Poliorketes
Kellerkind
Seite 2 - Die gestrandeten Flüchtlinge von Athen
"Naive Vorstellungen vieler Migranten
Das erste Mal tauchten die Botschaften im September auf. Ein großes Migrantenboot vor dem griechischen Eiland Farmakonissi war gekentert, fast 40 Menschen ertranken, knapp 70 konnten von der griechischen Küstenwache gerettet werden. Den Polizisten fiel auf, dass einige der Geretteten auf ihren Mobiltelefonen Botschaften in arabischer Sprache bei sich hatten, die außer dem deutschen Bundesadler auch ein Foto von Bundeskanzlerin Merkel zeigten. Daneben stand zu lesen: „Morgen, am 3.9.2015, wird das erste deutsche Schiff mit der Kennnummer F319 in See stechen, das zur vierten deutschen Flotte gehört. Es wird in die Türkei fahren, dort eine große Zahl syrischer Flüchtlinge aufnehmen und (...) auf deutsches Territorium bringen. Das Schiff kann 3500 Personen fassen.“
In einer anderen Mitteilung hieß es, Merkel werde vier Schiffe in die Türkei und nach Kos entsenden, um Flüchtlinge darin nach Deutschland zu bringen. Bekannt wurden diese Flugblätter durch einen Bericht der griechischen Zeitung „Kathimerini“, deren Reporter Einblick in Akten eines Schleuserprozesses erhielten. Der Reporter von „Kathimerini“ berichtete unter Berufung auf die Justiz, es handele sich bei solchen Botschaften wohl um von den Schleuserbanden verbreitete Fehlinformationen, um Migranten zu einer Reise an die türkische Küste beziehungsweise zu der teuren Überfahrt auf die griechischen Inseln zu animieren.
Wer in den vergangenen Monaten mit Menschen auf der Balkanroute sprach, wird davon nicht überrascht sein. Die naiven Vorstellungen vieler Migranten von Deutschland oder Schweden waren oft atemberaubend. Auch auf dem Athener Viktoria-Platz sind solche Geschichten nun zu hören, aus sicherer Quelle: Dem Internet. Viele Migranten berichten, dass sie dort gelesen hätten, die Deutschen würden sie aus Griechenland abholen, jetzt, wo die Grenze doch zu sei. Sie zeigen auf ihre Mobiltelefone, wo sie das gelesen haben. Sie sind gut vernetzt und schlecht informiert."
"Naive Vorstellungen vieler Migranten
Das erste Mal tauchten die Botschaften im September auf. Ein großes Migrantenboot vor dem griechischen Eiland Farmakonissi war gekentert, fast 40 Menschen ertranken, knapp 70 konnten von der griechischen Küstenwache gerettet werden. Den Polizisten fiel auf, dass einige der Geretteten auf ihren Mobiltelefonen Botschaften in arabischer Sprache bei sich hatten, die außer dem deutschen Bundesadler auch ein Foto von Bundeskanzlerin Merkel zeigten. Daneben stand zu lesen: „Morgen, am 3.9.2015, wird das erste deutsche Schiff mit der Kennnummer F319 in See stechen, das zur vierten deutschen Flotte gehört. Es wird in die Türkei fahren, dort eine große Zahl syrischer Flüchtlinge aufnehmen und (...) auf deutsches Territorium bringen. Das Schiff kann 3500 Personen fassen.“
In einer anderen Mitteilung hieß es, Merkel werde vier Schiffe in die Türkei und nach Kos entsenden, um Flüchtlinge darin nach Deutschland zu bringen. Bekannt wurden diese Flugblätter durch einen Bericht der griechischen Zeitung „Kathimerini“, deren Reporter Einblick in Akten eines Schleuserprozesses erhielten. Der Reporter von „Kathimerini“ berichtete unter Berufung auf die Justiz, es handele sich bei solchen Botschaften wohl um von den Schleuserbanden verbreitete Fehlinformationen, um Migranten zu einer Reise an die türkische Küste beziehungsweise zu der teuren Überfahrt auf die griechischen Inseln zu animieren.
Wer in den vergangenen Monaten mit Menschen auf der Balkanroute sprach, wird davon nicht überrascht sein. Die naiven Vorstellungen vieler Migranten von Deutschland oder Schweden waren oft atemberaubend. Auch auf dem Athener Viktoria-Platz sind solche Geschichten nun zu hören, aus sicherer Quelle: Dem Internet. Viele Migranten berichten, dass sie dort gelesen hätten, die Deutschen würden sie aus Griechenland abholen, jetzt, wo die Grenze doch zu sei. Sie zeigen auf ihre Mobiltelefone, wo sie das gelesen haben. Sie sind gut vernetzt und schlecht informiert."