Leute, kein Grund zu streiten. Scoring-Modelle haben unterschiedliche Aussagefähigkeiten je nach Betrachtungsweise und einer Gewichtung. In diesem Fall, also der von Bloomberg, rein auf diese zwei Indikatoren beschränkt, hat Bloomberg recht.
Jedoch, wenn man beispielsweise die Preissteigerung isoliert betrachtet, welche tatsächliche Aussagekraft hat diese? Beispielsweise hat im Vorjahreszeitraum die Butter 1 Euro gekostet und kostet heute 1,10 Euro spricht man die Wahrheit wenn man behauptet, die Preissteigerung war 11%. Nun, aus der Isolation genommen und die Lohnsteigerung zur Bewertung der Preissteigerung hinzugefügt, wird ein realistischere Bewertung möglich. Klar kann man den nun argumentieren, wohin den die 0,10 Euro Preiserhöhung gingen? Wer hat tatsächlich am Wertschöpfungsprozess wie viel davon verdient oder man beschränkt sich auf die Gewinnmargen derjenigen, die am meisten in den Produktionsfaktor Arbeit investiert. Den Kapitalzuwächse gehen vereinfacht betrachtet nur an den Chef. Bleiben wir jedoch nur bei der Lohnsteigerung. 1.000 Euro im Vorjahreszeitraum verdient, heute nun 1.140 Euro. Man kann nun sagen die Lohnsteigerung betrug 14%. Sehr simpel und isoliert betrachtet bei 11% Inflation und 14% Lohnsteigerung, müsste nun 40 Euro mehr in der Tasche sein. Wie erwähnt, sehr simpel und isoliert betrachtet. Geht es dem Arbeiter nun schlechter oder besser? Wenn nun einen dritten Indikator in die Bewertung der Wirtschaft hinzugefügt, der Arbeitslosenentwicklung. Dann kann man zu recht behaupten, wenn diese eine negative Tendenz hat, sprich es weniger Arbeitslose gibt als im Vorjahreszeitraum, das es der Bevölkerung besser geht. Den die Bürger haben mehr Arbeit und am Monatsende zudem noch mehr Geld in der Tasche. Oder? Wie erwähnt, sehr simpel und isoliert betrachtet.
Nun kann man noch den Lebensstandard als vierten Indikator hinzufügen, dann wird niemand mit klarem Verstand und der Betrachtung dieser vier Indikatoren (Preissteigerungen, Lohnsteigerungen, Arbeitslosenentwicklung und der Entwicklung des Lebensstandards) zu dem Fazit wie Bloomberg kommt, der nur zwei Indikatoren isoliert betrachtet, diese addiert und darüber dann eine solche Äusserung tätigt. Für mich, hat diese Tabellle reinen polemischen Charakter der nichts über die tatsächliche Entwicklung des Armutsverhältnisses aussagt. Zudem, jetzt hat im Warenkorb der als Referenz der Preissteigerungen dient ein Produkt einen enormen Ausbrecher enthalten der überproportional um 65% gestiegen ist, während die anderen Produkte im Durchschnitt nur 8% gestiegen ist - wie realistisch ist dann die Preissteigerung?