Die Militärgrenze gegen die Osmanen
Karte der MilitärgrenzeKrajina (deut. "Gebiet" oder "Land") ist die umgangssprachliche Kurzform für "Vojna krajina", die Bezeichnung der österreichischen Militärgrenze in der kroatischen Sprache (übersetzt "Militärgebiet"). Die Militärgrenze umfaßte das Grenzgebiet des Habsburgerreiches zum Osmanischen Reich und befand sich größtenteils auf dem Gebiet Kroatiens, welches damals Bestandteil des Königreiches Ungarn war. Die Militärgrenze befand sich unter der direkten Kontrolle der k.u.k Militärverwaltung und war nicht dem ungarischen König unterstellt.
Das heutige Kroatien befand sich also an vorderster Front zum Osmanischen Reich. Im Zuge der Schlachten und häufigen Kampfhandlungen kam es zu einer Verwahrlosung der kroatischen Grenzgebiete zum osmanischen Reich. Durch die osmanischen Eroberungsfeldzüge minimierte sich das kroatische Territorium zunehmends. Viele Menschen flohen weiter west- oder nordwärts in sicherere Gebiete. Ein Großteil dieser kroatischen Flüchtlinge wurde im Westen des damaligen Ungarns (heute größtenteils im österreichischen Burgenland) angesiedelt (siehe Burgenlandkroaten).
Zum Schutz der Grenzen gegen die Türken hatten die Habsburger in dem Gebiet Ungarns, zu dem die Krajina und der Nordwesten Bosniens bis zur Schlacht bei Mohács 1526 gehört hatten, seit der Mitte des 16. Jahrhunderts Serben als Wehrbauern angesiedelt (von den Kroaten und der österreichischen bzw. venezianischen Verwaltung auch als "Vlasi", deutsch: Walachen und in Dalmatien auch als "Morlaci", deutsch: Morlaken bezeichnet). Diese ließen sich in den aufgelassenen Ortschaften nieder. Von der Habsburger Monarchie wurde eine Autonomie der Orthodoxen Kirche und eine Gleichberechtigung mit der Katholischen Kirche zugestanden. Anfänglich (1630,"Statuta Valachorum") bestand sogar eine volle Autonomie der "Vojna krajina", die später, nachdem die Kriegsgefahr mit den Türken nicht mehr bestand, wieder zurückgenommen wurde. Im Gegenzug mussten die Bauern den Grenzschutz übernehmen und später mussten sie auch Soldaten für die regulären österreich-ungarischen Armeen stellen. Auch die Venezianer siedelten im dalmatinischen Hinterland, das im 17. Jahrhundert den Türken entrissen werden konnte, orthodoxe Slawen, d.h. Serben, an.