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wer oder was ist eigendlich Jürgen Elsässer ???

lupo-de-mare schrieb:
Irgendwo hat er mal vor einigen Wochen auch ein Statement rausgelassen, und erstmalig auf die Fehler der damaligen Serbischen Regierungen in Belgrad hingewiesen (ohne ins Detail zu gehen).
Hähä, wahrscheinlich weil sogar die ihm nicht rechts genug waren... :mrgreen:
 
Seit Cica Jürgen verstärkt auf Querfront macht, verliert er sogar im Lager staatssozialistischer Betonköpfe zunehmend an Unterstützung, die jahrelang kein Problem damit hatten, seine Unterstützung rechter serbischer Positionen zu akzeptieren... So hat er bereits vor knapp drei Jahren von der ehemaligen SED-Zeitung "Neues Deutschland" den Laufpass bekommen:

15.01.2009

Wegen rechtsextremer Rhetorik


ND entlässt Volksfront-Gründer

Mit der "Volksfront gegen das Finanzkapital" schielt der umstrittene Linkspublizist Elsässer ins rechte Lager. Deswegen ist er jetzt seinen Job los: Das Neue Deutschland kündigte dem Autoren.

von F. LEE & V. MEDICK


BERLIN taz Eigentlich wollte Jürgen Elsässer mit seiner "Volksfront gegen das Finanzkapital" von links bis rechts allerlei Verbündete einsammeln. Doch jetzt hat er erstmal einen Unterstützer weniger - und das ist ausgerechnet sein wichtigster Arbeitgeber: Das Neue Deutschland (ND).

Die linke Tageszeitung kündigte ihrem prominenten Autoren am Dienstag nach einem kurzen Gespräch. Die von Elsässer jüngst gegründete Initiative sei "auf einen äußeren Feind" gerichtet und habe "nichts mit den tragenden redaktionellen Grundsätzen des ND" zu tun. "Wir unterstellen ihm nicht, ins rechte Lager übergewechselt zu sein", sagte ND-Chefredakteur Jürgen Reents der taz. Elsässer habe jedoch mit seiner Argumentation an "rechte Parolen angedockt", die "höchst gefährlich" seien. Es habe in den vergangenen Monaten bereits Meinungsverschiedenheiten gegeben, erläuterte Reents. Bis zuletzt habe Elsässer jedoch den Eindruck gemacht, dass er die Kritik nicht nur aus Kalkül annimmt. "Am Dienstag machte er diesen Eindruck nicht mehr."

Elässer, der sich auch nach wie vor als "Linker" bezeichnet und sich ausdrücklich von Neonazis distanziert, hatte Ende letzter Woche die sogenannte "Volksfront-Initiative" gegründet. Der Wortlaut seiner Erklärung legt nahe, dass er rechtsextreme Kreise explizit in sein Bündnis integrieren will. Das Bündnis, so der Publizist, sei für all jene offen, die sich gegen den "bewussten Angriff des anglo-amerikanischen Finanzkapitals" zur Wehr setzen wollten. Bei der Abwehr spiele der "Nationalstaat" die "entscheidende Rolle". Hauptaufgabe der Volksfront sei "die entschädigungslose Nationalisierung des Finanzsektors". Die NPD bezeichnete ihn daraufhin als "Eisbrecher" zwischen links und rechts.

Über die Aufkündigung seines Autorenvertrags beim ND zeigte sich Elsässer "enttäuscht". In einem Brief an die Redaktion bezeichnete der 51-Jährige den Abbruch der Zusammenarbeit als einen "drastischen Schritt", der für ihn "Ausdruck einer großen Nervosität und Verunsicherung" sei, die die Linke ergriffen habe. Den Vorwurf, er habe von rechts gedankliche Anleihen genommen, wies er zurück. "Dies ist etwa so sinnvoll als würde man Roosevelt vorwerfen, er habe bei Hitler 'gedankliche Anleihen' genommen", schrieb er in Anlehnung an den ehemaligen US-Präsidenten. Die Volksfront der Linken habe mit der Volksgemeinschaft der Nazis "nur den Wortanfang" gemein. "Unsere Volksinitiative steht in der Tradition der Volksfront."

Kritik an Elsässers Projekt kam indes auch aus der Linkspartei. Kapitalismus nicht als ein soziales Verhältnis zu begreifen, sondern ihn auf die "anglo-amerikanische Finanzaristokratie zu reduzieren", sei eine "originäre Nazi-Position", heißt es in einer Erklärung des Bundesarbeitskreises Shalom der Linksjugend. "Eine nationalbolschewistische Volksfrontpolitik, wie sie Jürgen Elsässer propagiert, ist nichts anderes als eine Querfrontpolitik."

Quelle: Wegen rechtsextremer Rhetorik: ND entlässt Volksfront-Gründer - taz.de
 
wäre nicht das erste mal, Horst Mahler ist ein leuchtendes Beispiel eines vollzogenen Rechtsdrifts
Ja, und auch der konnte auf eine Konstante verweisen, nämlich den Hass auf den US-Imperialismus...

Nur weiß ich nicht, ob man sagen kann, dass Ablehnung des US-Imperialismus, wie er sich in den 60er/70er/80er Jahren am Beispiel von Vietnam, Chile und Nicaragua gezeigt hat, bereits den Kern eines reaktionären, anti-aufklärerischen Ressentiments in sich trägt (wie klassische Antideutsche argumentieren würden), oder ob es nicht eher so ist, dass der antiwestliche Antiimperialismus (...denn Imperialismus hat nicht nur Amerika betrieben) sich verselbständigt hat und aus der Kritik an der Unterdrückung sozialer Bewegungen in der 3. Welt ein grundsätzlicher Hass auf alles Westliche wurde...
 
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