Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Trojaner = Vorfahren der Albaner?

Die Sache ist die, dass es ne Theorie gibt, das die heutigen Albaner alle aus Mittelalbanien stammen und sich erst durch die islamische Expansion durch die Osmanen auf dem gesamten Balkan ausgebreitet haben.

- - - Aktualisiert - - -

Also ich muss Ljubica hier mal in Schutz nehmen. Wenn es irgendwem hier um echte Auarbeitung, Zusammenleben und Frieden geht, dann Ljubica, stets faktenorientiert, sachlich und neutral, bzw. Nicht antialbanisch, wie oft behauptet wird.

PS: Kosovo je srbija!
PPS: CCCC Oliver

Ist das hier jetzt antialbanisch?

Die Sache ist die, dass es ne Theorie gibt, das die heutigen Albaner alle aus Mittelalbanien stammen und sich erst durch die islamische Expansion durch die Osmanen auf dem gesamten Balkan ausgebreitet haben.
 
Der einzige Grund, warum du dich für albanische Herkunftsgeschichte interessierst ist, um irgendwie zu beweisen, dass der Kosovo serbisch ist, seit ihr Raumschiff vor 20 Millionen Jahren dort gelandet ist.
 
Der einzige Grund, warum du dich für albanische Herkunftsgeschichte interessierst ist, um irgendwie zu beweisen, dass der Kosovo serbisch ist, seit ihr Raumschiff vor 20 Millionen Jahren dort gelandet ist.

Das ist falsch! Ich interessiere mich tatsächlich für Geschichte. Und ja, es ist ein Fakt, das Kosovo serbisch ist. Es wurde im Laufer der Zeit und mit Unterstützung von Aussen, okkupiert und den Serben entrissen. Das ist etwas was man nicht leugnen kann.
angefangen hat es mit der osmanisch islamischen Expansion.

Wie ersten genetischen Studie feststellen, dürften die Albaner im Laufe der Völkerwanderung wohl aus Nord Europa eingewandert sein.
Dies würde auch die Wissenschaftlichen Erkenntnisse von allen anerkannten Universitäten stützen, das die Albaner absolut Nichts mit den Illyriern zu tun haben, sondern das dies eine Mythen Erfindung der Albanischen Mafia ist um Territoriale Ansprüche zu stellen. siehe auch andere Studien Erkenntnisse der Uni München oder Standford-USA
Ebenso haben die Albaner Gene, welche auf eine enorme Vermischung mit anderen Ethnien hinweist und die zelebrierte Ethnische Reinheit, welche im Kosovo verkündert wird, ist ebenso eine Erfindung der Kosovaren Mafia. Selbst der National Heilige Skenderbeg, hatte eine Serbische Frau und hatte eine Italienische und Serbische Verwandschaft.
Die Albaner kamen als Hirten Wander Volk in den Balkan und in einer sehr kleinen Population, was auch erklärt das die erste Fundstücke dieses Hirten Volkes im 11. Jahrhundert auftauchen in einem Nord Albanischen Berg Tal.
Ansonsten gibt es absolut keine Erwähnung noch kulturelle Fundstücke über eine Albanische Kultur zu einem früheren Zeitpunkt.
Die Albaner waren ursprünglich ein kleines Hirtenvolk in den abgelegenen Gebirgsketten der südlichen Balkanhalbinsel. Sie waren in erster Linie Nomaden im Binnenland der Halbinsel und scheinen nur selten zur sumpfigen und wohl mückengeplagten Adriaküste hinabgestiegen zu sein. Sie blieben lange Zeit von der Außenwelt unbemerkt, und ihre Frühgeschichte ist daher weitgehend in Nebel umhüllt.
 
Die Rolle der Mythen

Bericht über die internationale Tagung »The Role of ‚Myths‘ in History and Development in Albania«, 11. bis 13. Juni 1999 an der School of Slavonic and East European Studies (SSEES) in London

Vom 11. bis zum 13. Juni fand an der School of Slavonic and East European Studies eine Tagung über »The Role of Myths in History and Development in Albania« statt. Sie begann zufällig zeitgleich mit dem Einmarsch der ersten UN-Truppen in den Kosovo. Die Funktion, Bildung und Instrumentalisierung von Mythen in Albanien im historischen und sozialpolitischen Kontext zu betrachten, erwies sich damit als zeitpolitisch hochaktuell. Die gewaltlegitimierende Wirkung der Kosovomythen im sich gegenseitig ausschliessenden Territorialanspruch (die mittelalterliche Schlacht auf dem Amselfeld für die serbische Seite und der »Gegenmythos« der Urabstammung von illyrisch-dardanischen Siedlern auf albanischer Seite) wird der internationalen Gemeinschaft derzeit täglich mit dem Bekanntwerden gewalttätiger Übergriffe im Kosovo vor Augen geführt.

Mit der Unterstützung zum Aufbau eines funktionierenden Bildungssystems im Kosovo wird sich bald die Frage stellen, wie Geschichte weiterhin unterrichtet werden soll – und dies könnte direkte Auswirkungen auf den Geschichtsunterricht in Albanien haben. Wird es nötig sein, wie früher gemeinschaftsstiftende Mythen, wie sie Noel Malcolm in einen großen Bogen als albanische »Schlüsselmythen« (von Illyrianismus über Skanderbeg bis zu heutigen Freund- und Feindbildern) identifizierte, im Unterricht zu reproduzieren, um kompensatorischen Nationalstolz zu schaffen, Verteidigungsbereitschaft zu mobilisieren und ideologische Gleichschaltungsprozesse vorbereiten zu lassen? Ideologiegeborener Zwang zur Konformität wird zum Beispiel der UÇK angelastet, die bereits in der frühen Krise vor Ausbruch von Kriegshandlungen interethnische Kommunikationsträger als »Verräter« umgebracht haben soll. Ein Tagungsvortrag von Denisa Kostovicova näherte sich kritisch ähnlichen Ideologiebildungsprozessen im Kosovo, indem er die fortschreitende ethische Segregation in den Schulen Kosovos in den frühen neunziger Jahren analysierte. James Pettifer betrachtete dagegen eher vorsichtig hypothesierend die »Urspungsmythen der UÇK«. Kimeta Bytyci, die Führerkulte unter Kosovaren für Schattenregierungspersönlichkeiten der LDK-Partei anhand von neu entstandenen Heldenliedern darstellen wollte, mußte sich mit schweren Vorwürfen aus Reihen kosovarischer Tagungsbesucher auseinandersetzen. Die Aktualität warf ihre ideologischen Schatten und forderte umsomehr die empirische Grundlage als Legitimation für die vorgetragenen Thesen ein.

