgaben beachtet und war ideologisch auf einer Linie bzw. man war sich einig. Ich schrieb ja auch sinngemäß, dass es Berlin aus praktischen Erwägungen nicht passte man aber keinerlei ideologisches Problem damit hatte.
Um es mit Steinbrück :ch: zu sagen, Pavelic hatte mehr Beinfreiheit als Mussolini nach seiner Befreieung und Wiedereinsetzung in Norditalien.
Andersrum, eine Marionette kann ohne den Puppenspieler nicht, ein Satellit dreht sich noch eine ganze Zeit von alleine um die Erde.
Um es mit Steinbrück :ch:
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