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Μακεδоν τ
Mazedonien vergibt Großprojekt an Russland
Skopje/Moskau. Still und leise hat die nationalkonservative mazedonische Regierung ein Großprojekt an den russischen Anlagenbaukonzern Stroytransgaz vergeben: Es geht um den Bau einer Zentralgasleitung für den Anschluss an die russische South Stream-Pipeline sowie um den Ausbau des Gasversorgungsnetzes in Mazedonien. In einer ersten Phase wurde Stroytransgaz mit einem Auftragswert von 75 Millionen US-$(61 Millionen €) bedacht. Insgesamt ist das Projekt des Gaspipeline-und Gasnetzausbaus laut Finanzminister und Vizepremier Zoran Stavreski 300 Millionen €schwer.
Das Projekt wurde nach Angaben der Regierung in Skopje im Rahmen der bereits länger bestehenden russischmazedonischen Partnerschaft vereinbart. Premierminister Nikola Gruevski traf zuletzt im Juni in St. Petersburg auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Von Moskau finanziert
Eine internationale Ausschreibung gab es für das Gasnetz-Vorhaben nicht. Der österreichische Energieversorger EVN, der in Kroatien gerade das Gasverteilernetz baut und in Mazedonien den staatlichen Stromversorger besitzt, hat sich laut einem Sprecher für das Gasverteilerprojekt in Mazedonien nicht beworben.
Laut Angaben der mazedonischen Regierung wird das erste Teilprojekt, das an Stroytransgaz vergeben wurde, großteils aufgrund des Clearing-Abkommens von Russland finanziert (s. Kasten). Den Ausbau des Gasverteilernetzes will man durch die Entwicklungsbank EBRD finanzieren lassen. Der Baubeginn des mazedonischen South Stream-Anschlusses soll heuer zu Jahresende erfolgen.
Bei Stroytransgaz handelt es sich um einen Pipelinebau-Spezialisten, der früher eine Tochterfirma der staatlichen russischen Gazprom war. Heutzutage ist Gennady Timchenko der Mehrheitseigentümer, über seinen Luxemburger Investmentfonds Volga Resources. Timchenko ist auch Eigentümer der OAO Novatek, des drittgrößten russischen Gasproduzenten, und mit von "Forbes"-Magazin geschätzten neun Milliarden €Vermögen unter den reichsten Menschen weltweit. Stroytransgaz machte 2010 knapp 800 Millionen € Umsatz.
ZAHL 75 Millionen US-$
Stroytransgaz wird die zentrale Gaspipeline um 75 Millionen US-$ bauen. Davon muss die mazedonische Regierung nur 15 Millionen beisteuern, der Rest wird im Rahmen des Clearing-Abkommens aus dem russischen Budget bezahlt. Bei Clearing-Schulden handelt es sich um alte Schulden der UdSSR gegenüber den ex-jugoslawischen Staaten; auf Skopje entfallen 100 Millionen $.
Mazedonien vergibt Großprojekt an Russland
Skopje/Moskau. Still und leise hat die nationalkonservative mazedonische Regierung ein Großprojekt an den russischen Anlagenbaukonzern Stroytransgaz vergeben: Es geht um den Bau einer Zentralgasleitung für den Anschluss an die russische South Stream-Pipeline sowie um den Ausbau des Gasversorgungsnetzes in Mazedonien. In einer ersten Phase wurde Stroytransgaz mit einem Auftragswert von 75 Millionen US-$(61 Millionen €) bedacht. Insgesamt ist das Projekt des Gaspipeline-und Gasnetzausbaus laut Finanzminister und Vizepremier Zoran Stavreski 300 Millionen €schwer.
Das Projekt wurde nach Angaben der Regierung in Skopje im Rahmen der bereits länger bestehenden russischmazedonischen Partnerschaft vereinbart. Premierminister Nikola Gruevski traf zuletzt im Juni in St. Petersburg auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Von Moskau finanziert
Eine internationale Ausschreibung gab es für das Gasnetz-Vorhaben nicht. Der österreichische Energieversorger EVN, der in Kroatien gerade das Gasverteilernetz baut und in Mazedonien den staatlichen Stromversorger besitzt, hat sich laut einem Sprecher für das Gasverteilerprojekt in Mazedonien nicht beworben.
Laut Angaben der mazedonischen Regierung wird das erste Teilprojekt, das an Stroytransgaz vergeben wurde, großteils aufgrund des Clearing-Abkommens von Russland finanziert (s. Kasten). Den Ausbau des Gasverteilernetzes will man durch die Entwicklungsbank EBRD finanzieren lassen. Der Baubeginn des mazedonischen South Stream-Anschlusses soll heuer zu Jahresende erfolgen.
Bei Stroytransgaz handelt es sich um einen Pipelinebau-Spezialisten, der früher eine Tochterfirma der staatlichen russischen Gazprom war. Heutzutage ist Gennady Timchenko der Mehrheitseigentümer, über seinen Luxemburger Investmentfonds Volga Resources. Timchenko ist auch Eigentümer der OAO Novatek, des drittgrößten russischen Gasproduzenten, und mit von "Forbes"-Magazin geschätzten neun Milliarden €Vermögen unter den reichsten Menschen weltweit. Stroytransgaz machte 2010 knapp 800 Millionen € Umsatz.
ZAHL 75 Millionen US-$
Stroytransgaz wird die zentrale Gaspipeline um 75 Millionen US-$ bauen. Davon muss die mazedonische Regierung nur 15 Millionen beisteuern, der Rest wird im Rahmen des Clearing-Abkommens aus dem russischen Budget bezahlt. Bei Clearing-Schulden handelt es sich um alte Schulden der UdSSR gegenüber den ex-jugoslawischen Staaten; auf Skopje entfallen 100 Millionen $.
Mazedonien vergibt Großprojekt an Russland