Dazu schreibe ich folgendes...
Die Aufgabe dieser Schrift ist, das Gewissen der europäischen Öffentlichkeit aufzurütteln. Die Berichte, die hier gesammelt sind, sind nur ein Bruchteil des vorhandenen Materials. Mehr als das, was sie enthalten, ist den europäischen Regierungen durch offizielle Konsularberichte, durch Publikationen der großen Presse bekannt. Bisher haben die Regierungen geschwiegen. Aber nun ist jedes weitere Schweigen gleichbedeutend mit Mitschuld. Die Mächte müssen den tobenden Barbaren ein kategorisches "Hands off!" zurufen. Dem grausamen Vertilgungszug in Albanien muß schleunigst ein Ende bereitet werden. Und eine internationale Untersuchungs-kommission muß eingesetzt werden, um die furchtbaren Anklagen gegen die serbische Regierung zu untersuchen. Vor allem aber müssen die serbisch-montenegrinischen Invasionstruppen unverzüglich die albanischen Gebiete verlassen und die griechische Blockade, die Albanien jede Lebensmittelzufuhr abschneidet, muß auf-gehoben werden. Im Namen der Menschlichkeit, im Namen der Zivilisation, im Namen des unglücklichen albanischen Volkes rufe ich die Regierungen der Großmächte, rufe ich die gesamte europäische Öffentlichkeit an. An die Öffentlichkeit Englands wende ich mich, an jene Nation, die zur Zeit der armenischen Greuel so mannhaft ihre Stimme für die Unterdrückten erhoben hat. An die Publizität Frankreichs richte ich meinen Appell, Frankreichs, das so oft bewiesen hat, daß es Humanität und Menschenrechte zu wahren weiß. Ein unglückliches Volk, das ein furchtbares Schicksal zu tragen hat, ruft von seinem Golgatha um Hilfe.
Wird Europa seinen Ruf hören?
Wien, am Ostersonntag 1913
Leo Freundlich
... weiter heißt es...
Serbische Blutgier
Der Spezialkorrespondent des Daily Telegraph berichtet: "Alle schrecklichen Verfolgungen der Weltgeschichte sind überholt durch das entsetzliche Vorgehen der Truppen des Generals Jankovic. Während ihres Marsches durch Albanien haben die Serben nicht allein die bewaffneten Albaner verräterisch ermordet und hingerichtet; in ihrer schrecklichen Wildheit mordeten sie wehrlose Leute, Greise, Weiber, Kinder und selbst Säuglinge an den Brüsten ihrer Mütter.
Die serbischen Offiziere haben in ihrer Siegestrunkenheit die Losung ausgegeben, daß die wirksamste Art, Albanien zu pazifizieren, die völlige Ausrottung der Albaner sei. Zwischen Kumanovo und Üsküb haben sie gegen 3000 Menschen hingeschlachtet; in der Nähe von Prischtina fielen allein 5000 Albaner unter den Streichen der Serben. Sie fielen nicht in einer ehrlichen Schlacht, sondern in einer Serie schrecklicher Morde und die serbischen Soldaten haben neue Greuelmethoden erfunden, um ihre Blutgier zu stillen. In mehreren Dörfern wurden die Häuser angezündet und die unglücklichen Bewohner wie Ratten niedergeschlagen, als sie sich aus den Flammen retten wollten. Die Männer wurden vor den Augen ihrer Frauen und Kinder getötet, hierauf wurden die unglückseligen Mütter gezwungen, dem Schauspiel der Massakrierung ihrer Kinder beizuwohnen, die man buchstäblich in Stücke hieb.
Hinrichtungen waren die tägliche Unterhaltung der serbischen Soldaten. Alle Einwohner, in deren Häusern Waffen gefunden wurden, wurden hingerichtet (Bekanntlich trägt jeder Albaner Waffen. Der Herausgeber.). Man erschoß oder hängte sie auf. An einem Tag gab es bis 36 Exekutionen. Es ist bemerkenswert, daß die in Ungarn wohnenden serbischen Nationalisten über die Massakers in Albanien empört sind. Ein früherer Sekretär des serbischen Premierministers, Pasic, Herr Tomic, erzählt, daß er auf seiner Reise von Prizrend nach Ipek auf beiden Seiten der Straße nur verbrannte Dörfer gesehen hat, die dem Erdboden gleichgemacht waren.
