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Warum werden Russlanddeutsche nicht als vollwertige Deutsche akzeptiert?

Also bei uns (Ostösterreich) ist die Russophobie tatsächlich seit knapp 80 Jahren vorhanden und weder abartig noch irrational, sondern wurzelt im Verhalten der russischen Besatzungssoldaten nach dem 2. WK.
Meine Eltern sind direkt in diesem Umfeld aufgewachsen. Insbesondere Frauen (egal wie alt!!!) waren überall und permanent von Vergewaltigung bedroht. Unzählige "Russenkinder" (die Jahrgänge 1946 - 1956) zeugen davon. Österreich war damals ein zerstörtes und vorher schon armes Bauernland. Aber eben die Bauern hatten noch Lebensmittel. Das wussten auch die russischen Besatzuungssoldaten und nahmen sich einfach alles, was sie wollten. Nicht selten auch gleich die Bäuerin neben dem Bauern. Was sollte er auch dagegen tun?

Dieses Verhalten wurde nie vergessen und die Erfahrungen an die nächste Generation weiter vermittelt. Dieser nächsten Generation gehören unter anderen auch ich an (Jahrgänge 65 - 85). So gesehen ist die Russophobie (in Teilen Österreichs) nicht irrational sondern begründet.

Mortimer lebt in der ehemaligen amerikanischen Besatzungszone. Dort verlief die Nachkriegs- und Wiederaufbauzeit völlig anders. Das spiegelte sich auch in der Bevölkerung wieder. Diese hatten westlich der Enns und südlich der Donau mit den Russen nichts am Hut. Die Amerikaner, Franzosen und Italiener wurden in der Regel tatsächlich als Befreier von Hitler wahrgenommen, während man in Ostösterreich mit den russischen Besatzungssoldaten eher vom Regen in die Traufe kam.

Die älteren Generationen haben das bis heute nicht vergessen. Wenn es also "Russophobie" gibt, dann ist diese jedenfalls in der Nachkriegszeit von WK2 zu finden. Ähnlich wie heute noch fast weltweit alle Deutschen pauschal als Nazis vorverurteilt werden.
Interessant, ich wusste das gar nicht. In Wien ist mir eine Russophobie nie aufgefallen.
 
bin mir ziemlich sicher, dass afd-wählende russlanddeutsche während der flüchtlingskrise am meisten hass und hetze schürten und nun sind sie selbst zu opfer:innen von hass und diskriminierung geworden. mein mitgefühl hält sich in grenzen. #toobad
Hmm ich finde auch, dass Russlanddeutsche viel Rassismus und Hass verbreiten.. allerdings weiß ich nicht, ob es richtig ist, eine ganze Gruppe zu verurteilen?

Die Sache ist auch, dass diese Russlanddeutschen halt in etwa so "deutsch" sind wie unsere eigenen Eltern. Ihre Ahnen sind halt angeblich vor 300 bis 400 Jahren ins russische Reich ausgewandert. Das wars dann auch. Die meisten sind Vollblutrussen, obwohl es dort etliche Mordwellen gegen sie gab.
 
Interessant, ich wusste das gar nicht. In Wien ist mir eine Russophobie nie aufgefallen.
Logisch. 3/4 aller Wiener sind "Zuagroaste".
"A echter Wiener is a Böhm´!"

Wenn Du in Favoriten oder Simmering unterwegs bist, dann ist das sehr wohl bemerkbar. Ich selbst bin "Nebenwiener" in Penzing. Dort hat sich mir das "Wienerherz" erst nach 15 Jahren erschlossen. Wir sind einfach sehr "seriöse" Wiener. "... aber der Russ is a Hund!". So erzählt man es sich dort.

Meine einzige Verwandte väterlicherseits (alle anderen wurden im Krieg ermordet), ist eine Ur-Großtante, welche vor 3 Jahren in hohem Alter verstorben ist. Sie hatte 3 "Russenkinder". Einen Sohn davon freiwillig. So hat sie es mir erzählt. Und wenn man heute Alexander (wir durften ihn nur den "Xandl" nennen) sieht, dann glaubt man, dass Stalin höchstpersönlich vor einem steht.
Die anderen zwei Söhne meiner Ur-Großtante hat niemand von uns kennen gelernt. Es wurde nie darüber gesprochen, was aus denen wurde.
 
Hmm ich finde auch, dass Russlanddeutsche viel Rassismus und Hass verbreiten.. allerdings weiß ich nicht, ob es richtig ist, eine ganze Gruppe zu verurteilen?

