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[TD]Holocaust [/TD]
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[TD]"Hartnäckig hält sich bis heute die Legende, die Sinti und Roma seien irgendwie zufällig mit in die Mordaktion geraten. Das stimmt nicht. Der Völkermord an den Sinti und Roma ist aus dem gleichen Motiv des Rassenwahns, mit dem gleichen Vorsatz und dem gleichen Willen zur planmäßigen und endgültigen Vernichtung durchgeführt worden wie der an den Juden."
Der frühere Bundespräsident Roman Herzog bei der Eröffnung des Dokumentation- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma am 16. März 1997 in Heidelberg
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Fünf Kinder und die Mutter der Deutschen
Sinti - Familie Höllenreiner wurden im
März 1945 von Nazis ermordet.
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[TD="colspan: 2"]Zu Beginn der 1930er Jahre waren 95% (!) der Sinti und Roma im Deutschen Reich bereits sesshafte, deutsche Staatsbürger. Diese Normalität fand nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ein jähes Ende durch die konsequente Ausgrenzung entsprechend der nationalsozialistischen, rassistischen Ideologie.
Reichsinnenminister Frick verfügte am 03. Januar 1936, die Nürnberger Rassengesetze vom September 1935 auf die Sinti und Roma als der „neben den Juden einzigen, regelmäßigen Fremdrasse in Europa“ anzuwenden und sie den Juden in der Behandlung gleichzustellen.
Ebenfalls von Januar 1936 an begannen Polizei und Arbeitsämter den Sinti- und Roma-Familien die wirtschaftlichen Existenzgrundlagen zu rauben, indem Gewerbescheine nicht mehr verlängert oder nicht mehr erteilt wurden. Männer mussten zum Zwangsarbeitseinsatz in die Industrie.
Konsequent wurde auch das Eheverbot durchgesetzt, das auf den „Nürnberger Gesetzen“ beruhte.
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[TD="align: left"]S E T T E L A
Das Sinti - Mädchen Settela Steinbach beim Abtransport holländischer Sinti und Roma aus dem holländischen Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz am 15. Mai 1944.
Settela Steinbach, geboren in Limburg, wurde zusammen mit ihrer Mutter und neun Geschwistern in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 in den Gaskammern ermordet.
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Deportation Remscheider Sinti nach Auschwitz, März 1943. Fotografien: Historisches Zentrum Remscheid
Systematische Ausgrenzung und Durchsetzung der NS - Rassenpolitik gegenüber den Sinti waren Alltag im Rheinland und im Ruhrgebiet: In Köln wurde schon 1935 das erste Internierungslager auf dem errichtet, in Düsseldorf 1937, in Gelsenkirchen 1938.
Ein entscheidender Schritt auf den systematischen Völkermord hin war die Gründung der „Rassenhygienischen und Bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle“ unter Leitung von Dr. Dr. Robert Ritter beim Reichsgesundheitsamt in Berlin im Jahr 1936.
Diese Einrichtung hatte zur Aufgabe, alle im Deutschen Reich lebenden Sinti und Roma aufzuspüren und „rassengutachtlich“ zu erfassen. 23.833 Männer, Frauen und Kinder wurden durch die Gutachten Ritters und seiner Mitarbeiter für den Tod bestimmt.
Mit Erlass vom 08. Dezember 1938 verfügte Himmler die „ Lösung der Sinti und Romafrage aus dem Wesen der Rasse heraus“. Auf einer Konferenz des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) im September 1939 wurde beschlossen, alle ca. 30.000 im Deutschen Reich lebenden Sinti und Roma zu deportieren. Nur einen Monat später ordnete Himmler die so genannte Festschreibung der Sinti und Roma an deren Wohnorten – soweit noch nicht geschehen – deren Überstellung in örtliche Sammellager zur späteren Deportation an.
Die erste große Deportation aus dem Deutschen Reich wurde auf den Mai 1940 festgelegt. Als „erster Transport“ sollten insgesamt 2.500 nord- und südwestdeutsche sowie rheinische Sinti und Roma in das besetzte Polen deportiert werden.
Zwischen dem 16. Und 21. Mai 1940 wurden 1.000 Sinti und Roma aus Köln und aus dem ganzen Rheinland in der Kölner Messe zusammengetrieben, um von dort in Güterwagen über den Bahnhof Deutz-Tief fahrplanmäßig deportiert zu werden.
Die Erfahrungen aus der Deportation der Sinti und Roma sollten wenig später auch systematisch auf die jüdischen Mitbürger angewandt werden.
In Vernichtungslagern, Zwangsarbeitslagern und in den besetzten Ländern hinter der Front wurden Deportierte und Ortsansässige, Männer und Frauen, Kinder und Greise systematisch zu Tode gebracht.
Mit Erlaß vom 16. Dezember 1942 ordnete Himmler die Einweisung aller noch im Reichsgebiet lebenden Sinti und Roma in das Konzentrationslager Auschwitz an.
Noch einmal rollten die Deportationszüge aus Köln, Hamburg und Stuttgart fahrplanmäßig in den zynisch „Familienlager“ genannten Abschnitt B II e des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Innerhalb weniger Monate starben dort fast alle Internierten an Hunger, Seuchen und Misshandlung. In der Nacht vom 02. auf den 03. August 1944 wurden die letzten Überlebenden dieses „Familienlagers“ – nach Aussonderung der Arbeitsfähigen – im Gas erstickt.
