Ich wollte es mir ersparen, es ging darum, dass es überall Fans mit dieser abscheulichen Einstellung gibt, auch in Serbien und Deutschland.
Die meisten Fangruppierungen in Serbien vertreten einen russophilen Nationalismus, der sich gegen einen EU-Beitritt, die USA und die Unabhängigkeit des Kosovo richtet. Mit diesen Positionen sind sie in weiten Teilen der serbischen Gesellschaft anschlussfähig. Dazu ist Rassismus im serbischen Fußball weit verbreitet und weitestgehend toleriert. Eine linke Fanszene sucht man vergeblich.
Die offensichtlichsten Akteure des Rechtsextremismus im serbischen Fußball sind heute die Ultras „United Force“ des Erstligisten FK Rad. Hitlergrüsse und Affenleute gehören bei ihnen zum traurigen Alltag, Fahnen und Banner mit rechter Symbolik wie der Konföderierten-Kriegsflagge, dem Keltenkreuz oder dem SS-Totenkopf sind allgegenwärtig.
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Auch Spiele der serbischen Nationalmannschaft werden von rechten Hooligans als Bühne für ihre Ideologie genutzt. In den vergangenen Jahren kam es sogar zu zwei Spielabbrüchen, die international für Schlagzeilen sorgten. Maßgeblich beteiligt an beiden war Ivan Bogdanov, genannt
„Ivan der Schreckliche“, rechtsextremer Hooligan von Roter Stern Belgrad. Sein Konterfei ging durch sämtliche Medien. Bogdanov gehört der Ultragruppe
„Ultra Boys“ an, gilt als extrem gewaltbereit und soll 2008 an einem Brandanschlag auf die US-Botschaft im Kosovo beteiligt gewesen sein. Zudem ist er Mitglied der radikalen nationalistischen Bewegung 1389 (als Erinnerung an die Schlacht auf dem Amselfeld), die Serbien von Nicht-Serben
“säubern“ will.
Exakt 70 Sekunden reichten den Spielern von Crvena Zvezda, zu Deutsch “Roter Stern Belgrad”, um Ende August des Vorjahres einen weiterlesen...
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