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Wurde auch mal Zeit: Türkei beginnt Bodenoffensive gegen die PKK

[h1]USA verstärken Druck auf Türkei[/h1]
28.02.2008 | 12:56 | (DiePresse.com)
US-Verteidigungs-Minister Robert Gates fordert von der Türkei ein möglichst rasches Ende des Militär-Einsatzes im Nordirak. Sein türkischer Amtskollege Vecdi Gönül will sich nicht auf einen Zeitplan festlegen.
US-Verteidigungsminister Robert Gates hat am Donnerstag die Türkei erneut aufgefordert, die Militärintervention im Nordirak so rasch wie möglich zu beenden. Der Einsatz müsse "so kurz und so gezielt wie möglich" sein, sagte Gates in Ankara. Die Türkei dürfe ausschließlich Ziele der PKK angreifen und müsse die Ziele, den Umfang und die Grenzen des Einsatzes erklären, so Gates.
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Sein türkischer Amtskollege Vecdi Gönül zeigt sich von den Forderungen wenig beeindruckt: Die türkischen Truppen würden "so lange wie nötig" im Nordirak bleiben, sagte er nach einem Gespräch mit Gates. Er wolle sich nicht auf einen Zeitplan für einen Abzug festlegen lassen.

Experten zweifeln dennoch nicht daran, dass die Türkei den amerikanischen Wünschen nachkommen wird. Die türkische Armee kann nämlich nur deshalb so gezielt gegen die Stellungen der PKK vorgehen, weil sie US-Geheimdienstdaten bekommt.
Und auch in Zukunft werde die Türkei nur auf Basis einer engen Zusammenarbeit mit den USA im Nordirak gegen die PKK vorgehen können, sagt Serhat Erkmen vom Forschungsinstitut ASAM in Ankara. Es sei deshalb für die Türkei von höchster Bedeutung, die Kooperation mit den Amerikanern nicht zu gefährden. Länger als ein bis zwei Wochen werde die türkische Intervention im Nordirak deshalb wohl nicht mehr dauern.
Die türkische Armee war vor einer Woche in den Irak einmarschiert, um dort gegen Kämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans PKK vorzugehen. Die türkischen Streitkräfte haben die Zahl der bisher getöteten Rebellen mit 230 angegeben. Die eigenen Verluste bezifferten sie mit 27.
 
[h1]Türkei lehnt US-Forderung nach Zeitplan für Irak-Offensive ab[/h1]
Ankara (dpa) - Die türkische Regierung lässt sich von den USA nicht zu einem Zeitplan für ein schnelles Ende der Militäroffensive im Nordirak drängen.

Der Einsatz gegen die als Terrororganisation eingestufte Kurdische Arbeiterpartei PKK werde erst beendet, wenn seine Ziele erreicht seien, sagte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bei einem Treffen mit US-Verteidigungsminister Robert Gates in Ankara. Gates hatte ein baldiges Ende des Einsatzes gefordert. Die Kämpfe im Nordirak gehen inzwischen weiter.
 
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif]Irak: Türkische Offensive geht weiter
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„Die Medien übertreiben das Ausmaß und die so genannten Erfolge“ der türkischen Offensive im Nordirak. Das berichtet ein assyrischer Pfarrer, der sich derzeit in der Region aufhält. Allerdings sei es die Zivilbevölkerung, die „den Preis zahlt“.