Die Wege waren besät mit Galgen, auf welchen Körper von Albanern hingen. Die Straße von Diakowitza hatte das Aussehen eines "Boulevards der Galgen".
Sogar in Belgrad erscheinende Blätter erzählten ohne Scham von schauderhaften Greueltaten der Serben. Als das Regiment des Obersten Osbic in Prizrend einmarschierte, rief dieser seinen Leuten zu. "Tötet!" Die Belgrader Blätter erzählen, als dieser Befehl gegeben war, "warfen sich die serbischen Soldaten in die Häuser und töteten jedes Wesen, das ihnen in die Hand fiel".
Daily Telegraph berichtet dann nach einer verbürgten Schilderung eines albanischen Notablen: Wer einen Albaner den Serben denunziert, ist sicher, daß jener hingerichtet wird. Es gab Menschen, die mohammedanischen Albanern Geld schuldig waren. Sie gingen hin und denunzierten ihre Gläubiger den Serben als Verräter. Man hängte unverzüglich die unglücklichen Albaner und der Angeber fand die Mittel, Haus und Feld seines Opfers um einen lächerlichen Preis zu kaufen.
In Üsküb wurden unbewaffnete Albaner von den serbischen Offizieren einfach getötet. Wenn man nur ein Jagdmesser in einem Hause fand, wurde sein Eigentümer getötet.
In Ferisowitsch hatte der serbische Kommandant die Flüchtlinge eingeladen, zurückzukehren und die Waffen abzuliefern. Aber als das mehr als vierhundert taten, wurden sie ermordet. In ganz Ferisowitsch wurden kaum ein Dutzend mohammedanische Familien am Leben gelassen. Der Kriegsberichterstatter des Messaggero bestätigt diese Schilderung.
In Pana töteten die Serben ihre Gefangenen, in Varos und in Prischtina wurde die Bevölkerung buchstäblich dezimiert. Die serbischen Offiziere sagten selbst, daß sie auf der "Jagd" nach Albanern sind, und ein serbischer Offizier rühmte sich, an einem Tag allein mit eigener Hand neun Albaner getötet zu haben.
Ein Arzt vom "Roten Kreuz" erzählte nach derselben Quelle: Überall in Albanien haben die Serben ohne Gnade gemordet. Weder Frauen noch Kinder und Greise wurden geschont. Ich habe in Alt-Serbien jeden Tag brennende Dörfer gesehen. Bei Kratons ließ General Stefanovic Hunderte Gefangenen in zwei Glieder formieren und sie mit Maschinengewehren niederknallen. Der General Zivkovic ließ bei Sienitza 850 albanische Notable umbringen, weil sie Widerstand gezeigt hatten.
Die Albanische Korrespondenz meldet am 12. März aus Triest: Auf dem Albanerkongresse wurde auch ein Brief aus Kroja bei Durazzo verlesen, der vom 27. Februar d. J. datiert ist und in dem es u. a. heißt: Die ganzen Gebäude und die Villa Mashar-Beys und Fuad-Beys (Anmerkung: Beide nehmen am Kongresse teil) sind niedergebrannt. Ali Lam Osmanis Bruder in Vignola bei Kruja wurde von den Serben lebend bis an die Hüften in die Erde vergraben und dann niedergeschossen. Der Brief schließt mit den Worten: Wir werden uns nicht mehr sehen. Auf Wiedersehen in der anderen Welt!
Die Serben plündern!
Ahmed Djevad, der Sekretär des Comitée de Publication D. A. C. B., berichtet nach der Aussage verschiedener Augenzeugen:
"In Strumitza wurde von den Serben unerhört gestohlen und geraubt. Der Major Iwan Gribic, Kommandant des vierten Bataillons des 14. serbischen Linienregiments, expedierte allein 80 mit Möbeln und Teppichen beladene Karren nach Serbien. Alle jungen Mädchen und Frauen von Strumitza wurden geschändet und gewaltsam getauft. Der Rest der unglückseligen muselmanischen Bevölkerung stirbt vor Hunger, vor Elend, vor Krankheit ..."
