Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Wirtschaft Österreichs

Deutliches Plus bei Firmengründungen
Im ersten Halbjahr hat es ein deutliches Plus bei den Unternehmensgründungen in Wien gegeben. 5.584 Unternehmen wurden gegründet, was einem Zuwachs von acht Prozent enstpricht, teilte die Wiener Wirtschaftskammer mit.

Die meisten Neugründungen gab es nach Bezirken in Favoriten, jedes zehnte Unternehmen wurde dort gegründet. Dahinter folgen Donaustadt und Leopoldstadt. „Wien beweist einmal, dass unsere Stadt ein ausgezeichnetes Pflaster für Wirtschaftstreibende ist“, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck. Im ersten Halbjahr wurde zudem ein neuer Rekord aufgestellt.

Flexibleres Leben als häufigster Grund
Laut der aktuellen Hochrechnung wird es bis Jahresende in Wien rund 10.300 Neugründungen geben. Der wichtigste Beweggrund für 75 Prozent der Wiener Gründerinnen und Gründer, sich selbstständig zu machen, ist die flexiblere Zeit- und Lebensgestaltung. Ebenfalls 75 Prozent wollen lieber ihr eigener Chef sein und für 61 Prozent bietet die Selbständigkeit eine neue Berufsperspektive.

 
Vollzeit ist für viele Eltern eine Illusion
Mehr Betreuungsplätze gelten als Lösung für die Teilzeitquote. Doch Vollzeitjob und Vollzeitkindergarten geht an der Lebensrealität vieler Familien vorbei

Es klingt wie eine Erfolgsmeldung: 60 Prozent der Kinder bis fünf Jahre sind in Betreuungseinrichtungen, die Eltern einen Vollzeitjob ermöglichen. Auf dem Papier schaut das gut aus, sagt aber nichts darüber aus, ob Eltern auch wirklich Vollzeit arbeiten.

Die Teilzeitquote von Frauen mit kleinen Kindern liegt bei rund 75 Prozent. Das überrascht nicht, wenn man die Realität betrachtet: Acht Stunden Arbeit, danach Kind abholen und Haushalt – für viele bedeutet das Überlastung. Andere wollen ihr Kind nicht den ganzen Tag fremdbetreuen lassen, sondern Zeit mit ihm verbringen. Beides sind legitime Gründe, keinen 40-Stunden-Job anzustreben.

Teilzeit ist realistisch
Gerade deshalb wirkt die Debatte um Teilzeit so absurd: Die Politik reduziert Vereinbarkeit auf "mehr Betreuung" und Kindergartenöffnungszeiten, gleichzeitig wird Teilzeit als "Frauenproblem" verunglimpft. Dabei ist Teilzeit für viele Familien die realistischste Lösung. Statt Halbtagsjobs zu verteufeln, sollten moderne Modelle akzeptiert werden – etwa wenn beide Eltern 30 Stunden arbeiten. So bliebe die Last nicht weiter bei den Frauen.

 
Wenig Geld, aber viel vor? Wie die Regierung die Wirtschaft ankurbeln will
Die Budgetsanierung gestaltet sich komplizierter als gedacht, aber dennoch soll es die Möglichkeit geben, etwas für die Konjunktur zu tun. Die Koalition will eine Milliarde bereitstellen, sagt Kanzler Stocker

Kanzler Christian Stockers (ÖVP) politisches Schicksal liegt jetzt nicht mehr nur in den Händen der Wählerinnen und Wähler, sondern auch in jenen der Konsumenten. Der Kanzler hat für die Klausur der Regierung, die am Dienstag startet, das "2-1-0"-Ziel herausgegeben, was unter anderem bedeutet, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr wieder in Schwung kommen und die Wirtschaftsleistung um mindestens ein Prozent wachsen soll.

Ob das gelingt, hängt allerdings von der Kauflaune der Menschen ab. Die heimische Wirtschaft stagniert das dritte Jahr in Folge. Die Konjunktur soll aber nun anziehen, und zwar getragen von einem spürbaren Plus bei den Konsumausgaben. So prognostizieren das die Wirtschaftsforscher. Nur wenn die Verbraucher mehr für Autos, Kühlschränke und Häuserrenovierungen ausgeben, wird die Wirtschaft 2026 ein Prozent plus zulegen, die Konsumausgaben belaufen sich auf rund 195 Milliarden Euro im Jahr.

