Warum bezeichnest Du Jeden gleich als Spinner, wenn er nicht Deiner Meinung ist?
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CO2 - Steuer ist richtig.
Fleisch sollte teurer werden.
Das greift für mich als plakativer Stehsatz viel zu kurz, auch wenn es MÖGLICHERWEISE ein Ergebnis von Veränderungen ist.
Ich habe zwar das Programm der deutschen Grünen im Wesentlichen gelesen, bis ins Detail bin ich noch nicht vorgedrungen, weil ich diese Partei als Österreicher ohnehin nicht wählen kann.
Zu Österreichs Grüne habe ich bekanntlich ein zwiespältiges Verhältnis. Die sind mir eindeutig zu wenig Ökologie-orientiert und verzetteln sich immer wieder in sinnlosen Orchideen-Themen.
CO2 Steuern kann man fordern. Auch das irgendetwas teurer werden sollte. Für mich geht das aber am Kern vorbei und ist doch nur Symptom-Bekämpfung und zielt an der Ursache vorbei. Derzeit sind ja viele Produkte (sowohl Konsumgüter, als auch Lebensmittel) so unmoralisch billig, weil deren Produktion weltweit ganz massiv auf kosten der natürlichen Ressourcen geht. Es wird Raubbau vom Anfang bis zum Ende, also bis zur Müllverbrennung an der Welt betrieben. Daraus folgende Not, Armut, "Naturkatastrophen", usw. Niemand preist diese Kosten jemals in die Produkte ein. Der Schlüssel zur Umwelt - und damit auch Klimaverträglichen Produktion ist Kreislaufwirtschaft.
Kreislaufwirtschaft hat den Stoffkreislauf der Natur zum Vorbild und zielt darauf ab, Rohstoffe durch intelligente, kaskadische Nutzungen abfallfrei (zero waste) und emissionsfrei (zero emission) so lange wie möglich zu verwenden bzw. sie nach ihrer Nutzung in den Produktionsprozess zurückzuführen, also wiederzuverwenden. Damit bleibt auch die CO2 Bilanz ausgeglichen.
Landwirtschaft und damit auch Fleischproduktion in Kreislaufwirtschaft KANN Fleisch teurer machen, muss es aber nicht, da oft die Betriebsmittel (Dünger, Methangas als Treibstoff, usw.als "Abfallprodukt") genau in der richtigen Menge gratis verfügbar sind.
In manchen Fällen wird man aber um eine CO2 Steuer nicht umhin kommen. Kerosin etwa, deren zerstörerische Umweltbilanz nach grottenschlechter Verbrennung in Flugzeugturbinen inzwischen jedem bekannt sein sollte, muss das volle Schadenpotenzial angerechnet werden. Selbstverständlich - vielleicht sogar noch viel mehr - dem Schweröl für die Fracht- und Kreuzfahrtschiffe. Deren Auswirkung auf die Luft und die Meere können nur als umfassendes Desaster bezeichnet werden. Mit CO2 Steuern ist es da längst nicht abgetan.
Man kann das "CO2-Steuer" nennen. Ich würde es aber als "Kosten für Umweltzerstörung" benennen. Zudem ist es auch fraglich, ob sämtliche Einnahmen einer solchen "Steuer" auch zweckgebunden verwendet werden. Als gelernter Österreiche habe ich da so meine Zweifel.
Zusammenfassend: Fleisch muss nicht unbedingt teurer werden. Man darf nur nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Qualitätsware kaufe ich derzeit regional um ca. 15 bis 30 Euro pro Kilo. Je nach Stück und Tier. Rindfleisch kann auch etwas teurer sein. Würden alle oben beschriebenen "Nebenkosten" verrechnet werden, dann würde polnisches oder holländisches Industrie-Mastfleisch (was meiner Meinung nach ungenießbar ist und krank macht) genau so teuer sein.