Auch in Albanien reproduziert das gültige, 1996 herausgegebene Geschichtsbuch für die Mittelstufe noch aus totalitär-kommunistischer Zeit bekannte martialistische und heroistische Rhetorik. Freund- und Feindbilder, Heroen und Verräter tragen mittlerweile nur oft umgekehrte Vorzeichen (der vormalige Staatspräsident Sali Berisha wird am Buchende glorifiziert – der Herausgabetermin des Buches fiel noch vor die Zeit seiner politischen Entmachtung). Daher lag die Londoner Tagung besonders Vertretern der kritischen albanischen kulturellen Elite am Herzen, die für ein differenzierteres Geschichtsbild in der albanischen Gesellschaft plädieren – ohne jedoch unbedingt auf liebgewonnene oder bedeutsame Selbstbilder verzichten zu wollen oder zu können.

So zeigten zum Beispiel Debatten in den Diskussionen über den Mythos »Die Religion des Albaners ist das Albanertum« (Arben Puto), der mit empirischen Feldforschungsergebnissen (Gilles de Rapper, Ger Duijzings) oder Archivforschungen (Nathalie Clayer) über Identitätskonstruktionen entlang neuer (post-»atheistischer«) Glaubensabgrenzungen konfrontiert wurde, Empfindsamkeiten einer albanischen Generation auf, die als urbane Elite kommunistische Moderne unter anderem darin erfuhr, daß sie durchweg von gemischtkonfessionellen Eltern abstammen. Fatos Lubonja mahnte gezielt die sozialpsychologische Komponente fortgesetzter Mythenreferenz in Albanien ein: Das Trauma der Transition und ihres wiederholten Scheiterns in Albanien sowie die persönlichen Erfahrungen von Armut oder Minderwertigkeit (beispielsweise in den Migrationssituationen) führten vielfach zum Bedürfnis, wenigstens die Vergangenheit zu glorifizieren, um dadurch Anrecht auf eine bessere Zukunft zu gewinnen.

Viele der »westlichen« Referenten unternahmen es akribisch, Geschichtsbilder zurechtzurücken (Bernd Fischer zum Beispiel zum in der Zwischenkriegszeit in der Auseinandersetzung mit den Italienern entstandenen und von Enver Hoxha bewußt initiierten überhöhten Selbstbild militärischer Effizienz; Elias Skoulidas zum Albanerbild in der griechischen Presse des frühen 19. Jahrhunderts; Roderick Bailey zum Einfluß der Special Operation Executives auf die albanischen Machtverhältnisse der Nachkriegszeit; Alex Standish zur Geschichtsklitterung kommunistischer Zeit, als Mehmet Shehu aus den Geschichtsbüchern langsam zugunsten Enver Hoxhas verdrängt wurde, der dessen Rolle als »Befreier Tiranas« im Partisanenkampf einnahm). Einige der albanischen Gäste verlegten sich auf eher komplexe Analysen der historischen und gesellschaftlichen Gründe für die fortgesetzte Bedeutung von Mythen des romantischen 19.-Jahrhundert-Typs in der albanische Gesellschaft. So setzte Isa Blumi Mythenbildung, Konfessions- und Bildungsfragen in Zusammenhang mit der Einbindung Albaniens in globale Machtkonstellationen (Konstantinopel, Wien, Vatikan…) zu osmanischer Zeit. Piro Misha betonte den späten und defensiven Charakter der albanische Nationalbewegung bei gleichzeitigem Mangel an effektiven Kommunikationsstrukturen und setzte diese Gründe in Zusammenhang mit fragmentaristischem Lokalismus und Fremdenangst in Albanien.

Der Mythos des nordalbanische Gewohnheitsrechts »kanun des Lek Dukagjin« war mehrfach Zielobjekt allgemeiner Dekonstruktion, obwohl Mark Tirta vom Institut für Volkskultur in Tirana die gemeinschaftsstiftende Bedeutung von in lokale Rituale übersetzten Mythen des kanun betonte. Sowohl er als auch Antonia Young oder Susan Prittchet-Post, letztere beiden setzten sich mit den Wirkungen patriarchaler Mythen im Geschlechterverhältnis auseinander, die auf kanun Traditionen zurückgeführt werden können, mußten sich mit Vorwürfen akademischer Mythenbildung und des Orientalismus auseinandersetzen. So wurde einerseits eingefordert, daß die Analysen zeitlich und räumlich nachvollziehbar eingeordnet werden müßten, da ja gerade die ahistorische Zeit charakteristisch für Mythen selbst sei (Malcolm), andererseits verdeutlichten diese Debatten erneut den inneralbanischen Graben zwischen ruralen Wirklichkeiten und Wunschvorstellungen der urbanen, albanischen Elite. Die Vorträge von Robert Pichler und Mark Clark setzten dazu den Kontrapunkt. Die Debatten über kanun wurden in den national-ideologischen Kontext kommunistischer Zeit gestellt, als die fragliche rückständige Region aufgrund des Isolationismus als Hort des ursprünglichen »reinen Rassencharakters« der albanischen Nation definiert werden konnte und Ethnologie sowohl wie Archäologie der Aufgabe, die Abstammungskontinuität zu beweisen, untergeordnet wurde. Diese Weltbilder wurden auch in litararischen Werken verfestigt, wie Galia Valchinovas Analyse über Ismail Kadares Einfluß auf Ideologiebildung, in der Albaner älter und authentischer als die antiken Hellenen erscheinen, verdeutlicht. Die offizielle Ideologie bestimmte gleichzeitig, daß die patriarchalen Traditionen unabhängig von tatsächlichen Gegebenheiten in der kommunistischen Moderne überwunden seien.

