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US-News

Es war eine merkwürdige Ankündigung, zugleich groß und leise. Am 25. Jahrestag der Gates Foundation erklärte Bill Gates, dass sein gewaltiges Reich der Wohltätigkeit enden würde, nicht mit einem Wimmern, sondern mit einem sorgfältig kalkulierten Aufschrei. Zweihundert Milliarden Dollar, das volle Vermögen eines Lebens, sollten ausgegeben und dann verschwinden. Ein Vermögen, verwandelt in einen letzten, endgültigen Strom der Großzügigkeit. Die Stiftung, die die globale Gesundheit neu gestaltete, die Malaria-Stationen mit Behandlungen flutete und ganze Kontinente impfte, würde sich auflösen. Und die Uhr tickte bereits.
Die Entscheidung schien fast theatralisch, als hätte Gates sein eigenes Ende inszeniert. Er sprach von zwanzig weiteren Jahren massiver Ausgaben, einem letzten Akt der Großzügigkeit, der die Lücken füllen sollte, die der wankende Einsatz der Welt für Hilfe hinterlassen hatte. Ein Plan, der nicht aus Optimismus erwuchs, sondern aus der Erkenntnis des Rückzugs. Der Angriff der Trump-Administration auf die Auslandshilfe hatte nur beschleunigt, was Gates und sein Team bereits sahen - eine Welt, die sich nach innen wendet, eine Welt, die den Glauben an globale Wohltätigkeit verliert.
Wie weit waren wir gekommen seit der Ära des Giving Pledge, als Milliardäre sich reihenweise meldeten, um anzukündigen, dass sie ihre Vermögen dem Wohl der Menschheit widmen würden. Nun war der reichste Mann der Welt Elon Musk, der von Mars sprach und humanitäre Budgets kürzte. Warren Buffett, eine Säule der Gates Foundation, hatte seinen eigenen Abschied verkündet. Und Melinda French Gates hatte bereits ihre eigene philanthropische Initiative gegründet, eine Trennung, die so symbolisch war wie persönlich.

Aber Bill Gates blieb, ein Mann, der einst ein Imperium auf Logik gründete und nun seinen letzten Einsatz auf das irrationalste aller Prinzipien setzte - Altruismus. Er sprach mit dieser eigentümlichen Mischung aus Zuversicht und Resignation, aus Hoffnung und Kalkulation. Ja, Millionen von Leben waren gerettet worden. Ja, Impfstoffe hatten den Tod in eine vermeidbare Unannehmlichkeit verwandelt. Doch Millionen weitere würden sterben, weil nun das, was einst gegeben wurde, wieder entzogen wird. Eine halbe Million Kinder, vielleicht mehr, dem Tod überlassen durch Budgetkürzungen, die in der stillen Sterilität von Regierungsbüros beschlossen wurden.

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Biden im Spiegel der Geschichte - Eine letzte Abrechnung
Es war ein Moment der Reflexion, ein Rückblick in einer Zeit der Turbulenzen. Joe Biden, der einstige Präsident der Vereinigten Staaten, trat vor die Mikrofone der BBC und sprach über seine Amtszeit, über seine Entscheidungen und über die Welt, die er zurücklässt. Doch inmitten all der Worte lag eine Schwere, eine stille Erkenntnis - die Geschichte, so schien es, war weitergezogen, und Biden war zurückgeblieben.
Er sprach von seiner Entscheidung, 2024 aus dem Rennen um das Weiße Haus auszusteigen. Eine schwierige Wahl, sagte er, eine Entscheidung, die ihn noch lange begleiten würde. Hätte er früher gehen sollen? Hätte die demokratische Partei besser vorbereitet sein müssen? Kamala Harris, die nach ihm das Banner der Demokraten übernahm, sei eine gute Kandidatin gewesen, doch der Schaden war angerichtet. Trump kehrte zurück - ein Triumph, geboren aus Chaos.
Besonders bitter sei es gewesen, so Biden, dass die Kampagne gegen Harris eine regelrechte Lehrstunde im Sexismus gewesen sei. „Ich war sehr enttäuscht, aber nicht überrascht“, sagte er. „Ich habe nie eine so erfolgreiche und konsequente Kampagne erlebt, die die Vorstellung untergräbt, dass eine Frau das Land führen könnte.“ Er betonte, dass er regelmäßig mit Harris spreche. „Sie hat oft meinen Rat gesucht, aber ich werde Ihnen nicht verraten, was ich ihr gesagt habe.“ Ob Harris weiter politisch aktiv bleibe, könne er nicht sagen, hoffe aber, dass sie „voll engagiert“ bleibe.
Dann die Weltpolitik. Biden blickte auf Europa, auf die 80 Jahre, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen sind. Und mit einem Hauch von Bitterkeit verglich er Trumps Ukraine-Politik mit einer „modernen Form der Beschwichtigung“, als würde man einen Diktator wie Wladimir Putin belohnen, indem man ihm gestattet, fremdes Land zu rauben. Es war ein Echo aus der Geschichte, das durch seine Worte hallte. Die Geister von München 1938, wiederbelebt in einem neuen Jahrhundert.

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