Jimmyl
Balkanspezialist
Sicher muss man das Rad sozusagen nicht immer neu erfinden. Wenn die Leute zu Zeiten der Frontiere westwärts zogen und sich ihr Land erschlossen haben, dann gab es jedoch schlichtweg keine Staatsgewalt, auf die sie sich verlassen und berufen konnten. Es mag juristische Deformierung sein. Aber ich bin dankbar, dass es Wildwest nicht mehr gibt. Aus diesem Grunde sehe ich das Gewaltmonopol definitiv grundsätzlich beim Staat. Damit das allerdings funktioniert, brauchst du mündige Bürger, die auch sich gegen Verletzung ihrer Rechte bei unabhängigen Gerichten zu wehren wissen und können. Dafür brauchst du mündige Bürger, die als Vertreter von Staatsorganen ihre Rechte und Pflichten kennen und wahrnehmen ohne exzessive Ausfälle. Dafür brauchst du eine funktionierende und unabhängige Justiz, die dir ggf. zu deinen Rechten verhilft. Doch, da sind wir in gesellschaftlichen Entwicklung an sich weiter weiter als stand your ground zu Wildwest-Zeiten. Und gut so.
Nur weil die Waffengesetze zur denkbar chaotische Zeiten erarbeitet wurden und dass aus eben diesen turbulenten Zeiten, wo die Menschen eh "gescheiter"/weitsichtiger alleine aus Gründen ihrer ungewöhnlichen Lebenserfahrungen (Krisen, Kriege. Hungersnöte etc.) sind, heisst es noch lange nicht, dass es nicht auch noch Jahrhunderte später noch funktionieren würde (vom Ende des 18.Jhd bis Jahr 2019 vor der Coronakrise hat es, wenn man von tragischen Einzelfällen absieht, noch einigermassen funktioniert). 1+1=2 wird auch dann noch gelten, wenn die Menschen später in der Zukunft einmal den Weltraum "erobern" werden. Zudem wurde die damaligen Waffengesetze nicht erlassen, damit sich die US-Bevölkerung voreinander geschützt sind, sondern eben vor einer möglichen übermächtigen Leviathan-Regierung. Vor der C-Krise hätte ich auch kein Problem gehabt, mit dem Staat als das Gewaltmonopol und war ebenfalls negativ gegenüber der US-Waffengesetze eingestellt. "USA muss sich mit Bewaffnung der Bevölkerung gegen eine drohende Staats-Diktatur verteidigen? Vielleicht dann wenn die Sonne im Westen aufgeht" waren meine Gedanken dazu. Doch die Erodierung der Demokratie/Grundrechte der Bevölkerung kommt schneller und auch subtiler durch die Hintertür als man denkt (Stichwort: subtile/smarte Diktatur bzw. Technokratur). Wenn man blinzelt, und die Augen wieder aufmacht, dann wurde möglicherweise bereits das Kriegsrecht verhängt. Und sind die Grundrechte einmal weg (wie eben das Waffenrecht zur pontenziellen Diktatur-Verhinderung), werden dem Volk diese nicht ohne weiteres (z.B. nicht ohne Blutvergiessen) wieder gegeben.
Zum Thema Bildung maße ich mir keinen großen Vergleich an. Einfach zu wenig Einblick da. Und dass einfach aufgrund historischer Prägung die Chinesen sich in vielen Denkweisen, entsprechend auch im Funktionieren ihrer Gesellschaft unterscheiden von einer solchen wie in den USA. Ja sicher. Ob man dabei aber Rückschlüsse auf Intelligenz, Bildung ziehen kann. Hm.
Es ist nicht nur ein Intelligenz-Problem bei den Chinesen vorhanden, sondern auch eine massive Feigheit/Obrigkeitshörigkeit (Reiche & Mächtige & etablierte Institutionen etc. haben immer Recht) und v.a. auch Opportunismus/fehlender Gerechtigkeitsinn die Hauptprobleme der unsouveränen/schwachen chin. Bevölkerung (historisch gesellschaftlich bedingt, u.a. wegen Konfuzianismus & z.T. auch den Kommunismus als weiterer Verstärker). Jetzt sind die Chinesen so Pro-Gates wie man es nur sein kann, kein kritisches Wort ihm gegenüber ist in den chin. Medien erlaubt (ja, selbst in Juni 2020, nicht Januar wo alles noch unklar ist). Aber wenn B.Gates und co. einmal verurteilt werden würde (von einer international anerkannten Institution) würden die chin. Medien-Wendehälse als erstes denunzieren und es so darstellen, dass sie schon von Anfang an seine Massnahmen abgelehnt oder nur wider Willens akzeptiert haben. Oder dieses HongKong-8-Monate-mehr-"Demokratie" Herumgeeiere (wo waren die Anti-Lockdown Demos der HKer? Oder sind langanhaltende Lockdowns demokratisch einwandfrei?). Somit würde ein 2nd Amendment bei den Chinesen, anders als bei den US-Amerikaner, wenig Sinn machen.
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