Die Kluft zwischen ideologischem Idealbild und differenzierten Wirklichkeiten scheint weniger notwendiges Charakteristikum eines Mythos, als Ergebnis seiner politischen Instrumentalisierung zu sein. Artan Fuga zeigte anhand der mythischen Legende von der Burg Rozafa, die das balkantypische Bauopfer beinhaltet, daß gesellschaftliche Krisen in mythischer Form thematisiert werden: Derjenige Bruder, der sein gegebenes Wort hält, verliert seine Frau (das Bauopfer). Ehre kann tödlich sein und ist daher nicht immer ratsam. Kanun-Ideologie und kommunistische Folkloreforschung dagegen preisen »besa« (Treue, Loyalität, Ehre) als Bestandteil des albanischen indigenen Volkscharakters. Fuga problematisierte auch deutlich das Definitionsproblem »Mythos«, das er nach politischen und archetypischen Mythen unterschieden sehen will. Dieses ontologische Problem bleibt trotz der Definition von George Schöpflin (»myth is a particular set of ideas with a moral content told as a narrative by a community about itself«) noch zu lösen. Denkbar wäre, daß vergleichbare archetypischen Strukturen auch aus modernen, politischen Mythen gefiltert werden könnten.

Die Untersuchung der Rolle von identitätsstiftenden Mythen im albanischen Transitionsprozess zeigte, wie aktuell und politisch eingebettet Mythen weiterhin sind. Annie Lafontaine stellte gegensätzliche Identitätskonstruktionen und ideologische Anpassungsstrategien kosovarischer und albanischer Albaner in der amerikanischen Diaspora dar. Mariella Pandolfi, Nicola Mai, und Eno Njela untersuchten wechselseitige Mythen (Albaner – »Westler«) im Spannungsfeld der Entwicklungszusammenarbeit. Der Orientalismus und kolonialistische Attitüden westlicher Politiker oder Projektarbeiter wurden teils idealistischen oder transformierten albanischen Vorstellungen von Demokratie, Marktwirtschaft, Zivilgesellschaft und Staatssouveränität entgegengesetzt, die im Zusammenhang mit den Erfahrungen der letzten Jahre gesehen werden müssen. Arianit Koci rückte am Beispiel der albanischen Polizei und des Zolls Vorwürfe der Korruption in den internationalen Kontext und entlarvte den Mythos der Korruption neben der tatsächlich stattfinden Korruption. Fabian Schmidt schließlich untersuchte die Rolle von Verschwörungstheorien in der albanischen Politik der Transitionszeit, in der Mythen sowohl der Verschleierungstaktik für politische Fehlleistungen, als auch als Anzeiger politischer Gruppenzugehörigkeit dienen, unabhängig von allerseits bekannten Wahrheiten. Eindrucksvolles Beispiel hierfür sind die gegensätzlichen Interpretationen des Mordes an Azem Hajdari, der von der einen Seite (PD) als politischer Märtyrer, von der anderen (PS) als Racheopfer in kriminellen Auseinandersetzungen um Waffenschmuggel gesehen wird.

Die Tagung räumte auch mit der Illusion auf, daß es jemals eine Entwicklung zu einer mythenfreien Gesellschaft geben könne. Mythen haben ihre eigene Rationalität und können auf eine breite Resonnanz bauen, wenn sie Gruppenbildungsprozesse unterstützen, die politischen und emotionalen Bedürfnissen entsprechen. Die Veranstalterin (und Berichterstatterin) betonte daher im Abschlussvortrag, dass Mythen gefährlich werden, wenn sie politisch monopolisiert oder totalisiert werden. In einer pluralistischen Gesellschaft, in der unterschiedliche Informationen – sowohl Mythen und verschiedene Geschichtsinterpretationen, als auch Informationen über Mechanismen politischer Prozesse – konkurrieren und dem Einzelnen als Referenzmittel zur Auswahl stehen, scheint diese Gefahr gering. Albanien steht hier noch am Anfang. Eine Reihe von Subgruppen hat ihre eigenen Mythen erfunden, während Institutionen und Verfahren noch nicht immer »rationalisiert« sind. Lokale Machtpolitik in Albanien monopolisiert heute einerseits neue und alte Mythen in einer Vielzahl geschlossener Kontexte, andererseits gewann die homogene (nationalistische) Ideologie mit den Krisen wieder an Bedeutung. In den Alltagsstrategien der Albaner spiegelt sich jedoch die Erkenntnis des Gegensatzes von ideologischen Fassaden und differenzierten Realitäten. Die Tagung, die auf eine Idee Piro Mishas zurückgeht, soll hoffentlich dazu beitragen, Ideologiepolitik in Albanien transparenter und verschiedene Interpretationen von Gegenwart und Geschichte allgemein zugänglich zu machen. Die geschilderten Beiträge sollen sowohl in einem akademischen Band bei Hurst (Hrgb: Schwandner-Sievers, Schöpflin, Fischer, Misha) möglichst noch 1999, auf Albanisch in der Reihe Perpjekja (Hrgb: Lubonja) und in Kürze im Internet (http://www.ssees.ac.uk/ ) erscheinen.

