meiner ist der hier:
Hab aber kP was das jtzt für mich bedeutet
Kannst du mir helfen
*schwärm*
Djurdjevdan .... Durch meine Heirat habe ich die slava des sv. Nikola angenommen (hatten gerade eben malu slavu).
Hallo zusammen...:hello2:
Es geht um folgendes:
Ich bin seit 3 Jahren mit einem Serben zusammen und wir haben eine gemeinsame Tochter.
Er möchte unbedingt das sie Serbisch-Orthodox getauft wird.
Bis jetzt habe ich mich aber geweigert,
weil ich absolut nichts über diese Religion weiss und ich selbst evangelisch bin.
Wenn ich meinen Freund irgendwann heiraten sollte,
möchte er gerne das ich ebenfalls seinen Glauben annehme.
U.a. weil er gerne kirchlich heiraten möchte.
Naja, jedenfalls möchte ich mich jetzt mal ein bisschen informieren um mich letztendlich dafür oder dagegen entscheiden zu können.
Schreibt alles was euch einfällt,
weiss so gut wie garnix...!!!
Der orthodoxe Glauben ist ein christilicher Glauben. Es bestehen -ähnlich wie im Katholizismus- einige "Regeln" (es sind eher Verhaltensmaßnahmen), die man als Gläubiger (!!) neben den obligatorischen Geboten der Bibel einhalten sollte.
Grundsätzlich hat jede orthodoxe Familie einen Schutzpatron, welchem wiederum ein Tag im Jahr (bzw. zwei) gewidmet ist. Diese Tage werden dann von den jeweiligen Familien als "Slava" (zu deutsch: Fest) gefeiert. Auch dabei gibt es bestimmte Rituale, die allerdings von Dorf zu Dorf abweichen, bzw. sich durchaus unterscheiden. Neben der "Slava" (welche einen unzweifelhaft großen Stellenwert innerhalb einer Familie inne hat) werden hauptsächlich Ostern und Weihnachten groß gefeiert (dabei gilt immer: es wird nach dem alten Kalender gefeiert). "Groß gefeiert" heißt allerdings nicht, dass man sich in einen Konsumrausch stürzt, wie hier in D z.Bsp. üblich. Damit meine ich eher, dass es eine traditionelle Prozedur ist diese Feiertage gebührend zu feiern. Grundsätzlich kann man tatsächlich zusammenfassen, dass nahezu jede Kleinigkeit der Glaubensauslebung zum größten Teil aus Tradition und der Weiterführung eben jener besteht.
Es gibt natürlich auch bestimmte "Verhaltensweisen", wenn man sich in einer orthodoxen (serbischen) Kirche befindet. Zum Beispiel darf man der Kirche beim Verlassen nicht den Rücken zukehren, so dass man quasi rückwärts über die Schwelle tritt und dabei den Türrahmen küsst, wenn man die Kirche verlässt (wohlbemerkt: dieses "Ritual" wird wiederum nicht von allen praktiziert). Auch sind Kopfbedeckungen innerhalb der Kirche nicht angebracht.
Bei einer Trauung zweier orthodoxer Serben spielt der "Kum" die wichtigste Rolle: er ist nicht nur Trauzeuge, er ist auch die Person, die später die Kinder des Paares tauft. Früher war es sogar üblich, dass der Kum den Namen der Kinder bestimmt. Der Kum ist eine absolute Respektsperson innerhalb der Familie; er wird entweder vom Brautpaar frei bestimmt oder man übernimmt den "stari Kum" (alten Kum), der im besten Fall bereits seit Generationen die Kinder einer Familie tauft (jeweils wird dann das Kum-sein quasi "vererbt").
So, ich denke, dass wars mal so in kurzen Sätzen. Grundsätzlich sehe ich den Glauben der Serben weniger als Religion an denn als krampfhaften (und relativ verstänlichen Wunsch) Traditionen fortleben zu lassen. Dies hat grundsätzlich viel mit Respekt und Demut zu tun. Nicht die schlechtesten Merkmale, wenn du mich fragst
Es steht mir nicht zu deinen Freund und seine Einstellung zu bewerten. Ich -als getaufte Halbserbin- würde mich jedoch von niemandem in einen Glauben drängen lassen. Schließlich heißt es ja "Glaube" und nicht "Zwinge"
Eure Tochter wird auch ohne serbischen Taufschein ein wunderbares Leben führen.