Österreich: Falls WM-Quali doch nichts wird: Rangnick trainiert für Tour de France
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Für Irritation beim WM-Qualifikationsspiel gegen Bosnien-Herzegowina sorgte diesmal Teamchef Ralf Rangnick. Er raste auf seinem Bike zwischen den Spielern über den Platz. Der Deutsche arbeitet im Falle einer missglückten WM-Qualifikation bereits an seinem Plan B. Wird es nichts mit der WM, startet er bei der Tour de France.
BOSNIEN UND HERZEGOWINA – Es sind Bilder, die die ganze Sportwelt elektrisieren. ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick rast auf einem Fahrrad über das Spielfeld des ausverkauften Bilino-Polje-Stadions, legt sich am 16er gekonnt in die Kurve, beschleunigt und bremst vor der Trainerbank ab. Das gesamte Stadion applaudiert.
„Geiles Feeling, und gute Platzverhältnisse, da hinten sind noch drei Krater vom Balkankrieg, aber das ist nichts gegen die Grand Canyons in den österreichischen Stadien, in dem Loch in Linz ist immer noch der Platzwart verschollen. Walter, falls du das hörst, halt durch, wir holen dich da raus“, erklärt der Deutsche. Rangnick schaut auf seine Apple Watch und verzieht die Miene, er hat für die 180 Kilometer heute elf Sekunden länger gebraucht als gestern. „Das muss besser werden, Ralf“, sagt er streng zu sich selbst.
Nach der durchwachsenen Leistung des ÖFB-Teams in der ersten Halbzeit deutet der Teamchef an, was es mit seinen Rad-Ambitionen auf sich hat. „Falls es mit dem Ziel WM in Nordamerika nichts wird, funktioniert es vielleicht mit Frankreich“, verrät er. „Ich trainiere seit einem Monat für die Tour de France.“
Plan B
Der Profi-Fußball sei ein schnelles, hartes und undankbares Geschäft, erklärt Rangnick. „Da brauchst du einen Plan B, C und D. Sonst wirst du ausrangiert und musst irgendwann einen österreichischen Verein trainieren, das ist die Höchststrafe, von drei Saisonen bei Altach erholst du dich nie wieder“, erklärt er und meldet sich nebenbei am Handy für eine Ausbildung zum zertifizierten Lifecoach an.