Stephanie Schwandner-Sievers, Balkanologin,SSEES der Universität London

http://www.albanien.ch/nla/22/art223.html

Von Königsdiktatur zu Kommunismus
Als im 1912 gegründeten albanischen Staat, der nur rund die Hälfte der Albaner in Südosteuropa umfasste, der nordalbanische Stammesführer Ahmed Zogu in den zwanziger Jahren an die Macht gelangte, benützte er geschickt den neu belebten Ruhm Skanderbegs, um sich selbst unter Berufung auf den angeblichen Königstitel des Kastrioten zum «König der Albaner» aufzuschwingen. Zogu instrumentalisierte den Skanderbeg-Kult als systemstabilisierendes Element.

Die 1945 an die Macht gelangten Kommunisten, angeführt von Enver Hoxha, knüpften an diese Tradition nahtlos an. Anders als unter Zogu entstanden nach 1945 in Albanien Hochschulen und (1972) eine Akademie der Wissenschaften, das Schulwesen wurde massiv ausgebaut, die hohe Analphabetenrate unter den Erwachsenen durch staatliche Programme bekämpft. Das zentral gelenkte Bildungswesen trug entscheidend zur Verbreitung des Skanderbeg-Kultes bis in die letzten Winkel des gebirgigen Landes bei.

Wie Zogu stellte sich auch Enver Hoxha als Nachfahre Skanderbegs und Vollender von dessen Werk dar. Zum 500. Todestag des als Nationalheld verehrten Adligen veranstaltete das kommunistische Regime im Januar 1968 einen pompösen wissenschaftlichen Kongress, auf dem die Führer von Partei und staatlich gelenkter Wissenschaft den anwesenden Gästen – darunter auch ideologisch genehme Teilnehmer aus dem Ausland – die neue verbindliche Interpretation von Skanderbegs Leben verkündeten. Mehmet Shehu, der zweite Mann in Staat und Partei, und Aleks Buda, der kommunistische Chefhistoriker, hielten beinahe inhaltsgleiche Reden und verdeutlichten so die Geschlossenheit von Politik und Geschichtswissenschaft. Skanderbeg wurde von ihnen als grosser Partisanenführer gefeiert, der Europa vor den aus dem Osten anstürmenden asiatischen Horden gerettet und die albanischen Volksmassen im Kampf für Freiheit, Unabhängigkeit und soziale Revolution angeführt habe.

Beide riefen aus, dass Skanderbegs unvollendetes Werk von Enver Hoxha, dessen überlebensgrosses Porträt auf dem Kongress neben dem des Kastrioten prangte, abgeschlossen worden sei: Das albanische Volk habe den Gipfelpunkt seiner Geschichte erreicht. Skanderbeg diente aber auch als Legitimation für die isolationistische, ganz auf Autarkie abgestellte Politik von Hoxhas Regime, das nach dem Bruch mit Tito-Jugoslawien (194 und der Sowjetunion (1961) in Europa ganz auf sich selbst gestellt war und lediglich vom entfernten chinesischen Verbündeten Unterstützung erhielt. Die Propagandaformeln des Jahres 1968 bestehen bis heute weiter, einzig die klassenkämpferischen Parolen wurden zugunsten nationalistischer Worthülsen aufgegeben.

Kaum hinterfragter Heldenimport
Das Jahr 1968 markiert auch in Kosovo einen Wendepunkt in der Skanderbeg-Verehrung. Nach zwei Jahrzehnten der Repression (1945-1966) vollzog die jugoslawische Führung einen Richtungswechsel in der Haltung gegenüber der albanischen Bevölkerungsgruppe, der weitgehende politische und auch kulturelle Autonomie zugestanden werden sollte. Eine von albanischen und serbischen Wissenschaftern in Pristina veranstaltete Skanderbeg-Gedenktagung sollte die erhoffte interethnische Harmonie ebenso demonstrieren wie der nunmehr den Kosovaren gestattete Bezug auf national-albanische Symbole. Die in den siebziger Jahren neugeschaffenen wissenschaftlichen Einrichtungen in Kosovo waren stark von der Unterstützung durch Fachleute aus Hoxha-Albanien abhängig, die ihre Lehrmeinungen unter ihren Co-Nationalen in Jugoslawien verbreiteten. Die junge kosovarische Geschichtswissenschaft bezog denn auch ihr Skanderbeg-Bild im Wesentlichen aus Tirana.

Der Skanderbeg-Kult war das bedeutendste Symbol der kulturellen Einheit aller Albaner. Eine politische Dimension erhielt die Heldenverehrung besonders in den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts: Nach dem Zusammenbruch des Hoxha-Regimes und dem Rückzug der serbischen Truppen aus Kosovo beanspruchen kosovarische Intellektuelle den Helden gar als Teil einer eigenen kosovarischen Geschichte, indem sie den Ursprung von Skanderbegs Familie nach Kosovo verlegen und ihn in einem Atemzug mit den Symbolgestalten des kosovarischen Widerstands im 20. Jahrhundert – wie Azem Galica und die Familie Jashari – nennen.

http://www.nzz.ch/2005/07/02/zf/articleCWGS7.html

Das die Albaner Geschichte rund um Skenderberg, der Illyrier Abstammung eine erbärmliche Fälschung ist und auf puren Erfindungen des Enver Hoxha System beruht, ist durch die Wissenschaftler Oliver Schmidt, Peter Bartle beide u.a. Professoren in München, bestens dokumentiert und durch Tausende von Dokumenten aus der Osmanen Zeit.