Der Albanischen Korrespondenz wurde am 21. März 1913 aus Triest berichtet: Die Not in Albanien hat einen furchtbaren Höhegrad erreicht. Die serbischen Truppen, die zuerst Durazzo besetzt haben, wurden, ohne von ihrer Intendanz mit Proviant- und Futtervorräten versehen zu sein, ins Land geworfen. Sie waren daher vollkommen auf die Requisitionen angewiesen, die sie mit außerordentlicher Härte durchführten. Von allen vorhandenen Vorräten nahmen sie neun Zehntel an sich; dabei verweigerten sie die Ausfolgung von Bestätigungen über die requirierten Vorräte.
Aber nicht nur für ihren Bedarf requirierten die serbischen Truppen. Was ihnen an Lebensmittel in die Hand fiel, wurde weggenommen oder vernichtet. Alte Olivenbäume, die noch zur Zeit der venezianischen Herrschaft gepflanzt worden waren und ihre Besitzer ernährten, wurden von den Serben gefällt, trächtiges Vieh umgebracht. Kein Schaf, kein Huhn, kein Oka Mais, dessen die Serben habhaft werden konnten, blieb unberührt. Es ist von ihnen auch Raub und Plünderung in ausgedehntem Maße betrieben worden. Die Serben haben in Durazzo große Mengen von Teppichen und anderen geraubten Gütern nach Saloniki eingeschifft, von wo sie nach Belgrad befördert wurden. Sogar altertümliche Bänke aus dem Regierungsgebäude in Durazzo haben sie sich angeeignet und in ihre Beuteschiffe verladen.
Fazil Toptani Pascha, dem wir diesen Bericht zur Prüfung vorgelegt haben, erklärt: Es ist alles wahr, was dieser Bericht enthält. Aber diese Tatsachen sind nur ein geringer Bruchteil von all dem Entsetzlichen, was diese Barbaren in unserem Vaterlande an Scheußlichkeiten verbrochen haben. Sie sind mit Mord, Raub und Brand in Albanien eingebrochen und haben Verwüstungen angerichtet, von deren Entsetzlichkeit kein Mensch sich eine Vorstellung machen kann.
Derwisch Hima erklärte uns: Sagen Sie der Öffentlichkeit, daß ein großer Teil des albanischen Volkes vom Hungertod bedroht ist. Die Zeit des Frühjahrsanbaues ist da; aber das Saatkorn hat der Serbe geraubt. Selbst wenn die Albaner Saatkorn hätten, würden sie nichts anbauen. Denn das Volk sagt: Wenn etwas wachsen würde, würde es der Serbe vernichten. In solcher Angst vor den Serben leben die Leute! Massenmord.
Massenmord
Im Bukarester Adeverul vom 6. Januar 1913 berichtet ein rumänischer Arzt, Dr. Leonte, daß das, was er an Grausamkeiten von seiten der serbischen Armee erlebte, die grauenvollsten Erwartungen bei weitem übertroffen hätte. Daß Hunderte gefangengenommene Moslims hundert Kilometer weit gehetzt wurden, wäre für diese Unglücklichen noch das geringste Unheil gewesen. Wenn aber einer dieser Erbarmungswürdigen infolge Erschöpfung und aus Hunger zusammenbrach, wurde er einfach von dem nächstbesten Soldaten mit dem Bajonette niedergestochen und die Leiche liegen gelassen. Noch seien die Felder mit Leichen von hingemordeten alten und jungen Männern und Frauen sowie Kindern bedeckt. Als die serbischen Truppen in Monastir einzogen, wurden alle in den Spitälern liegenden türkischen Verwundeten getötet, um Platz für die serbischen Verwundeten zu schaffen. Die Soldaten haben gestohlen, was ihnen in die Hände fiel. Auch fremde Banken wurden beraubt. Ein bulgarischer Professor, der sich infolge eines auf den König Ferdinand ausgebrachten Toastes bei den serbischen Offizieren mißliebig machte, ist seit dem Festabend, an dem er den Toast ausbrachte, spurlos verschwunden. Dr. Leonte gibt auch sonst Darstellungen über Grausamkeiten, die jenen von Kumanovo, Prizrend usw. gleichwertig sind.
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Und die Serben hier im Forum wollen mir weiß machen
das wir weniger waren. Natürlich waren wir weniger.
Schließlich macht es viel aus wenn man hunderte von Albaner
an einem Tag niedermetzelt, ihr Profis.