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Was kann Europa von Erdogan lernen?

Afroasiatis schrieb:
Ja, das kann auch jeder Diktator machen, Erdogan aber kann er das als demokratisch gewählter Politiker, ohne einen nennenswerten politischen Kosten. Viele europäische Politiker würden bestimmt auch gern so etwas machen können.

Auf der anderen Seite, Erdogan muss auch mit der Gefahr leben, dass er weggeputscht und sogar verhaftet/getötet wird, während für die europäischen Politiker das Schlimmste was passieren kann, ist dass sie abgewählt werden und eine andere Stelle z.B. bei der Wirtschaft finden.
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jetzt hat mich dein erster satz zum lachen gebracht.
 
Afroasiatis schrieb:
Das ist zwar nicht unbedingt etwas Gutes für das Volk, aber ich bin sicher, dass viele europäische Politiker Erdogan deswegen beneiden, weil er ziemlich leicht seine Politik ohne großen politischen Kosten verändern kann. Er kann sowohl für eine Demokratisierung stehen als auch für eine autoriräre Richtung, sowohl für eine kompromissbereite Politik gegenüber Nachbarstaaten oder die kurdische Bewegung als auch für eine harte Linie, für eine eher panislamische Richtung aber auch für einen harten türkischen Nationalismus, er kann ein Freund oder auch ein Feind Putins und Assads sein, er kann Israel beschimpfen und dann mit ihm zusammenarbeiten. Die meisten europäischen Politiker würden für solche Veränderungen einen wichtigen politischen Kosten bezahlen.
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Mal realistisch, wieso ist man gegen Putin leise? Genau Putin hat Muckis aus Atombomben.
 
Rafi schrieb:
Was meinst du mit politischen Kosten? Egal ob monetär, moralisch oder politisch. Aktuell bezahlen viele türkische Bürger bis hin zu Diasporatürken Erdogans politische Kosten. Was wäre daran für einen Europapolitiker beneidenswert?


Das nennt man hierzulande politischen Wendehals. Ein Politiker ohne Grundsätze kann das als Erfolg verbuchen einer mit Grundsätzen nicht. Der wäre in Europa schon lange abgesägt bzw. nie an die Macht gekommen. Jeder kann heute so und morgen so schwätzen. Ein Wilders, ein Le Pen und wie sie alle heißen sind vielleicht neidisch. Also kein Kriterium.


Das kann er nur weil er fast Alleinherrscher ist, ob das von der Bevölkerung auf Dauer mitgetragen wird ist mehr als zweifelhaft. Auch nicht beneidenswert, denn die Quittung kommt immer.


Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs frei und ungeniert. Sicher kann er das machen, dann steht er aber am Ende alleine da. Was gibts an Islolation zu beneiden? Wenn Putin heute sagt: Erdi leck mich am Arsch, dann ist Schicht im Schacht. Israel kann jeder beschimpfen, das hat noch keinen von Geschäftsbeziehungen abgehalten. Also auch nichts besonderes.
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Also den Politikern im Allgemeinen, egal ob türkisch oder griechisch oder europäisch, interessiert nicht viel, was für Kosten das Volk bezahlen wird, sondern dass sie selbst den politischen Kosten nicht bezahlen, also dass sie bei den nächsten Wahlen keine Stimmen verlieren. Erdogan wie auch die meisten heutigen regierenden europäischen Politiker interessieren sie sich kaum um Grundsätze, sondern um Machterhalt. Der Unterschied ist, einige demagogisch begabten Politiker können auch ihre Politik fast ganz verändern, und trotzdem die Unterstützung des Volkes zum größten Teil behalten. Bei uns in Zypern war z.B. Makarios ein solcher Fall, in GR war das z.T. Andreas Papandreou, in der TR scheint Erdogan so etwas zu sein. Die heutigen europäischen Politiker würden dagegen bei solchen großen Änderungen in ihrer Richtung viele Stimmen verlieren, deswegen ziehen sie es vor, in ihrer Amtszeit ungefähr die Politik ihrer Vorgänger fortzusetzen, ohne etwas wirklich zu ändern.

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lotus schrieb:
Mal realistisch, wieso ist man gegen Putin leise? Genau Putin hat Muckis aus Atombomben.
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Wen meinst du, die Europäer? Diese sind sicher nicht leise gegen Putin. :)
 
lotus schrieb:
Gay-pride? Was ist das? Schwule auf Schwulenfang.
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Selbst in Bagdad sind die Menschen weiter als du.

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