Karl von Anjou gründete um 1255 den Staat Albanien im Balkan. Davor gab es keinen albanischen Staat. Alte europäische Karten bestätigen, dass es z.B. im Jahr 814 im Balkna weder Albaner noch Albanien gab, von Illyrern ganz zu schweigen, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahrhunderten verschwunden waren. Dafür sieht man auf der gleichen (nichtserbischen) Karte, dass Kosovo und Metochien bereits damals zu Serbien gehörten. Ebenfalls auf der gleichen Karte findet man das alte Albanien, welches sich damals direkt am kaspischen Meer befand, in etwa auf dem Gebiet des heutigen Ajzerbajan:
[URL="http://www.emersonkent.com/map_archive/europe_charlemagne_814.htm"]http://www.emersonkent.com/map_archi...emagne_814.htm

[/URL]

Der Ursprung der Albaner ist bis heute unbekannt. Erst ab dem 11 . Jahrhundert Urkundlich erwähnt, Ursprungs Ort einer sehr kleinen Population im Bergtal MAT. Wahrscheinlich im Zuge der Völkerwanderung des Chaos in Europa wanderten auch Kaukasus Völker umher, einige kleine Populationen schlossen sich den Gotischen Kriegs Herren an. Die Albanischen Gebräuche stammen aus dem Kaukasus, wurden von den Osmanen übernommen. siehe Professoren wie Peter Bartl usw..
Es gab im Kaukasus, ein Albanisches Königreich, aber es gibt keinen Bezug dazu historisch gesehen. Mangels Kultur, Kultur Güter, gibt es auch keinen Bezug zu den Illyriern, eine Enver Hoxha erfundene Myhte, und Vermutung. Genetisch sind alle Balkan Völker stark gemischt, wo ebenso die Albaner einen starken Anteil an Slawischen Genen haben, was wohl ein Hinweis auf die Völkerwanderung ist. ab dem 7-10 Jahrhundert. Historisch gesehen, wurden bei der Eroberung des Süd Balkans durch die Osmanischen Steuer Behörden nach dem Ableben von Skenderbeu, nur 25.000 Albaner gezählt und Etliche im leeren Kosovo aus Nord Albanien umgesiedelt.
 
Die Rolle der Mythen

Bericht über die internationale Tagung »The Role of ‚Myths‘ in History and Development in Albania«, 11. bis 13. Juni 1999 an der School of Slavonic and East European Studies (SSEES) in London

Vom 11. bis zum 13. Juni fand an der School of Slavonic and East European Studies eine Tagung über »The Role of Myths in History and Development in Albania« statt. Sie begann zufällig zeitgleich mit dem Einmarsch der ersten UN-Truppen in den Kosovo. Die Funktion, Bildung und Instrumentalisierung von Mythen in Albanien im historischen und sozialpolitischen Kontext zu betrachten, erwies sich damit als zeitpolitisch hochaktuell. Die gewaltlegitimierende Wirkung der Kosovomythen im sich gegenseitig ausschliessenden Territorialanspruch (die mittelalterliche Schlacht auf dem Amselfeld für die serbische Seite und der »Gegenmythos« der Urabstammung von illyrisch-dardanischen Siedlern auf albanischer Seite) wird der internationalen Gemeinschaft derzeit täglich mit dem Bekanntwerden gewalttätiger Übergriffe im Kosovo vor Augen geführt.

Mit der Unterstützung zum Aufbau eines funktionierenden Bildungssystems im Kosovo wird sich bald die Frage stellen, wie Geschichte weiterhin unterrichtet werden soll – und dies könnte direkte Auswirkungen auf den Geschichtsunterricht in Albanien haben. Wird es nötig sein, wie früher gemeinschaftsstiftende Mythen, wie sie Noel Malcolm in einen großen Bogen als albanische »Schlüsselmythen« (von Illyrianismus über Skanderbeg bis zu heutigen Freund- und Feindbildern) identifizierte, im Unterricht zu reproduzieren, um kompensatorischen Nationalstolz zu schaffen, Verteidigungsbereitschaft zu mobilisieren und ideologische Gleichschaltungsprozesse vorbereiten zu lassen? Ideologiegeborener Zwang zur Konformität wird zum Beispiel der UÇK angelastet, die bereits in der frühen Krise vor Ausbruch von Kriegshandlungen interethnische Kommunikationsträger als »Verräter« umgebracht haben soll. Ein Tagungsvortrag von Denisa Kostovicova näherte sich kritisch ähnlichen Ideologiebildungsprozessen im Kosovo, indem er die fortschreitende ethische Segregation in den Schulen Kosovos in den frühen neunziger Jahren analysierte. James Pettifer betrachtete dagegen eher vorsichtig hypothesierend die »Urspungsmythen der UÇK«. Kimeta Bytyci, die Führerkulte unter Kosovaren für Schattenregierungspersönlichkeiten der LDK-Partei anhand von neu entstandenen Heldenliedern darstellen wollte, mußte sich mit schweren Vorwürfen aus Reihen kosovarischer Tagungsbesucher auseinandersetzen. Die Aktualität warf ihre ideologischen Schatten und forderte umsomehr die empirische Grundlage als Legitimation für die vorgetragenen Thesen ein.

Auch in Albanien reproduziert das gültige, 1996 herausgegebene Geschichtsbuch für die Mittelstufe noch aus totalitär-kommunistischer Zeit bekannte martialistische und heroistische Rhetorik. Freund- und Feindbilder, Heroen und Verräter tragen mittlerweile nur oft umgekehrte Vorzeichen (der vormalige Staatspräsident Sali Berisha wird am Buchende glorifiziert – der Herausgabetermin des Buches fiel noch vor die Zeit seiner politischen Entmachtung). Daher lag die Londoner Tagung besonders Vertretern der kritischen albanischen kulturellen Elite am Herzen, die für ein differenzierteres Geschichtsbild in der albanischen Gesellschaft plädieren – ohne jedoch unbedingt auf liebgewonnene oder bedeutsame Selbstbilder verzichten zu wollen oder zu können.

