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Was haltet ihr von den Roma und Sinti?

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Sie sind das einzige Nomadenvolk, dass wir in Europa noch haben - das wird doch wohl noch drin sein!

Nomaden sind sie lange nicht mehr.

Das Problem war und ist, dass sie aus der Gesellschaft exkludiert werden und dann mit der stereotypen Propaganda auch weiterhin so bleiben. Dadurch sind sie auf kleinkriminalität angewiesen.

Es ist also kein wunder, bei den ehemals nationalistischen Führung ex-jugoslawiens, solch geschürt wird und als volkschararakter angegeben.
 
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[/h]Deutschland hätte genug Grund, antiziganistischer Verfolgung entgegenzutreten. Stattdessen will man vor allem die Roma schnell loswerden.
KOMMENTAR VON IVO BOZIC


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Das Bundesministerium des Innern informiert: »In Deutschland leben vier anerkannte nationale Minderheiten: die Dänen, die friesische Volksgruppe, die deutschen Sinti und Roma sowie das sorbische Volk. Sie erhalten in Deutschland durch Bund und Länder einen besonderen Schutz und eine spezifische Förderung.« Das Ganze hat einen Haken: Schutz und Förderung genießen nur deutsche Staatsangehörige. Die Förderung der nationalen Minderheiten ist nichts als völkische Multikulti-Folklore zur Pflege bunter Bräuche. Es soll Deutschland zudem den Ruf verschaffen, andere »Völker« mit ihren Sprachen und vermeintlichen Traditionen in seinem Hoheitsbereich zu dulden. In Wirklichkeit genießen die ­allermeisten Roma hier nicht nur keinen Schutz, sondern die Bundesregierung überlegt, wie man sie möglichst effektiv aus dem Land befördern kann. Spezielle Sinti und Romalager sollen eingerichtet werden, damit die aus dem Balkan eingereisten Roma möglichst zügig wieder abgeschoben werden können. Schließlich kommen die meisten aus sogenannten sicheren Herkunftsländern, und wenn zu viele kommen, werden eben noch mehr Staaten zu sicheren Herkunftsländern erklärt, so einfach ist das.
Okay, »Sinti und Romalager« hat natürlich niemand gesagt – und es stimmt auch nicht. Aber fast. Die CSU fordert gesonderte Lager für Flüchtlinge aus den Balkanstaaten. Von diesen sind ein Drittel Roma. Von den serbischen Flüchtlingen sind es gar 91 Prozent, von den mazedonischen 72, den bosnischen 60 Prozent. »Wirtschaftsflüchtlinge«, sagt die CSU. Dass die Armut der Roma mit ihrer Diskriminierung, mit ihrer Ausgrenzung vom Arbeitsmarkt zu tun hat, ist offensichtlich. Man kann der CSU nicht zugute halten, das nur nicht bedacht zu haben.
Bis zu 500 000 Sinti und Roma wurden während des Nationalsozialismus in Europa ermordet, viele weitere zwangssterilisiert und zur Arbeit gezwungen. Allein deshalb hat Deutschland eine ganz besondere Verpflichtung den Roma gegenüber. Nicht wohlfeiles Kulturtrallala für »nationale Minderheiten« brauchen die Roma, sondern ein Bleiberecht.
Doch in Deutschland wurde ihnen nach dem Krieg sogar die Anerkennung als Verfolgte im Sinne des Bundesentschädigungsgesetzes verweigert. Sie seien nicht aus rassistischen Gründen verfolgt worden, sondern wegen »asozialer Lebensweise und Eigenschaften«. Klingt böse? Aber hey, es war nicht so, dass es keine Einzelfallprüfungen gegeben hätte. Hätte ja sein können, dass der eine oder andere KZ-Aufenthalt ja doch etwas mit Rassismus zu tun gehabt haben könnte. Zur Prüfung der Entschädigungsanträge zog man die Kriminalpolizei heran, denn die musste ja wissen, ob diese Leute nicht bloß Kriminelle waren. Und am besten wissen mussten das die ehemaligen Beamten der NS-»Reichszentrale zur Bekämpfung des Sinti und Romaunwesens«, welche man nun also vor allem in Bayern nach 1945 mit der Überprüfung ihrer eigenen Opfer beauftragte. In der »Sinti und Romastelle« der Münchner Kripo war man kompetent: Dem geschulte Personal aus NS-Zeiten standen die alten Sinti und Romaakten zur Verfügung.
Deutschland hat also mehr als einen Grund, antiziganistischer Verfolgung entgegenzutreten und Roma vor solcher zu schützen. Doch die Roma sollten besser nicht darauf hoffen, dass sich die Deutschen dieser Verantwortung bewusst werden. Was können sie stattdessen tun? 1992 besetzten mehrere Hundert von Abschiebung bedrohte Roma zeitweise die KZ-Gedenkstätte Neuengamme und 1993 die in Dachau. Es war ein symbolischer Protest an historischem Ort und auch ein praktischer Schutz vor Abschiebung, zumindest für eine gewisse Zeit. Ein großangelegter Polizeieinsatz auf einer KZ-Gedenkstätte gegen Roma, das wäre undenkbar gewesen. Ehemalige KZ als »Fluchtburg«. Pervers? Ja: Deutschland.
»Wenn jemand das Recht auf Asyl hat, dann zweifellos die Roma«, sagte der Historiker Wolfgang Wippermann vorige Woche dem Neuen Deutschland. Das ist richtig, darf aber nicht bedeuten, dass andere Flüchtlinge aus Syrien, aus Afrika oder woher auch immer, ein solches Recht weniger hätten, nur weil Deutschland dort keinen Genozid verübt hat. Die Lehre und die Konsequenz aus der deutschen Geschichte kann nicht nur sein, den ehemaligen deutschen Opfern Schutz zu gewähren, sondern Flüchtlingen und Asylsuchenden grundsätzlich mit maximalem Respekt zu begegnen.

