Oxford-Professor: "Deutschland hat keinen einzigen Syrer vor dem Tod gerettet"
09.58 Uhr: Migrationsforscher Paul Collier lehrt in Oxford und weist
Angela Merkel die Schuld für die ausufernde Flüchtlingskrise zu. Im
Interview mit der "Welt" sagt der Professor: "Wer soll sonst daran Schuld sein?Bis zum vergangenen Jahr waren Flüchtlinge für Europa kein großes Thema. Ich verstehe bis heute nicht, warum Frau Merkel so gehandelt hat." Merkel habe Deutschland und Europa damit definitiv ein gewaltiges Problem aufgebürdet, "das sich nun auch nicht mehr so einfach lösen lässt". Deutschland gefalle sich offensichtlich in der "Retterrolle", sagt Collier gegenüber der "Welt". Dabei habe Deutschland "keinen einzigen Syrer vor dem Tod gerettet". Der Oxford-Professor sagt deutlich: "Im Gegenteil: Deutschland hat trotz bester Absichten eher Tote auf dem Gewissen. Die Sache ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Viele Menschen haben Merkels Worte als Einladung verstanden und sich danach überhaupt erst auf den gefährlichen Weg gemacht [...], ihr Leben dubiosen Schleppern anvertraut."
Flüchtlinge kosten den Staat 2016/2017 rund 50 Milliarden
04.11 Uhr: Unterbringung, Verpflegung sowie Integrations- und Sprachkurse für Flüchtlinge werden den Staat nach einer neuen Studie in diesem und im kommenden Jahr insgesamt knapp 50 Milliarden Euro kosten. 2016 ist nach der Prognose des
Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) mit Kosten von 22 Milliarden Euro zu rechnen, schreibt die "Rheinische Post" vom Montag. Wenn die Zahl der Migranten auf 2,2 Millionen steigen sollte, dann erhöhten sich die Kosten im kommenden Jahr auf 27,6 Milliarden Euro. Sollten diese Prognosen Realität werden, käme Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (
CDU) voraussichtlich spätestens 2017 nicht mehr ohne Neuverschuldung aus, analysiert das arbeitgebernahe Institut.
EU-Plan funktioniert nicht: Erst 414 von 160.000 Flüchtlingen umverteilt
01.54 Uhr: Wegen des starken Andrangs von Flüchtlingen
nach Europa, sollen Staaten, in denen viele Flüchtlinge ankommen, entlastet werden. So haben es die EU-Staaten beschlossen. Aus
Griechenland und
Italien sollten deswegen 160.000 Asylbewerber in andere Länder der EU umverteilt werden.
Doch dieser Prozess scheint nicht zu funktionieren, berichtet die
„Bild“-Zeitung. Demnach wurden bislang nur 414 (0,26 Prozent) in andere Staaten gebracht. Ein Grund: Viele EU-Staaten weigern sich, Flüchtlinge aufzunehmen. Keinen einzigen Asylbewerber haben aufgenommen:
Bulgarien, Dänemark Estland, Großbritannien,
Kroatien, Lettland, Malta, Österreich,
Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien,
Tschechien,
Ungarn sowie
Zypern.