So zeigten zum Beispiel Debatten in den Diskussionen über den Mythos »Die Religion des Albaners ist das Albanertum« (Arben Puto), der mit empirischen Feldforschungsergebnissen (Gilles de Rapper, Ger Duijzings) oder Archivforschungen (Nathalie Clayer) über Identitätskonstruktionen entlang neuer (post-»atheistischer«) Glaubensabgrenzungen konfrontiert wurde, Empfindsamkeiten einer albanischen Generation auf, die als urbane Elite kommunistische Moderne unter anderem darin erfuhr, daß sie durchweg von gemischtkonfessionellen Eltern abstammen. Fatos Lubonja mahnte gezielt die sozialpsychologische Komponente fortgesetzter Mythenreferenz in Albanien ein: Das Trauma der Transition und ihres wiederholten Scheiterns in Albanien sowie die persönlichen Erfahrungen von Armut oder Minderwertigkeit (beispielsweise in den Migrationssituationen) führten vielfach zum Bedürfnis, wenigstens die Vergangenheit zu glorifizieren, um dadurch Anrecht auf eine bessere Zukunft zu gewinnen.

Viele der »westlichen« Referenten unternahmen es akribisch, Geschichtsbilder zurechtzurücken (Bernd Fischer zum Beispiel zum in der Zwischenkriegszeit in der Auseinandersetzung mit den Italienern entstandenen und von Enver Hoxha bewußt initiierten überhöhten Selbstbild militärischer Effizienz; Elias Skoulidas zum Albanerbild in der griechischen Presse des frühen 19. Jahrhunderts; Roderick Bailey zum Einfluß der Special Operation Executives auf die albanischen Machtverhältnisse der Nachkriegszeit; Alex Standish zur Geschichtsklitterung kommunistischer Zeit, als Mehmet Shehu aus den Geschichtsbüchern langsam zugunsten Enver Hoxhas verdrängt wurde, der dessen Rolle als »Befreier Tiranas« im Partisanenkampf einnahm). Einige der albanischen Gäste verlegten sich auf eher komplexe Analysen der historischen und gesellschaftlichen Gründe für die fortgesetzte Bedeutung von Mythen des romantischen 19.-Jahrhundert-Typs in der albanische Gesellschaft. So setzte Isa Blumi Mythenbildung, Konfessions- und Bildungsfragen in Zusammenhang mit der Einbindung Albaniens in globale Machtkonstellationen (Konstantinopel, Wien, Vatikan…) zu osmanischer Zeit. Piro Misha betonte den späten und defensiven Charakter der albanische Nationalbewegung bei gleichzeitigem Mangel an effektiven Kommunikationsstrukturen und setzte diese Gründe in Zusammenhang mit fragmentaristischem Lokalismus und Fremdenangst in Albanien.

Der Mythos des nordalbanische Gewohnheitsrechts »kanun des Lek Dukagjin« war mehrfach Zielobjekt allgemeiner Dekonstruktion, obwohl Mark Tirta vom Institut für Volkskultur in Tirana die gemeinschaftsstiftende Bedeutung von in lokale Rituale übersetzten Mythen des kanun betonte. Sowohl er als auch Antonia Young oder Susan Prittchet-Post, letztere beiden setzten sich mit den Wirkungen patriarchaler Mythen im Geschlechterverhältnis auseinander, die auf kanun Traditionen zurückgeführt werden können, mußten sich mit Vorwürfen akademischer Mythenbildung und des Orientalismus auseinandersetzen. So wurde einerseits eingefordert, daß die Analysen zeitlich und räumlich nachvollziehbar eingeordnet werden müßten, da ja gerade die ahistorische Zeit charakteristisch für Mythen selbst sei (Malcolm), andererseits verdeutlichten diese Debatten erneut den inneralbanischen Graben zwischen ruralen Wirklichkeiten und Wunschvorstellungen der urbanen, albanischen Elite. Die Vorträge von Robert Pichler und Mark Clark setzten dazu den Kontrapunkt. Die Debatten über kanun wurden in den national-ideologischen Kontext kommunistischer Zeit gestellt, als die fragliche rückständige Region aufgrund des Isolationismus als Hort des ursprünglichen »reinen Rassencharakters« der albanischen Nation definiert werden konnte und Ethnologie sowohl wie Archäologie der Aufgabe, die Abstammungskontinuität zu beweisen, untergeordnet wurde. Diese Weltbilder wurden auch in litararischen Werken verfestigt, wie Galia Valchinovas Analyse über Ismail Kadares Einfluß auf Ideologiebildung, in der Albaner älter und authentischer als die antiken Hellenen erscheinen, verdeutlicht. Die offizielle Ideologie bestimmte gleichzeitig, daß die patriarchalen Traditionen unabhängig von tatsächlichen Gegebenheiten in der kommunistischen Moderne überwunden seien.

Die Kluft zwischen ideologischem Idealbild und differenzierten Wirklichkeiten scheint weniger notwendiges Charakteristikum eines Mythos, als Ergebnis seiner politischen Instrumentalisierung zu sein. Artan Fuga zeigte anhand der mythischen Legende von der Burg Rozafa, die das balkantypische Bauopfer beinhaltet, daß gesellschaftliche Krisen in mythischer Form thematisiert werden: Derjenige Bruder, der sein gegebenes Wort hält, verliert seine Frau (das Bauopfer). Ehre kann tödlich sein und ist daher nicht immer ratsam. Kanun-Ideologie und kommunistische Folkloreforschung dagegen preisen »besa« (Treue, Loyalität, Ehre) als Bestandteil des albanischen indigenen Volkscharakters. Fuga problematisierte auch deutlich das Definitionsproblem »Mythos«, das er nach politischen und archetypischen Mythen unterschieden sehen will. Dieses ontologische Problem bleibt trotz der Definition von George Schöpflin (»myth is a particular set of ideas with a moral content told as a narrative by a community about itself«) noch zu lösen. Denkbar wäre, daß vergleichbare archetypischen Strukturen auch aus modernen, politischen Mythen gefiltert werden könnten.