jungle-world.com - Archiv - 32/2015 - Thema - Deutschland will vor allem die Roma schnell loswerden



 
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Schriftenreihe (Bd. 1232)

Europa erfindet die Sinti und Roma

Eine Geschichte von Faszination und Verachtung

Geborene Diebe und Lügner, Asoziale: Solche Zuschreibungen mussten die im deutschen Sprachraum als "Sinti und Roma" verunglimpften Angehörigen der Romvölker jahrhundertelang über sich ergehen lassen. Klaus-Michael Bogdals epochale Studie zeigt auf, wie Europa den Grad der eigenen Kultiviertheit an der Abwertung der Roma festmacht.





Inhalt

Geborene Diebe und Lügner, Asoziale, unzähmbare Kreaturen zwischen Mensch und Tier: Solche Zuschreibungen mussten die im deutschen Sprachraum als „Sinti und Roma“ verunglimpften Angehörigen der Romvölker jahrhundertelang über sich ergehen lassen. Für Klaus-Michael Bogdal wirft dies Fragen auf: Warum eigentlich werden und wurden Angehörige der Romvölker reflexartig als Gefahr wahrgenommen, sobald sie irgendwo auftauchen? Welche Bedrohungen schreibt man ihnen zu? Und wieso können und konnten ihre Gegenwart und Nähe nicht geduldet werden, scheint ein Zusammenleben undenkbar? Sein Buch umfasst die Geschichte der Darstellung der „Sinti und Roma“ in der europäischen Literatur und Kunst vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart – von Norwegen bis Spanien, von England bis Russland. Die Dokumente, die Bogdal heranzieht, reichen von frühen Chroniken und Rechtsdokumenten über ethnografische Werke und künstlerische Darstellungen bis hin zu den Holocaust-Erinnerungen von Sinti und Roma.

Europa erfindet die Sinti und Roma | bpb
 

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Geborene Diebe und Lügner, Asoziale, unzähmbare Kreaturen zwischen Mensch und Tier: Solche Zuschreibungen mussten die im deutschen Sprachraum als „Sinti und Roma“ verunglimpften Angehörigen der Romvölker jahrhundertelang über sich ergehen lassen. Für Klaus-Michael Bogdal wirft dies Fragen auf: Warum eigentlich werden und wurden Angehörige der Romvölker reflexartig als Gefahr wahrgenommen, sobald sie irgendwo auftauchen? Welche Bedrohungen schreibt man ihnen zu? Und wieso können und konnten ihre Gegenwart und Nähe nicht geduldet werden, scheint ein Zusammenleben undenkbar? Sein Buch umfasst die Geschichte der Darstellung der „Sinti und Roma“ in der europäischen Literatur und Kunst vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart – von Norwegen bis Spanien, von England bis Russland. Die Dokumente, die Bogdal heranzieht, reichen von frühen Chroniken und Rechtsdokumenten über ethnografische Werke und künstlerische Darstellungen bis hin zu den Holocaust-Erinnerungen von Sinti und Roma.

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Naa warum wohl?
 
Ausstellung im Landgericht
Bilder einer bedrängten Existenz
kbl

BONN. Marija Martynenko wuchs in einer Familie mit zwölf Geschwistern auf. Alle Kinder der Familie wurden nach dem Einmarsch der Wehrmacht zur Zwangsarbeit verpflichtet: Die älteren Geschwister verschleppte man in das Deutsche Reich; die jüngeren mussten auf den Tabakplantagen in der ukrainischen Heimat arbeiten.
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Die Geschichte der Roma zeigt eine Ausstellung im Bonner Landgericht. Foto: Barbara Frommann
Eine Ausstellung im Foyer des Bonner Landgerichts zeigt nun Martynenkos Geschichte und die von 15 anderen Roma, die die deutsche Gewaltherrschaft in der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs überlebt haben.

