Türkische Drohnen werden zum Verkaufsschlager und Marktführer
Die Türkei verkauft immer mehr Waffen ins Ausland. Besonders Drohnen sind ein Exportschlager. In Nordostsyrien hingen verbreiten sie Angst und Schrecken.
Die Türkei mischt im globalen Waffenhandel immer stärker mit. Alleine in den ersten zehn Monaten des Jahres habe die türkische Verteidigungsindustrie insgesamt Waffen im Wert von 4,3 Milliarden Dollar ins Ausland verkauft, schreibt das Branchenmagazin Savunma Sanayi ST. Bis Jahresende soll der Export von türkischen Waffen einen Wert von sechs Milliarden Dollar erreichen. Den Rekord hat die türkische Verteidigungsindustrie um Juni erreicht. Alleine in jenem Monat wurden Waffen für 657 Millionen Dollar ins Ausland verkauft.
...
Das Unternehmen des Präsidentenschwiegersohns floriert, sagt Güven. „Erdoğan hat die Exporte von Baykar ins Ausland in keiner Weise eingeschränkt. Der Verkauf von bewaffneten Baykar-Drohnen an Länder, die im Verdacht stehen, Menschenrechte zu verletzen, wie Somalia, Dschibuti, Algerien und Niger, wurde mit Erdoğans Erlaubnis möglich.
Es besteht der Verdacht, dass diese Regierungen diese Drohnen gegen ihre eigene Bevölkerung oder gegen die Opposition einsetzt.“
Allerdings gibt Güven zu bedenken, dass die Drohnen von westlicher Technologie abhängig seien: „Kamerasysteme, Triebwerke, einige Software und Lenkungstechnologien für die verwendete Munition werden importiert.“ Die türkischen Drohnen vom Typ Bayraktar TB2 wurden anfangs auch in der Ukraine erfolgreich gegen Russland eingesetzt, inzwischen jedoch mit weniger Erfolg. Als Russland seine Luftstreitkräfte in der Ukraine verstärkte, wurden die TB2-Drohnen am Boden zerstört.
Die Türkei setzt die Drohnen allerdings verstärkt in Nordostsyrien (Kurdisch: Rojava) ein. Dort versetzen sie die Menschen in Angst und Schrecken. „Die ständige Bedrohung durch Drohnen lässt die Menschen in ständiger Angst leben. Sie fühlen sich nirgends sicher. Dies führt zu tiefgreifenden psychischen Belastungen, insbesondere bei Kindern, die in einem Klima der Unsicherheit aufwachsen“, sagt Khaled Davrisch, Vertreter der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien in Deutschland, im Gespräch mit IPPEN.MEDIA. Die türkischen Angriffe hätten in der Gegend das Gefühl von Sicherheit und Normalität zerstört.
Die Türkei verkauft immer mehr Waffen ins Ausland. Besonders Drohnen sind ein Exportschlager. In Nordostsyrien hingen verbreiten sie Angst und Schrecken.
www.fr.de