Die Untersuchung der Rolle von identitätsstiftenden Mythen im albanischen Transitionsprozess zeigte, wie aktuell und politisch eingebettet Mythen weiterhin sind. Annie Lafontaine stellte gegensätzliche Identitätskonstruktionen und ideologische Anpassungsstrategien kosovarischer und albanischer Albaner in der amerikanischen Diaspora dar. Mariella Pandolfi, Nicola Mai, und Eno Njela untersuchten wechselseitige Mythen (Albaner – »Westler«) im Spannungsfeld der Entwicklungszusammenarbeit. Der Orientalismus und kolonialistische Attitüden westlicher Politiker oder Projektarbeiter wurden teils idealistischen oder transformierten albanischen Vorstellungen von Demokratie, Marktwirtschaft, Zivilgesellschaft und Staatssouveränität entgegengesetzt, die im Zusammenhang mit den Erfahrungen der letzten Jahre gesehen werden müssen. Arianit Koci rückte am Beispiel der albanischen Polizei und des Zolls Vorwürfe der Korruption in den internationalen Kontext und entlarvte den Mythos der Korruption neben der tatsächlich stattfinden Korruption. Fabian Schmidt schließlich untersuchte die Rolle von Verschwörungstheorien in der albanischen Politik der Transitionszeit, in der Mythen sowohl der Verschleierungstaktik für politische Fehlleistungen, als auch als Anzeiger politischer Gruppenzugehörigkeit dienen, unabhängig von allerseits bekannten Wahrheiten. Eindrucksvolles Beispiel hierfür sind die gegensätzlichen Interpretationen des Mordes an Azem Hajdari, der von der einen Seite (PD) als politischer Märtyrer, von der anderen (PS) als Racheopfer in kriminellen Auseinandersetzungen um Waffenschmuggel gesehen wird.

Die Tagung räumte auch mit der Illusion auf, daß es jemals eine Entwicklung zu einer mythenfreien Gesellschaft geben könne. Mythen haben ihre eigene Rationalität und können auf eine breite Resonnanz bauen, wenn sie Gruppenbildungsprozesse unterstützen, die politischen und emotionalen Bedürfnissen entsprechen. Die Veranstalterin (und Berichterstatterin) betonte daher im Abschlussvortrag, dass Mythen gefährlich werden, wenn sie politisch monopolisiert oder totalisiert werden. In einer pluralistischen Gesellschaft, in der unterschiedliche Informationen – sowohl Mythen und verschiedene Geschichtsinterpretationen, als auch Informationen über Mechanismen politischer Prozesse – konkurrieren und dem Einzelnen als Referenzmittel zur Auswahl stehen, scheint diese Gefahr gering. Albanien steht hier noch am Anfang. Eine Reihe von Subgruppen hat ihre eigenen Mythen erfunden, während Institutionen und Verfahren noch nicht immer »rationalisiert« sind. Lokale Machtpolitik in Albanien monopolisiert heute einerseits neue und alte Mythen in einer Vielzahl geschlossener Kontexte, andererseits gewann die homogene (nationalistische) Ideologie mit den Krisen wieder an Bedeutung. In den Alltagsstrategien der Albaner spiegelt sich jedoch die Erkenntnis des Gegensatzes von ideologischen Fassaden und differenzierten Realitäten. Die Tagung, die auf eine Idee Piro Mishas zurückgeht, soll hoffentlich dazu beitragen, Ideologiepolitik in Albanien transparenter und verschiedene Interpretationen von Gegenwart und Geschichte allgemein zugänglich zu machen. Die geschilderten Beiträge sollen sowohl in einem akademischen Band bei Hurst (Hrgb: Schwandner-Sievers, Schöpflin, Fischer, Misha) möglichst noch 1999, auf Albanisch in der Reihe Perpjekja (Hrgb: Lubonja) und in Kürze im Internet (http://www.ssees.ac.uk/ ) erscheinen.

Stephanie Schwandner-Sievers, Balkanologin,SSEES der Universität London

http://www.albanien.ch/nla/22/art223.html

Von Königsdiktatur zu Kommunismus
Als im 1912 gegründeten albanischen Staat, der nur rund die Hälfte der Albaner in Südosteuropa umfasste, der nordalbanische Stammesführer Ahmed Zogu in den zwanziger Jahren an die Macht gelangte, benützte er geschickt den neu belebten Ruhm Skanderbegs, um sich selbst unter Berufung auf den angeblichen Königstitel des Kastrioten zum «König der Albaner» aufzuschwingen. Zogu instrumentalisierte den Skanderbeg-Kult als systemstabilisierendes Element.

Die 1945 an die Macht gelangten Kommunisten, angeführt von Enver Hoxha, knüpften an diese Tradition nahtlos an. Anders als unter Zogu entstanden nach 1945 in Albanien Hochschulen und (1972) eine Akademie der Wissenschaften, das Schulwesen wurde massiv ausgebaut, die hohe Analphabetenrate unter den Erwachsenen durch staatliche Programme bekämpft. Das zentral gelenkte Bildungswesen trug entscheidend zur Verbreitung des Skanderbeg-Kultes bis in die letzten Winkel des gebirgigen Landes bei.

Wie Zogu stellte sich auch Enver Hoxha als Nachfahre Skanderbegs und Vollender von dessen Werk dar. Zum 500. Todestag des als Nationalheld verehrten Adligen veranstaltete das kommunistische Regime im Januar 1968 einen pompösen wissenschaftlichen Kongress, auf dem die Führer von Partei und staatlich gelenkter Wissenschaft den anwesenden Gästen – darunter auch ideologisch genehme Teilnehmer aus dem Ausland – die neue verbindliche Interpretation von Skanderbegs Leben verkündeten. Mehmet Shehu, der zweite Mann in Staat und Partei, und Aleks Buda, der kommunistische Chefhistoriker, hielten beinahe inhaltsgleiche Reden und verdeutlichten so die Geschlossenheit von Politik und Geschichtswissenschaft. Skanderbeg wurde von ihnen als grosser Partisanenführer gefeiert, der Europa vor den aus dem Osten anstürmenden asiatischen Horden gerettet und die albanischen Volksmassen im Kampf für Freiheit, Unabhängigkeit und soziale Revolution angeführt habe.