Alle Porträtierten nahmen an Projekten der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ) teil, und ihre Fotos und Geschichten informieren auf 16 großformatigen Displays die Besucher der Ausstellung über den wechselvollen Lebensweg der Roma im Krieg, in der Nachkriegszeit und über ihren Alltag heute.


Die Bilder der Fotografin Birgit Meixner entstanden im Mai 2012, als Mitarbeiter der Stiftung soziale Projekte zur Betreuung der NS-Opfer in Transkarpatien, der Zentralukraine und der Region Odessa besuchten. "Die Porträts sind Momentaufnahmen aus dem Leben einer auch heute noch bedrängten ethnischen Minderheit", erläuterte die Präsidentin des Landgerichts Bonn, Margarete Gräfin von Schwerin, in ihrer Begrüßungsrede zur Ausstellungseröffnung.

Ausgrenzung und Deportation in Vernichtungslager
Während des Zweiten Weltkrieges grenzten die Besatzer im gesamten deutschen Machtbereich Roma und Sinti aus der Gesellschaft aus und deportierten viele in Vernichtungslager. In den osteuropäischen Besatzungsgebieten wurden die Angehörigen dieser Volksgruppen als vermeintliche Spione besonders intensiv verfolgt.

Das Schicksal Ljubow Zynjas zeigt, dass Verfolgung und Vorurteile noch lange kein Ende gefunden haben: Nach einer Schlägerei in einer Diskothek, bei der ein Ukrainer von einem Roma getötet wurde, umstellten Militär, Polizei und Feuerwehr Zynjas Dorf, vertrieben alle Roma, plünderten die Häuser und brannten sie nieder.

Der Mörder wurde später verurteilt. "Immer wieder werden unsere Leute für Vergehen kollektiv bestraft. Die meisten Ukrainer sehen einfach weg", heißt es in Zynjas Porträt.

Die Stiftung EVZ setzt sich dafür ein, die Geschichte der NS-Zwangsarbeit in der deutschen und europäischen Erinnerungskultur zu verankern. Weitere Informationen findet man unter Start | Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft". kbl

Das Landgericht, Wilhelmstraße 21, zeigt die Ausstellung "Bedrängte Existenz" in seinem Foyer noch bis zum 30. September. Die Schau ist montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr geöffnet.

Artikel vom 08.09.2015

Ausstellung im Landgericht: Bilder einer bedrängten Existenz | GA-Bonn - Lesen Sie mehr auf:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bonn/bonn-zentrum/Bilder-einer-bedraengten-Existenz-article1717493.html#plx36137504
 

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?We kill the Gypsies?: Mordaufruf gegen Sinti und Roma schreckt Grüne auf

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Zentralrat erstattet Anzeige wegen Mordaufruf



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Der Zentralrat der Sinti und Roma hat gegen einen US-Internetverkaufsportal Strafanzeige gestellt. Foto: dpa/Symbol

HEIDELBERG – Fassungslosigkeit herrscht beim Zentralrat der Sinti und Roma über einen rassistischen T-Shirt-Aufdruck. Gegen das US-Verkaufsportal wurde nun Anzeige gestellt. Zuvor hatten Internetaktivisten bereits Druck auf den Anbieter ausgeübt.





Wegen eines T-Shirts mit dem rassistischen Aufdruck „We kill the Gypsies“ hat der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma Strafanzeige gegen ein US-Verkaufsportal und den Hersteller erstattet. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg bestätigte am Donnerstag den Eingang der Anzeige und kündigte eine Prüfung des Vorgangs an.
Der Zentralrat sieht in dem Shirt eine „öffentliche Aufforderung zu Straftaten und Volksverhetzung“. Das Motiv könne gegen die Minderheit der Sinti und Roma zum Hass aufstacheln und zu Gewalt auffordern. Die Verkaufsseite im Internet sei auf massiven Druck von Internetaktivisten hin gelöscht worden. Lediglich eine Fehlermeldung war am Donnerstag unter dem angegebenen Link noch zu sehen.
Fassungslosigkeit

In einem Brief an Bundesjustizminister Heiko Maaß (SPD) bringt der Zentralratsvorsitzende Romani Rose zudem seine Fassungslosigkeit zum Ausdruck: „Hier wird die Hemmungslosigkeit und der brutale Hass in aller Deutlichkeit propagiert und sogar noch ein Geschäft damit gemacht.“ Vor dem Hintergrund der Geschichte sei das in Deutschland ein ungeheuerlicher Vorgang. (dpa)

http://www.berliner-zeitung.de/pano...zeige-wegen-mordaufruf,10808334,31893374.html
 
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