Sanders trotz Sieg weiter chancenlos
Dass bei den Demokraten Bernie Sanders die Vorwahlen in Indiana (anders als die Umfragen vorhersagten) mit 52,7 zu 47,3 Prozent gewann, mindert Hillary Clintons Chancen, dort nominiert zu werden, nur sehr bedingt, weil die Delegierten nicht nach dem Winner-Take-All-System, sondern überwiegend proportional vergeben werden: Wollte er sie tatsächlich noch überholen, dann müsste er bei den noch ausstehenden Vorwahlen mit über 80 Prozent siegen und danach noch genug Parteifunktionäre und Amtsträger der Demokraten davon überzeugen, der Kandidat zu sein, der ihren eigenen Karrieren am besten nutzt. Das ist ausgesprochen unwahrscheinlich.
Bereits letzte Woche hatte der unabhängige Bewerber, der bei den Demokraten antritt, eine dreistellige Zahl an Wahlkampfhelfern entlassen und das damit begründet, dass er sich auf die Vorwahl in Kalifornien konzentrieren wolle. Liest man Sanders' Tweets mit, ergibt sich der Eindruck, dass er selbst so realistisch ist, nicht mehr mit einer Nominierung zu rechnen, und es stattdessen auf politische Verhandlungsmacht abgesehen hat.