Muslim und trans sein, das passt zusammen
Irgendwann, so hofft Marco Linguri, wird auch seine Lebensgeschichte nur noch ein Achselzucken auslösen. Der junge Imam aus Frankfurt gehört der queeren Szene an – kein Widerspruch, wie er sagt.
Mit routinierten Handgriffen verteilt der Mann, der seine Haare kurz, seinen Bart ordentlich gepflegt trägt, die Teppichstücke auf dem Boden. Das muslimische Freitagsgebet steht an. Gleich wird der laute Sprechgesang mit zwei bekannten arabischen Wörtern im Raum zu hören sein: Allahu Akbar. Gott ist größer. Der Ruf ist fester Bestandteil des muslimischen Gebets, doch in den vergangenen Jahren immer wieder mit Terror in Verbindung gebracht worden. Wo genau in Frankfurt sich Imam Marco Linguri mit den Mitgliedern seiner Gemeinde trifft, soll aus Sicherheitsgründen nicht verraten werden. „Ich hätte Angst, dass am nächsten Tag Nazis vor der Tür stehen“, sagt der Dreiunddreißigjährige.
Irgendwann, so hofft Marco Linguri, wird auch seine Lebensgeschichte nur noch ein Achselzucken auslösen. Der junge Imam aus Frankfurt gehört der queeren Szene an – kein Widerspruch, wie er sagt.
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