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hoffe das passt hier rein
Ein Jahrhunderttalent will nicht mehr[/h]Veröffentlicht: Donnerstag, 31. Mai 2012, 15.25MEZ
Er war der jüngste Torschütze bei einer UEFA-Europameisterschaft, nun ist seine Karriere vorbei. Johan Vonlanthen, 40-facher Schweizer Nationalspieler, tritt mit 26 Jahren vom Profifußball zurück.
Das Tor ist jedem Schweizer Fußballfan noch in Erinnerung. Es fiel bei der UEFA EURO 2004 in Portugal, am 21. Juni, im Stadion von Coimbra, in der 26. Minute des letzten Gruppenspiels gegen Frankreich: Mickaël Silvestre spielt einen Fehlpass, Ricardo Cabanas erläuft sich den Ball, treibt ihn in die gegnerische Hälfte, passt in die Tiefe auf Johan Vonlanthen, und der schiebt ihn in die lange Ecke. Fabien Barthez, Frankreichs weltmeisterlicher Torhüter, ist geschlagen, es steht 1:1, die Schweiz darf auf einen Punktgewinn und den Vorstoß ins Viertelfinale hoffen.
Dass die Franzosen in der zweiten Hälfte noch zweimal treffen, 3:1 gewinnen und den Schweizer Traum beenden, muss den 18-jährigen Vonlanthen nicht sonderlich kümmern. Er ist der jüngste Torschütze der EURO-Geschichte und bestätigt auf höchstem Niveau, was ihm vorausgesagt worden ist - die Hoffnung des Schweizer Fußballs, gar ein Jahrhunderttalent zu sein.
Heute, knapp acht Jahre danach, ist alles vorbei: Wie er gegenüber Schweizer Medien bestätigte, beendet Johan Vonlanthen seine Profikarriere im Alter von 26 Jahren mit sofortiger Wirkung. Der Itagüí Fútbol Club aus Kolumbien bleibt sein letzter Profiverein; Anfang des Jahres lösten der Tabellenneunte der Categoría Primera A und der kolumbianisch-schweizerische Doppelbürger den Vertrag auf, der erst im Sommer vergangenen Jahres unterzeichnet worden war.
Seither war Vonlanthen vereinslos, lebte aber weiterhin in Kolumbien; dem Land, in dem er geboren wurde und aufwuchs, ehe ihn seine Mutter in die Schweiz zu seinem Vater mitnahm, und in dem Land, dem sein Herz gehöre, wie er immer wieder bekannte.
Heute, nachdem er seinen Rücktritt bekanntgegeben hat, lässt er sich so zitieren: "Es geht mir gut sehr gut. Ich bin glücklich." Der Fußball habe nicht mehr dieselbe Bedeutung für ihn wie früher, er wolle nun sein Leben neu ordnen und sich um seine Familie kümmern, zu der seit kurzem auch ein Sohn gehört. "Und ich will, dass er in Kolumbien aufwächst." Dort, wo auch er als kleiner Junge zu karibischer Musik getanzt und im Meer gebadet habe.
Mit diesen Worten setzt Vonlanthen das Ende unter eine Karriere, die nicht so verlief, wie die meisten nach dem historischen EM-Tor erwartet hatten. In keinem europäischen Verein fasste er richtig Fuß - weder bei der PSV Eindhoven oder NAC Breda in den Niederlanden noch bei Brescia Calcio in Italien oder dem FC Salzburg in Österreich. Für die Salzburger kam er zwischen 2006 und 2011 immerhin auf 85 Pflichtspiele, zum Stamm gehörte er allerdings selten.
Und auch seine kurzzeitige Rückkehr in die Schweiz, zum FC Zürich in der Saison 2009/10, blieb ohne nennenswerten Erfolg: Nach einem Jahr mit 27 Spielen und 10 Toren verzichtete der FCZ darauf, die Kaufoption auf seinen Leihvertrag zu ziehen.
Nicht vergessen, aber längst unbedeutend sind inzwischen auch seine Tore für seinen ersten Profiverein, den BSC Young Boys, die er als Teenager schoss; auch jenes im Februar 2002 gegen den FC Sion, das ihn zum bisher jüngsten Super-League-Torschützen machte.
Und Vergangenheit ist nun auch eine Laufbahn, zu der eine zwiespältige Zeit in der Nationalmannschaft gehört. Am Ende brachte es Vonlanthen zwar auf 40 Partien und sieben Tore. Die FIFA-WM 2006 verpasste er aber wegen einer Muskelverletzung, die heimische UEFA EURO 2008 verbrachte er vornehmlich auf der Bank, und für die WM in Südafrika wurde er von Ottmar Hitzfeld nicht berücksichtigt. Sein Tor in Coimbra war und blieb der frühe Höhepunkt.
schade hatte echt talent der junge