 
Wie viel teurer Fliegen und Autofahren in Relation zu den Wiener Linien wurde
Ein Blick in die Statistik zeigt: Die Preise von Bahn und öffentlichem Nahverkehr sind weniger stark gestiegen als jene für den Pkw. Wilde Sprünge gibt es bei Flügen

Die Aufregung um die höheren Preise der öffentlichen Verkehrsmittel in Wien ab dem kommenden Jänner ist groß. Ein paar Zahlen zur Orientierung: Die Jahreskarte der Wiener Linien, die bisher symbolträchtige 365 Euro kostet ("1 Euro pro Tag"), wird künftig 467 Euro ausmachen. Als digitale Karte bekommt man sie um 461 Euro. Der Einzelfahrschein wird statt bisher 2,40 Euro dann 3,20 Euro kosten, das 24-Stunden-Ticket statt acht Euro bald 10,20 Euro. Kauft man online, gibt es jeweils spürbare Rabatte. Die Rathaus-Opposition schäumt, die Wiener Grünen sprechen von einem "Preishammer".

DER STANDARD hat sich die Preisentwicklung der verschiedenen Verkehrsmittel im Vergleich mit der gesamten Inflation in Österreich angesehen. Zentrale Erkenntnis: Die Preise im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), wozu die Wiener Linien zählen, sind seit 2015 deutlich unter der Inflation gestiegen. Ähnliches gilt für das Zugfahren, wobei die Teuerung hier etwas stärker als im Nahverkehr ausfiel. Das Autofahren liegt ziemlich nah an der allgemeinen Inflation: Für die Preiskurve der Autofahrten wurde ein Warenkorb mit Faktoren wie Kauf, Sprit, Reparaturen und Versicherung zur Berechnung erstellt. Flugpreise sind am stärksten gestiegen.

Für den Preis-Check der Verkehrsmittel von 2015 bis 2025 wurde der sogenannte harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) als Basis genommen, der die Gesamtinflation markiert. Die Zahlen stammen von der Statistik Austria.

 
Gesamter Konzern
Umbau der OMV kostet wohl Tausende Jobs
Der heimische Öl- und Gaskonzern OMV baut weltweit Tausende Jobs ab, in Österreich werden laut einem Bericht des „Kurier“ rund 400 Arbeitsplätze gestrichen. Die Gewerkschaft forderte am Freitag die Regierung auf, diesen „Kahlschlag“ via staatliche Beteiligungsholding ÖBAG zu verhindern.

Der teilstaatliche Konzern befindet sich mitten in einem großen Umbauprozess weg vom reinen Petro- hin zu einem Chemiekonzern. Dazu kommt als weiterer Faktor ein vergleichsweise niedriger Ölpreis, der die Bilanz der OMV belastet. Die OMV ist wie andere Ölkonzerne aufgrund des absehbaren Umbruchs auf dem Energiemarkt – weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbarer Energie – unter Zugzwang.

Im Rahmen des Spar- und Effizienzprogramms „Revo“ sollen in Österreich Hunderte der 5.400 Arbeitsplätze wackeln. Weltweit stünden 2.000 der knapp 23.000 Arbeitsplätze auf dem Prüfstand, berichtete der „Kurier“ unter Berufung auf Belegschaftsvertreterinnen und -vertreter. Davor hatte es am Donnerstag eine Betriebsversammlung gegeben. Das Programm „Revo“ soll bis 2027 abgeschlossen sein.

 
SUV-Fertigung
Magna Steyr erhält neue Aufträge aus China
Der Automobilzulieferer Magna Steyr in Graz hat einen Fertigungsauftrag des chinesischen E-Auto-Herstellers XPeng erhalten: Es soll sich um die SUV-Modelle G6 und G9 handeln, von denen die ersten Exemplare für den europäischen Markt vom Band gelaufen sind.

Die Serienproduktion der neuen vollelektrischen Fahrzeuge hat im dritten Quartal 2025 begonnen. Dies soll der Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit für zukünftige Modelle werden.

