[h1]Ohne Dragutinovic, mit breiter Brust[/h1]
[h2]Lukovic für Sevilla-Verteidiger nachnominiert - Krstajic: "ÖFB-Team erinnert an deutsche Elf" - Red Bull-Spieler Ilic und Dudic bezweifeln ÖFB-Qualität [/h2]
Gefährlicher Mann: Nikola Zigic von Valencia.
Wien - Die serbische Nationalmannschaft ist mit breiter Brust in Wien angekommen und geht mit viel Selbstvertrauen in das WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am Mittwoch im Ernst-Happel-Stadion (20.30 Uhr/live ORF1). "Durch den klaren 3:0-Erfolg gegen Litauen am Samstag hat die Mannschaft zusätzlich Selbstvertrauen getankt, die Atmosphäre im Team ist ausgezeichnet und dennoch ist niemand abgehoben", brachte Kapitän Dejan Stankovic die Stimmung auf den Punkt.
"Es geht um sechs Punkte"
Nach den letzten beiden Misserfolgen seien die österreichischen Kicker "etwas angeschlagen". Serbien hingegen könnte mit einem Sieg in Wien einen ganz wichtigen Schritt Richtung WM 2010 in Südafrika machen. "Es geht um sechs Punkte", denn schließlich sei Österreich ein "direkter Konkurrent" für die WM-Qualifikation, so der Mittelfeldmotor im Dienste von
Inter Mailand.
ÖFB-Coach Karel Brückner könne sein Team jedenfalls nicht überraschen, betonte Stankovic und fügte an: "Die Österreicher sind uns nicht unbekannt. Wir haben ihre Spiele gesehen und kennen ihre Stärken und Schwächen. Ich persönlich kenne Tormann Manninger, der jetzt bei
Juventus ist und gegen den ich schon oft gespielt habe, am besten. Ihr bester Spieler ist dennoch die Nummer 10, Ivanschitz, von dem die größte Gefahr ausgeht."
Österreicher hat "überrascht"
"Wenn wir so stark spielen wie gegen Litauen, dann werden wir ein gutes Resultat erzielen", zeigte sich auch Mladen Krstajic optimistisch. Das Unentschieden Österreichs auf den Färöern habe "alle überrascht". "Die Österreicher werden es jetzt viel schwerer haben, weil wir zwei Punkte vor ihnen sind und wir am Samstag ziemlich stark gespielt haben", schilderte der bei
Schalke 04 unter Vertrag stehende Verteidiger.
Aber das Ergebnis auf den Färöern spiegle die Stärke Österreichs sicher nicht wider. "Das österreichische Team erinnert genug an die deutsche Nationalmannschaft. In ihrem Spiel gibt es nicht allzu viel Schönheit, aber sie sind stark in den Duellen, rennen viel, kämpfen die ganzen 90 Minuten." Die Serben hingegen seien am Ball stärker, meinte Krstajic. "In Wien wartet auf uns eine schwere Aufgabe."
Ohne Dragutinovic - Lukovic nachnominiert
Eine Aufgabe, die ohne den Verteidiger Ivica Dragutinovic in Angriff genommen wird. Der 32-Jährige vom
FC Sevilla zog sich im Spiel gegen Litauen eine Muskelverletzung an der Oberschenkel-Rückseite zu. An seiner Stelle nominierte Teamchef Radomir Antic am Montag den 25-jährigen Aleksandar Lukovic von
Udinese Calcio nach.
Statt Dragutinovic dürfte nun Mladen Krstajic von Schalke 04 gemeinsam mit ManU-Star Nemanja Vidic die Innenverteidigung bilden. In der Offensive hat Antic dagegen verschiedene Optionen. Der Coach hat sowohl mit einem 4-1-4-1-System, als auch mit zwei Stürmern bereits Erfolg gehabt. Gegen Litauen stürmten zuletzt 2,03-m-Mann Nikola Zigic (Valencia) und Marko Pantelic (
Hertha BSC).
Ilic und Dudic bezweifeln ÖFB-Qualität
Die Salzburg-Legionäre Sasa Ilic und Milan Dudic sind davon überzeugt, dass der serbische Fußball ganz klar über den österreichischen zu stellen ist. "Serbien hat spielerisch und technisch deutlich mehr Qualität, daran besteht für mich kein Zweifel", meinte Ilic, der in Salzburg wie Dudic nur sporadisch zum Einsatz kommt und daher derzeit auch im Nationalteam keine Rolle spielt.
"Die meisten serbischen Nationalspieler stehen bei europäischen Top-Clubs unter Vertrag. Die österreichische Liga hat hingegen international keinen Wert. Und wenn ich nicht einmal in Salzburg spiele, dann natürlich auch nicht im Nationalteam", erklärte Ilic.
"Die Österreicher haben nicht die Qualität, um Serbien zu schlagen. Sie können uns eigentlich in keinem Segment Paroli bieten", sagt Dudci. "Serbien wird nicht verlieren. Wir haben die bessere Mannschaft und die besseren Einzelspieler." Dennoch ließen beide Legionäre eine deutliche Warnung an ihre Kollegen ergehen. Österreich sei vor allem im körperlichen Bereich nicht zu unterschätzen. "Sie sind physisch stark und auch bei Standardsituationen", sagte Dudic.(APA)
Serbiens 23-Mann-Kader:
Tor: Vladimir Disljenkovic (Metalurg Donezk/UKR), Vladimir Stojkovic (Sporting Lissabon/POR), Bojan Isailovic (Cukaricki Belgrad)
Abwehr: Branislav Ivanovic (Chelsea/ENG), Nemanja Vidic (Manchester United/ENG), Aleksandar Lukovic (Udinese Calcio/ITA), Mladen Krstajic (Schalke 04/GER), Antonio Rukavina (Borussia Dortmund/GER), Ivan Obradovic (Partizan Belgrad), Igor Djuric (Vojvodina Novi Sad)
Mittelfeld: Dejan Stankovic (Inter Mailand/ITA), Milos Krasic (ZSKA Moskau/RUS), Zdravko Kuzmanovic (Fiorentina/ITA), Stefan Babovic (Nantes/FRA), Bosko Jankovic (Genoa/ITA), Zoran Tosic (Partizan), Nenad Milijas (Roter Stern Belgrad), Milos Ninkovic (Dynamo Kiew/UKR), Gojko Kacar (Hertha BSC/GER)
Angriff: Danko Lazovic (PSV Eindhoven/NED), Marko Pantelic (Hertha BSC/GER), Nikola Zigic (Valencia/ESP), Dragan Mrdja (Vojvodina Novi Sad)