Ich kenne ja mittlerweile beide Seiten und muss sagen, dass es deutlich mehr "Diasporaner" gibt die unten einfach nur protzen, das ganze Jahr von Lidl-Nudel leben und dann zwei Wochen auf den Putz hauen damit die Nachbarn ja wohl denken man hat es im Leben zu etwas gebracht (auf der Baustelle). Sorry, aber is so, sehe ich jedes Jahr wieder, wobei unsere auch nicht viel anders sind, nur noch Geld und Profit im Kopf, wenn der Nachbar 3 Stockwerke und 2 Garagen hat, dann bauen wir 4 Stockwerke und 3 Garagen und als Sahnehäubchen noch einen Pool. Was ich in den letzten Jahren an Autos dort in meiner Stadt gesehen habe, hat mir echt die Sprache verschlagen ... nur das Beste vom Besten, auf der anderen Hand weiß man ganz genau von wo das Geld kommt, aber na ja, egal, wenn man es mal ganz nach oben geschafft hat egal mit welchen Mitteln fragt keiner so genau nach von wo das Geld hergekommen ist.
Die andere Seite, ist Leid und Elend, es gibt Menschen die zwei Wochen nichts gescheites essen nur um an einem Abend Gäste empfangen zu können. Arbeit gibt es keine, die Jugend verfällt mehr und mehr ... Da muss ich wirklich einige aus der Diaspora loben, welche ihre Familien und Bekannten unten unterstützen, in jeglicher Hinsicht ob mit Geld oder Wohngelegenheit, Unterstützung im Krankheitsfall oder Arbeitsbeschaffung im Ausland.
Während des Krieges hätten wir nicht alle überlebt, gäbe es nicht irgendwo einen Cousin oder eine Tante die im Ausland war. Diese Tatsache alleine sollte ausreichen um ihnen auf ewig dankbar zu sein, weil man kann es sich nur schwer vorstellen was sie alles entbehrt haben nur um genügend Geld oder Medikamente zu schicken. Nach dem Krieg war es nicht anders, keine Arbeit kein Geld, man war angewiesen auf die Leute von außerhalb. Jedoch haben es viele unten vergessen und so gibt es Leute die undankbar und gierig sind, diese wird es immer geben.
Ich für meine Teil kenne es so nicht, ich schicke kein Geld, eher wird mir Geld geschickt
Aber Geschenke sind schon drinnen, natürlich kommen meine Freundinnen manchmal an und wollen etwas bestimmtes aus einem Geschäft welches wir unten nicht haben oder auch ein Medikament welches erheblich billiger hier als unten ist. Hab nie Probleme mit so etwas gehabt da ich mich erinnern kann wie man sich freut wenn man was "ausländisches" bekommt, alles von draußen ist viel besser - so ist es in den Köpfen der Leute gespeichert und so wird es noch lange bleiben.
Wie eine Frau mal zu mir gesagt hat " Wir müssen unseren Leuten helfen, wer, wenn nicht wir", hab etwas länger gebraucht um sie zu verstehen ... 60 Mio Euro werden allein aus Österreich jedes Jahr nach BiH überwiesen und 3 Milliarden kommen von alleine
von nur 131.000 bosnisch-stämmigen Personen in Österreich.