Ankara die größte Moschee auf dem Balkan
14.05.2015 Im ehemals atheistischen Staat Albanien baut Ankara die größte Moschee auf dem Balkan
Ein Zeichen der Verbundenheit
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Foto: Flickr|mobilix|CCL 3.0|Eurasianews 2015
(Eurasianews). Die Türkei erklärte sich bereit, die künftig größte Moschee auf dem Balkan in der albanischen Hauptstadt Tirana errichten zu wollen. Die Kosten für das Objekt in Höhe von 30 Millionen Euro werde das türkische Präsidium für Religionsangelegenheiten tragen. Damit wollen beide Seiten ihre wechselseitige Verbundenheit unterstreichen und die wiedergewonnene Bedeutung der Religion im Lande zelebrieren.
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Mazhar Bilgin, stellvertretender Vorsitzende des Stiftungsrates Diyanet İşleri Başkanlığı (zu Deutsch: Präsidium für Religionsangelegenheiten) verkündete das Bauprojekt, das nicht minder als 10.000 Quadratmeter an Fläche umfassen soll, am Dienstag gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Agency.
Die Moschee werde eigenen Angaben zufolge in unmittelbarer geografischer Nähe zum albanischen Parlament in Tirana liegen. Unter der kommunistischen Diktatur Enver Hoxhas wurde Albanien 1968 zum „ersten atheistischen Staat“ erklärt und jegliche Religionsausübung untersagt. Erst 1990 wurde die Glaubensfreiheit in dem zu fast 60% muslimischen Land wiederhergestellt.
Am Mittwoch werden sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der albanische Präsident Bujar Nischani, der albanische Premierminister Edi Rama, Mehmet Görmez, der Präsident des türkischen Amtes für religiöse Angelegenheiten (Diyanet) und der Vertreter der muslimischen Gemeinde Albaniens, Skender Brucaj, zur Grundsteinlegung in Tirana versammeln.
Bilgin zufolge werde die neue Moschee rund 4.500 Gläubigen Platz für das Gebet bieten.
Der türkische Botschafter zu Tirana, Hidayet Bayraktar, sagte unterdessen, dass die Moschee ein Geschenk des türkischen Volkes an das albanische sei. Bayraktar lobte Albanien als ein Land, in dem alle religiöse Gemeinschaften gleichberechtigt leben können. Darüber hinaus sei Albaniens anvisierte EU-Mitgliedschaft ein positives Zeichen für die Entwicklung des Landes.
In Albanien, in dem rund drei Millionen Menschen leben, gibt es eine muslimische Mehrheitsbevölkerung, die sich traditionell angesichts der gemeinsamen osmanischen Vergangenheit mit der Türkei verbunden fühlt. Seit 2009 ist die kleine Balkan-Republik Mitglied der westlichen Militärallianz NATO und Anwärter für eine zukünftige EU-Mitgliedschaft.
Dieser Artikel wurde am 14. Mai dem Fachportal Eurasianews entnommen. Das Portal widmet sich ökonomischen, geostrategischen und politischen Fragen aus dem eurasischen Raum und darüber hinaus. Die Redaktion bedankt sich für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
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