Also die englische Liga holt total auf, dass kann man nicht verkennen. Man merkt, dass der Primus der Trainer momentan in England tätig ist (Pochettino, Guardiola, Klopp, Sarri). Die Entwicklung ist auch in deren Nationalmannschaft zu erkennen. Es fehlt zwar noch an einem Torwart und Erfahrung, aber mit TAA, Dele, Sterling, Sancho, Kane und Rashford sind die Spieler für die nächsten acht bis zehn Jahre da. Vielleicht liegen die Spanier bei einem direkten Duell heute noch knapp vorne, aber wenn ich sehe, dass sich Barca und Real keinen spanischen Mittelstürmer besorgen können und auch deren Offensive immer mit Brasilianern und anderen Europäern bestückt ist, ist diese Entwicklung fragwürdig.
Noch können Barca und Real auf ihren historischen Status aufbauen um die besten Spieler zu locken. Aber spätestens wenn Messi (und auch Ramos) seine Karriere beendet und irgendwann deren Spiele in den USA ausgetragen werden, verliert deren Liga schlagartig an Attraktivität. Sorry, aber Vinicius, Dembele, Asensio, Rodrygo, Coutinho, Arthur sind ja keine interessanten Charaktere und kommen an den Starensemble, der noch vor zehn Jahren in Spanien gekickt haben, nicht einmal im Ansatz heran. Diese oben genannte Spielerreihe ist für mich völlig austauschbar. Man sieht ja auch, dass sich die Spanier die Spieler aus England holen und nicht andersherum. Andersherum erfolgt nur ein Trainertransfer.
Mit City, Liverpool und Tottenham entwickeln sich in England drei Vereine nachhaltig. Chelsea, Manchester und Arsenal haben auch alle das Kapital und die Ressourcen eine ähnliche Entwicklung einzuschlagen.
Aber wer weiß, wenn Real jetzt mit ihrem angesparten Kapital den ersten Baustein vom PSG-Projekt in Form eines Neymar-Transfers realisiert und dann auch ein Mbappe keinen Sinn mehr sieht in Paris zu bleiben, steigt zumindest mit diesen beiden Ausländern die Attraktivität der spanischen Liga.