Treffend formuliert. Die Frage die sich allerdings stellt, wie die Fortentwicklung Europas weitergehen wird, bzw. für ihre transatlantischen Partner steht Bedeutendes auf dem Spiel. Wird das neu entstehende Europa aktiv daran mitwirken, eine neue "internationale Ordnung" aufzubauen, oder werden seine inneren Angelegenheiten alle seine Kräfte aufzehren?
Ich sehe dass so, dass Europa, das vor knapp einem Jahrhundert noch ein "Quasimonopol" auf die Gestaltung der globalen Ordnung hatte, läuft meines Erachtens Gefahr, sich von der gegenwärtigen Suche nach einer gemeinsamen Struktur abzukoppeln, wenn es seinen inneren Aufbau letztendlich mit seinem geopolitischen Ziel gleichsetzt.
Klar, für viele Generationen ist ein Traum in Erfüllung gegangen: ein Kontinent ist in Frieden mehr oder weniger vereint und hat dem militärischen Kräftemässen abgeschworen. Leider fühlen sich andere Regionen diesem zurzeit einzigartigen politischen Stil selten verpflichtet, was wiederum die Gefahr erhöht, dass Ungleichgewichte entstehen.
Für mich befindet sich zurzeit Europa in einer Zwischenphase und Suche nach sich selbst, bzw. gefangen zwischen einer Vergangenheit die es überwinden will, und einer Zukunft, für die es eigentlich noch keine echte Vision entwickelt hat.