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Dem Völkermord fielen über eine halbe Million Sinti und Roma durch die Nazis zum Opfer
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[/TABLE]
- - - Aktualisiert - - -
http://www.sintiundroma-nrw.de/holocaustzwei.htm
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Der frühere Bundespräsident Roman Herzog bei der Eröffnung des Dokumentation- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma am 16. März 1997 in Heidelberg
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Fünf Kinder und die Mutter der Deutschen
Sinti - Familie Höllenreiner wurden im
März 1945 von Nazis ermordet.
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[TD="colspan: 2"]Zu Beginn der 1930er Jahre waren 95% (!) der Sinti und Roma im Deutschen Reich bereits sesshafte, deutsche Staatsbürger. Diese Normalität fand nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ein jähes Ende durch die konsequente Ausgrenzung entsprechend der nationalsozialistischen, rassistischen Ideologie.
Reichsinnenminister Frick verfügte am 03. Januar 1936, die Nürnberger Rassengesetze vom September 1935 auf die Sinti und Roma als der „neben den Juden einzigen, regelmäßigen Fremdrasse in Europa“ anzuwenden und sie den Juden in der Behandlung gleichzustellen.
Ebenfalls von Januar 1936 an begannen Polizei und Arbeitsämter den Sinti- und Roma-Familien die wirtschaftlichen Existenzgrundlagen zu rauben, indem Gewerbescheine nicht mehr verlängert oder nicht mehr erteilt wurden. Männer mussten zum Zwangsarbeitseinsatz in die Industrie.
Konsequent wurde auch das Eheverbot durchgesetzt, das auf den „Nürnberger Gesetzen“ beruhte.
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Das Sinti - Mädchen Settela Steinbach beim Abtransport holländischer Sinti und Roma aus dem holländischen Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz am 15. Mai 1944.
Settela Steinbach, geboren in Limburg, wurde zusammen mit ihrer Mutter und neun Geschwistern in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 in den Gaskammern ermordet.
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Systematische Ausgrenzung und Durchsetzung der NS - Rassenpolitik gegenüber den Sinti waren Alltag im Rheinland und im Ruhrgebiet: In Köln wurde schon 1935 das erste Internierungslager auf dem errichtet, in Düsseldorf 1937, in Gelsenkirchen 1938.
Ein entscheidender Schritt auf den systematischen Völkermord hin war die Gründung der „Rassenhygienischen und Bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle“ unter Leitung von Dr. Dr. Robert Ritter beim Reichsgesundheitsamt in Berlin im Jahr 1936.
Diese Einrichtung hatte zur Aufgabe, alle im Deutschen Reich lebenden Sinti und Roma aufzuspüren und „rassengutachtlich“ zu erfassen. 23.833 Männer, Frauen und Kinder wurden durch die Gutachten Ritters und seiner Mitarbeiter für den Tod bestimmt.
Mit Erlass vom 08. Dezember 1938 verfügte Himmler die „ Lösung der Sinti und Romafrage aus dem Wesen der Rasse heraus“. Auf einer Konferenz des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) im September 1939 wurde beschlossen, alle ca. 30.000 im Deutschen Reich lebenden Sinti und Roma zu deportieren. Nur einen Monat später ordnete Himmler die so genannte Festschreibung der Sinti und Roma an deren Wohnorten – soweit noch nicht geschehen – deren Überstellung in örtliche Sammellager zur späteren Deportation an.
Die erste große Deportation aus dem Deutschen Reich wurde auf den Mai 1940 festgelegt. Als „erster Transport“ sollten insgesamt 2.500 nord- und südwestdeutsche sowie rheinische Sinti und Roma in das besetzte Polen deportiert werden.
Zwischen dem 16. Und 21. Mai 1940 wurden 1.000 Sinti und Roma aus Köln und aus dem ganzen Rheinland in der Kölner Messe zusammengetrieben, um von dort in Güterwagen über den Bahnhof Deutz-Tief fahrplanmäßig deportiert zu werden.
Die Erfahrungen aus der Deportation der Sinti und Roma sollten wenig später auch systematisch auf die jüdischen Mitbürger angewandt werden.
In Vernichtungslagern, Zwangsarbeitslagern und in den besetzten Ländern hinter der Front wurden Deportierte und Ortsansässige, Männer und Frauen, Kinder und Greise systematisch zu Tode gebracht.
Mit Erlaß vom 16. Dezember 1942 ordnete Himmler die Einweisung aller noch im Reichsgebiet lebenden Sinti und Roma in das Konzentrationslager Auschwitz an.
Noch einmal rollten die Deportationszüge aus Köln, Hamburg und Stuttgart fahrplanmäßig in den zynisch „Familienlager“ genannten Abschnitt B II e des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Innerhalb weniger Monate starben dort fast alle Internierten an Hunger, Seuchen und Misshandlung. In der Nacht vom 02. auf den 03. August 1944 wurden die letzten Überlebenden dieses „Familienlagers“ – nach Aussonderung der Arbeitsfähigen – im Gas erstickt.
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