Ein goldenes Zeitalter
Als die Mauren nach Andalusien kamen, fanden sie das, wovon sie in der nordafrikanischen Wüste immer geträumt hatten: ausreichend Wasser. Die Zeit unter maurischer Herrschaft war geprägt von einer großen Toleranz gegenüber der christlichen und jüdischen Bevölkerung. Für die damalige Zeit entstand eine nahezu pluralistische Gesellschaft, denn die Kalifen sahen sich als Herrscher dreier Religionen. Von Juden oder Christen erwartete der Koran keine Bekehrung, allerdings Unterwerfung – ein Modell, das im heutigen Sinne sicherlich nicht als Rechtsstaat zu bezeichnen ist, für die damalige Zeit aber recht gut funktionierte, denn auch die Muslime zeigten sich kompromissbereit: So wurde zum Beispiel das muslimische Alkoholverbot recht großzügig ausgelegt und der Weinbau konnte weiter betrieben werden. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Zahl der auf der Iberischen Halbinsel geborenen Muslime.
Unter der Herrschaft der Mauren erlebte Andalusien ein goldenes Zeitalter. Zunächst war es Cordoba, das zur Hauptstadt der Mauren aufstieg. Die Kalifen Andalusiens konkurrierten mit Bagdad und Damaskus um Reichtum und Fortschritt. Durch den Handel mit Gold, Silber, Leder, Seide, Parfüm und Gewürzen erlangte die Stadt ihren Reichtum und avancierte zum Zentrum von Kunst und Wissenschaft. Bewässerungssysteme ermöglichten einen Zuwachs an landwirtschaftlich genutzter Fläche und unzählige Gartenanlagen entstanden. 756 begann man mit dem Bau der Mezquita, der Großen Moschee.