Erste Fahrzeugmontage für chinesischen Hersteller in Graz
„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit XPeng – ein bedeutender Meilenstein, denn es ist unser erster chinesischer OEM-Partner hier in Europa“, so Roland Prettner, President Magna Complete Vehicles. Mit der langjährigen Erfahrung und den modernen Produktionsanlagen sei man bestens aufgestellt, um die Ziele des chinesischen Herstellers für den europäischen Markt zu unterstützen: „Unsere Partnerschaft mit Magna passt perfekt zu unserer Vision und Strategie, unsere Kapazitäten in Europa zu stärken“, sagte Brian Gu, stellvertretender Vorsitzender und Präsident von XPeng.

 
Schon klar, dass die Vermieter nicht zufrieden sind
Mietervertreter zufrieden, Vermieter erbost
Die Bundesregierung hat am Mittwoch neue Regeln für den Mietwohnungsmarkt vorgestellt, die erstmals den Eingriff in die Preise ungeregelter Mieten ermöglichen. Die Reaktionen sind unterschiedlich, je nach Perspektive. Die Opposition lässt an dem Mietpaket kein gutes Haar.

Das neue „Mieten-Wertsicherungsgesetz“ soll nach Worten von Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ), Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) und Staatssekretär Sepp Schellhorn (NEOS) schon Anfang 2026 in Kraft treten und nun auch in die freien Mieten eingreifen können. Bei Fachleuten findet das Paket positive Resonanz.

Für den Immobilienmarktexperten Wolfgang Amann ist der Mechanismus gut, „insbesondere wenn für die Konsumenten klar ist: Er gilt für alle Mietverhältnisse.“ Auch die gewählte Höhe der Mietpreisbremse sei „eine ausgewogene Lösung“, sagte Amann im Ö1-Mittagsjournal und in der ZIB1.

Dass die neue Regelung oft schlagend werden wird, glaubt Amann aber nicht. Das Ziel der Regelung sei eher, Ausreißer zu glätten und große Sprünge wie in den Jahren 2022 und 2023 künftig zu vermeiden.

 
AK-Arbeitsklimaindex
Für viele reicht Einkommen nicht aus
Rund 120.000 Beschäftigte zählen in Österreich laut einer aktuellen Umfrage trotz Vollzeitarbeit zu den „Working Poor“. Sie arbeiten Vollzeit, kommen aber mit ihrem Einkommen trotzdem nicht über die Runden. AK-OÖ-Chef Andreas Stangl sieht Handlungsbedarf für die Politik.

54 Prozent der Beschäftigten hätten laut Umfrage „ein gutes Auskommen“ mit ihrem Einkommen, für 40 Prozent reiche „es gerade aus“ und für sechs Prozent reiche es „nicht aus“, geht aus dem AK-Arbeitsklimaindex hervor.

 
Kampf um die Löhne
Rufe nach Lohnzurückhaltung werden lauter: Retten wir damit unsere Industrie?
Inmitten der längsten Industrieflaute der jüngeren Geschichte startet die Herbstlohnrunde. Die Kampflinien verlaufen diesmal nicht nur zwischen Arbeit und Kapital, die Einigung könnte schnell gelingen

Das Eisenwerk Sulzau-Werfen in Salzburg ist eigentlich für den Wettbewerb von morgen gut aufgestellt. Das Unternehmen liefert seine Walzwerk-Walzen, viele Tonnen schwere Maschinen, mit denen etwa Stahlerzeuger Autobleche produzieren, in die halbe Welt. Um nicht allein vom Geschäft in Deutschland abhängig zu sein, verkauft der Betrieb seine Produkte bis nach Indien und Mexiko. Wer Unternehmenschef Georg Hemetsberger danach fragt, wie es dem Betrieb mit seinen rund 300 Beschäftigten geht, bekommt dennoch überraschend oft zu hören: "Wir stehen unter Druck."

Das Unternehmen befindet sich inmitten des "perfekten Sturmes", in dem Ökonomen die heimische Industrie gefangen sehen. Da sind einmal die Zölle des Donald Trump: Das Eisenwerk muss für seine Produkte bei Lieferungen in die USA nicht nur die regulären 15 Prozent Zoll bezahlen, sondern oft gar 35 Prozent, wegen der verbauten Stahlteile. Weiters: "Seit zwei Jahren treten neue Mitbewerber aus China extrem aggressiv am Markt auf", sagt Hemetsberger. "Wenn wir unsere Produkte für den Preis x verkaufen, bieten die zu x minus 50 Prozent an." Die Autobauer kämpfen zudem selbst mit dem Strukturwandel und investieren zurückhaltend.

 
Zurück
Oben