Die Sache ist auch, dass diese Russlanddeutschen halt in etwa so "deutsch" sind wie unsere eigenen Eltern. Ihre Ahnen sind halt angeblich vor 300 bis 400 Jahren ins russische Reich ausgewandert. Das wars dann auch. Die meisten sind Vollblutrussen, obwohl es dort etliche Mordwellen gegen sie gab.
Ich weiß nicht, ob es wirklich 300 oder 400 Jahre waren.

Spannend:
 
Hmm ich finde auch, dass Russlanddeutsche viel Rassismus und Hass verbreiten.. allerdings weiß ich nicht, ob es richtig ist, eine ganze Gruppe zu verurteilen?

Die Sache ist auch, dass diese Russlanddeutschen halt in etwa so "deutsch" sind wie unsere eigenen Eltern. Ihre Ahnen sind halt angeblich vor 300 bis 400 Jahren ins russische Reich ausgewandert. Das wars dann auch. Die meisten sind Vollblutrussen, obwohl es dort etliche Mordwellen gegen sie gab.
Das ist genau die abartige Denke, weswegen sich manche hier im Forum auch wünschen, dass endlich irgendwelche russischen Dörfer bombardiert werden. Dass Schuldfragen nicht pauschal oder kollektiv beantwortbar sind, bekommst du in solche Köpfe nie rein.
 
Also bei uns (Ostösterreich) ist die Russophobie tatsächlich seit knapp 80 Jahren vorhanden und weder abartig noch irrational, sondern wurzelt im Verhalten der russischen Besatzungssoldaten nach dem 2. WK.
Meine Eltern sind direkt in diesem Umfeld aufgewachsen. Insbesondere Frauen (egal wie alt!!!) waren überall und permanent von Vergewaltigung bedroht. Unzählige "Russenkinder" (die Jahrgänge 1946 - 1956) zeugen davon. Österreich war damals ein zerstörtes und vorher schon armes Bauernland. Aber eben die Bauern hatten noch Lebensmittel. Das wussten auch die russischen Besatzuungssoldaten und nahmen sich einfach alles, was sie wollten. Nicht selten auch gleich die Bäuerin neben dem Bauern. Was sollte er auch dagegen tun?

Dieses Verhalten wurde nie vergessen und die Erfahrungen an die nächste Generation weiter vermittelt. Dieser nächsten Generation gehören unter anderen auch ich an (Jahrgänge 65 - 85). So gesehen ist die Russophobie (in Teilen Österreichs) nicht irrational sondern begründet.

Mortimer lebt in der ehemaligen amerikanischen Besatzungszone. Dort verlief die Nachkriegs- und Wiederaufbauzeit völlig anders. Das spiegelte sich auch in der Bevölkerung wieder. Diese hatten westlich der Enns und südlich der Donau mit den Russen nichts am Hut. Die Amerikaner, Franzosen und Italiener wurden in der Regel tatsächlich als Befreier von Hitler wahrgenommen, während man in Ostösterreich mit den russischen Besatzungssoldaten eher vom Regen in die Traufe kam.

Die älteren Generationen haben das bis heute nicht vergessen. Wenn es also "Russophobie" gibt, dann ist diese jedenfalls in der Nachkriegszeit von WK2 zu finden. Ähnlich wie heute noch fast weltweit alle Deutschen pauschal als Nazis vorverurteilt werden.
Gehe ich nicht mit – ich rede von der aktuellen Generation auf fast der ganzen Welt und nicht von irgendwelchen ehemaligen russischen Besatzungszonen. Und die russophobe Haltung ist einfach ein Zeugnis der immerselben Schlagzeilen und unilateraler Berichterstattung.

In deinen Beispielen mag die Erklärung für die Entstehung des Hasses folgerichtig gewesen sein, aber dann kannst du genauso anfangen, das Vorgehen der serbischen Armee im letzten Krieg durch den Völkermord an Serben im 2.WK zu begründen.

Mit Generalisierung und Pauschalisierung liegt man eigentlich immer daneben.
 
Russlanddeutsche sind eigentlich von der Abstammung her Deutsche aus Russland und nicht Russen, sowie es auch Deutsche im Banat oder Ungarn und Jugoslawien gab, die aber nicht Serben oder Kroaten sind.

Dieser Comedian zum Beispiel sagt er sei Russe, aber sein Familienname ist Miller, da merkt man das er tatsächlich Deutsch ist, weil das ist ein Deutscher Name (Müller) nicht Slawisch.

Glaubt ihr weil sie selber sich als Russen sehen oder gibt es auch Ausgrenzung von Seitens der BRD Deutschen?

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Ich glaube dass hat mit Kapmf gegen rechts zu tun. Wenn sie als volle Deutsche angesehen, dass waere zu diskriminatorisch gegenueber Afrikaner und Nafris.
 
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