Beide riefen aus, dass Skanderbegs unvollendetes Werk von Enver Hoxha, dessen überlebensgrosses Porträt auf dem Kongress neben dem des Kastrioten prangte, abgeschlossen worden sei: Das albanische Volk habe den Gipfelpunkt seiner Geschichte erreicht. Skanderbeg diente aber auch als Legitimation für die isolationistische, ganz auf Autarkie abgestellte Politik von Hoxhas Regime, das nach dem Bruch mit Tito-Jugoslawien (194 und der Sowjetunion (1961) in Europa ganz auf sich selbst gestellt war und lediglich vom entfernten chinesischen Verbündeten Unterstützung erhielt. Die Propagandaformeln des Jahres 1968 bestehen bis heute weiter, einzig die klassenkämpferischen Parolen wurden zugunsten nationalistischer Worthülsen aufgegeben.

Kaum hinterfragter Heldenimport
Das Jahr 1968 markiert auch in Kosovo einen Wendepunkt in der Skanderbeg-Verehrung. Nach zwei Jahrzehnten der Repression (1945-1966) vollzog die jugoslawische Führung einen Richtungswechsel in der Haltung gegenüber der albanischen Bevölkerungsgruppe, der weitgehende politische und auch kulturelle Autonomie zugestanden werden sollte. Eine von albanischen und serbischen Wissenschaftern in Pristina veranstaltete Skanderbeg-Gedenktagung sollte die erhoffte interethnische Harmonie ebenso demonstrieren wie der nunmehr den Kosovaren gestattete Bezug auf national-albanische Symbole. Die in den siebziger Jahren neugeschaffenen wissenschaftlichen Einrichtungen in Kosovo waren stark von der Unterstützung durch Fachleute aus Hoxha-Albanien abhängig, die ihre Lehrmeinungen unter ihren Co-Nationalen in Jugoslawien verbreiteten. Die junge kosovarische Geschichtswissenschaft bezog denn auch ihr Skanderbeg-Bild im Wesentlichen aus Tirana.

Der Skanderbeg-Kult war das bedeutendste Symbol der kulturellen Einheit aller Albaner. Eine politische Dimension erhielt die Heldenverehrung besonders in den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts: Nach dem Zusammenbruch des Hoxha-Regimes und dem Rückzug der serbischen Truppen aus Kosovo beanspruchen kosovarische Intellektuelle den Helden gar als Teil einer eigenen kosovarischen Geschichte, indem sie den Ursprung von Skanderbegs Familie nach Kosovo verlegen und ihn in einem Atemzug mit den Symbolgestalten des kosovarischen Widerstands im 20. Jahrhundert – wie Azem Galica und die Familie Jashari – nennen.

http://www.nzz.ch/2005/07/02/zf/articleCWGS7.html

Das die Albaner Geschichte rund um Skenderberg, der Illyrier Abstammung eine erbärmliche Fälschung ist und auf puren Erfindungen des Enver Hoxha System beruht, ist durch die Wissenschaftler Oliver Schmidt, Peter Bartle beide u.a. Professoren in München, bestens dokumentiert und durch Tausende von Dokumenten aus der Osmanen Zeit.

Karl von Anjou gründete um 1255 den Staat Albanien im Balkan. Davor gab es keinen albanischen Staat. Alte europäische Karten bestätigen, dass es z.B. im Jahr 814 im Balkna weder Albaner noch Albanien gab, von Illyrern ganz zu schweigen, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahrhunderten verschwunden waren. Dafür sieht man auf der gleichen (nichtserbischen) Karte, dass Kosovo und Metochien bereits damals zu Serbien gehörten. Ebenfalls auf der gleichen Karte findet man das alte Albanien, welches sich damals direkt am kaspischen Meer befand, in etwa auf dem Gebiet des heutigen Ajzerbajan:
http://www.emersonkent.com/map_archi...emagne_814.htm


Der Ursprung der Albaner ist bis heute unbekannt. Erst ab dem 11 . Jahrhundert Urkundlich erwähnt, Ursprungs Ort einer sehr kleinen Population im Bergtal MAT. Wahrscheinlich im Zuge der Völkerwanderung des Chaos in Europa wanderten auch Kaukasus Völker umher, einige kleine Populationen schlossen sich den Gotischen Kriegs Herren an. Die Albanischen Gebräuche stammen aus dem Kaukasus, wurden von den Osmanen übernommen. siehe Professoren wie Peter Bartl usw..
Es gab im Kaukasus, ein Albanisches Königreich, aber es gibt keinen Bezug dazu historisch gesehen. Mangels Kultur, Kultur Güter, gibt es auch keinen Bezug zu den Illyriern, eine Enver Hoxha erfundene Myhte, und Vermutung. Genetisch sind alle Balkan Völker stark gemischt, wo ebenso die Albaner einen starken Anteil an Slawischen Genen haben, was wohl ein Hinweis auf die Völkerwanderung ist. ab dem 7-10 Jahrhundert. Historisch gesehen, wurden bei der Eroberung des Süd Balkans durch die Osmanischen Steuer Behörden nach dem Ableben von Skenderbeu, nur 25.000 Albaner gezählt und Etliche im leeren Kosovo aus Nord Albanien umgesiedelt.

kann mir das nicht ganz durchlesen, aber steht das drin mit den osmanen und schaafen?
 
Zurück
Oben