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Welche reale Langzeit-Strategie verfolgt Serbien zur "Reintegration" des Kosovos?

Das Thema ist eigentlich sehr interessant...

...aber der erste Beitrag kommt natürlich von Deggi, der schlaftrunken, nachdem er gerade zu "Kosovo" von Nada Topcagic aufgewacht ist und sich das erste Gläschen Schliwowtiz gegönnt hat (in das auch eine serbische Träne geflossen ist, nachdem er an das "besetzte serbische Jerusaliiiim" gedacht hat) einen unhaltbaren, hirnzersetzenden und haarsträubend falschen Scheisshaufen (pardon my French) von Beitrag schreibt, und zwar mit den seit gefühlt 20 Jahren selben "Inhalten". Es ist nichts anderes als eine nationalistische Psychose, die konstant in einer Rage endet und dazu führt, dass er sich dann in seiner "Verteidigungsposition" gezwungen sieht, von irgendeiner über das Internet stattfindenden Unterdrückung der Serben zu reden. Dem geht natürlich immer der degg'sche "smart talk" voran; Begriffe wie de jure, de facto, Völkerrecht, UNO und Resolution werden benutzt. Wenn er damit - wie immer - gegen die Wand fährt, geht es mit der Unterdrückungsnummer weiter.

Es ist gar nicht möglich, sinnvoll mit jemandem zu diskutieren, der felsenfest davon überzeugt ist, seine Gefühle (was auch immer sich da in seiner Hose regt, wenn er an die Kirchen im Kosovo denkt...) seien in irgendeiner Art und Weise legitime Argumente. Es ist denn auch völlig sinnlos, ihm zu antworten, insbesondere in von ihm eröffneten Threads. Seine Thread-Titel sind durchgehend eine Abbildung seiner eigenen, uninformierten Meinung, der Anfangspost ist der übliche Scheisshaufen, und den kriegen Balkaninteressierte auch zuerst zu lesen.

Zum Thema:
Aus meiner Sicht verfolgt Serbien keinerlei Langzeitstrategie zur Reintegration des Kosovo. Abseits der feuchten Träume der Ewiggestrigen wissen jene, die in Serbien etwas zu sagen haben, dass selbst eine freiwillige "Rückkehr" des Kosovo unter die serbische Staatsgewalt mit kaum aufwiegbaren Nachteilen verbunden wäre. Serbien hat etwa 7 Millionen Einwohner; etwa 1.8 Millionen Albaner leben im Kosovo, wobei die kosovarische Diaspora auf etwa 1 - 1.2 Millionen geschätzt wird. Niemand, der bei Verstand ist, kann mir sagen, dass Serbien ein Interesse daran hat, dass fast die Hälfte der Staatsbürger (bzw. der potenziellen Staatsbürger) aus Nichtserben besteht.

Natürlich kommen dann die typisch deggisch-dümmlichen Einwände, wonach es vorher ja "auch geklappt" hat, aber es hat eben nicht geklappt. Das ganze serbische Staatswesen innerhalb Jugoslawiens (und natürlich davor, also nach der Okkupation des Kosovo durch das Königreich Serbien), war darauf ausgerichtet, die Albaner möglichst im Zaum zu halten, indem

- versucht wurde, Abkommen mit dem OR / der Türkei auszuhandeln, die vorgesehen hätten, dass ein Grossteil der kosovarischen Albaner nach Anatolien zwangsumgesiedelt wird;
- staatlich geplante Mord- und Vertreibungskampagnen stattfanden;
- Pläne besprochen wurden, die kosovarischen Albaner nach Albanien zu vertreiben;
- unmenschliche Ideen von Zwangssterilisationen und HIV-Infektionen die Runde machten;
- die Auswanderung der Kosovaren in den Westen begünstigt wurde (hat natürlich das exakte Gegenteil vom angestrebten Zweck bewirkt; die Kosovaren gewannen an Wohlstand und kauften den verarmten, im Kosovo lebenden Serben ihre Grundstücke ab); und
- eine aktive Kolonisationspolitik betrieben wurde, im Rahmen derer Serben aus hunderte von Kilometern entfernten Teilen Jugoslawiens Land im Kosovo zugesprochen wurde (das Ergebnis davon sind die heute im Kosovo lebenden Serben; die ursprünglich im Kosovo lebenden Slawen sind in den Albanern aufgegangen).

Realpolitisch betrachtet profitiert die serbische Führungsriege vom status quo. Man hat einerseits keine den Staat (als serbischen Staat) gefährdende albanische Minderheit innerhalb seiner Grenzen, kann aber gleichzeitig bei den degg'schen Dödeln auf Stimmenfang gehen, indem man sich der serbischen Mythen-Glocke bedient. Es ist letztlich also eine sehr komfortable Situation, den Kosovo nicht anerkennen zu müssen. Insgeheim würde man sich wohl gerne der alten Methoden bedienen, aber oh weh, das ist halt nicht mehr möglich, sonst wieder Russia hjelp hjelp.
 
für italienische, slawisch, türkisch, griechisch usw. eher schon, naja sollte aber nicht für albanisch gelten.
D.h. wenn jemand albanisch gesprochen hat, dann war er auch in der Regel ein Albo, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber Butter bei den Fischen.
Solche Theorien kann man auf jede Art und Weise stellen und meine Akzeptanz dafür geht gegen 0.
Es sollte nur spaßig gemeint sein...

So verstehe ich es zumindest...
Du hast da schon recht.
Zwar ist lopa (e) eger zuzustimmen, dass die Menschen im Mittelalter keinen Bezug zu einer Nation bzw. keine eine Nationalität hatten, indes ist es nicht korrekt, die Relevanz von Aspekten wie Sprache und Namen völlig zu ignorieren, sofern sie im korrekten Kontext betrachtet werden. Sinnvoll ist die Leitkultur als Anknüpfungspunkt: so war die Leitkultur in grossen Teilen des Balkans, inklusive Kosovo, während mehreren hundert Jahren slawisch. Dementsprechend überrascht es nicht, wenn in osmanischen Deftern slawische Namen auftauchen, gar in überragender Zahl. Es gibt aber keinen Grund, von einem slawischen Namen auf einen Slawen (Serben oder Bulgaren) zu schliessen. Taucht hingegen ein albanischer Name auf (z. B. wurden Vater und Sohn erfasst, der Vater hatte einen slawischen, der Sohn einen albanischen Namen) lässt sich sehr wohl auf einen Albaner schliessen, denn es gab über diese Zeit keine albanische Leitkultur im Kosovo, die dazu geführt hätte, dass sich Slawen albanische Namen gegeben hätten. Mit der Eroberung durch das OR bzw. vor allem mit der Islamisierung des Gebiets änderte sich auch die Leitkultur: plötzlich stehen "islamische" Namen im Vordergrund, ohne dass geschlussfolgert werden könnte, Mehmet sei Türke.
 
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