In der Gegend von Nerwa und Rekan habe das türkische Militär fünf wichtige Brücken zerstört; in den letzten Tagen habe es dann in der Region Sidikan kurdische Dörfer angegriffen und mindestens eine Brücke zerstört. „Die Familien haben damit begonnen, aus der Region Sidikan zu flüchten“, so der Priester. Am Dienstag seien die Grenzregion von Sindy und die Gegend um das christliche Dorf Dasht Takh bombardiert worden; Berichte über Verletzte lägen bislang nicht vor. „Obwohl es bislang keine direkten Angriffe auf bewohnte Dörfer gibt und christliche Dörfer nicht direkt bombardiert werden, fragen sich die Leute doch sehr besorgt, worauf die Türken hinauswollen.“
Der Priester geht von einer möglichen „Ausweitung“ der türkischen Offensive aus. Im Nordirak hielten alle „die Sache mit der PKK“ für einen Vorwand, um die „wahren Motive“ der Türken zu verschleiern. Diese Motive seien letztlich „die Destabilisierung der Region und die Flucht vor den innenpolitischen Konflikten der Türkei“. Die internationale Gemeinschaft solle auf Ankara Druck ausüben, „die Angriffe zu stoppen“.
Kenner sehen kaum eine Chance dafür, dass die Türkei ihre Offensive im irakischen Norden einstellt. Die Armee dürfe hier „Krieg spielen“, weil sie im Gegenzug bestimmte „Islamisierungstendenzen“ in der Türkei akzeptieren müsse. „So einfach ist das offensichtlich leider.“ In den vermeintlich sicheren Nordteil haben sich viele Iraker aus anderen Teilen des Landes geflüchtet. Viele von ihnen gehören nicht-islamischen Minderheiten an, mit einem üterproportional hohen Anteil chaldäischer Christen.
 
Die PKK gerät auch im Irak in die Isolation Nach fast einer Woche schwerer Kämpfe geht die Türkei zunehmend diplomatisch in die Offensive
Die Türkei bemüht sich nach sechs Tagen schwerer Kämpfe mit der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak um diplomatische Schadensbegrenzung. Bisher blieben die Reaktionen eher gemäßigt. Während türkische Soldaten noch auf das Hauptquartier der Kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak vorrücken, kann sich die Türkei bereits über einen diplomatischen Sieg freuen. Auf Warnungen, beim Einmarsch ins Nachbarland drohe ein Ende der EU-Beitrittsverhandlungen, folgten in den vergangenen Tagen im Ausland nur noch besorgte Gesichter. Der Militärschlag aber zeigt, dass die PKK auch im Irak zunehmend isoliert ist. Aus den jüngsten Berichten der PKK-nahen Agentur Firat klingt erhebliche Verbitterung über die Lage und ausbleibende Unterstützung der irakischen Kurden durch. So wird der irakische Staatspräsident Dschalal Talabani, ein Kurde, beschuldigt, er helfe dem türkischen Geheimdienst mit Informationen. Mit Geld und Drohungen werde die kurdische Dorfbevölkerung im Nordirak gefügig gemacht, die PKK und ihre Verstecke zu verraten. Details der Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Talabani seien bei einem Treffen mit dem türkischen General Ergun Savgun am 16. Februar in Suleimanija vereinbart worden, berichtet die Agentur. Talabani versuche, zusammen mit der PKK auch den Präsidenten des kurdischen Autonomiegebietes, Massud Barsani, zu isolieren. Talabanis Patriotische Union Kurdistans (PUK) stelle die PKK als in Auflösung begriffen dar. Zum Schluss der Offensive - so will es die Agentur wissen - werde die türkische Armee einige hundert PKK-Kämpfer abführen können und später öffentlichkeitswirksam begnadigen. Die türkische Armee erklärt bisher nur, der Einsatz solle fortgesetzt werden, bis die gesetzten Ziele erreicht seien, jedoch möglichst kurz dauern. Über Details, wie es nach dem Militärschlag weitergehen soll, schweigt sich die türkische Regierung aus. Die regierende islamisch-konservative Partei AKP hat bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr aber auch viele Stimmen von kurdischen Wählern bekommen. Im kommenden Jahr will die Partei von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bei der Kommunalwahl in der südöstlichen Kurdenmetropole Diyarbakir an den Erfolg anknüpfen. Erdogan ist zudem offensichtlich bemüht, das Verhältnis zu den irakischen Kurden zu normalisieren. Der Premier bekräftigte jetzt, der Militärschlag gelte nur der PKK und ihren "Terrorcamps". "Unsere Soldaten treffen alle Vorsichtsmaßnahmen, damit die Bevölkerung im Nordirak nicht verletzt wird", sagte Erdogan. Staatspräsident Talabani hat bereits eine Einladung nach Ankara auf dem Tisch, die er grundsätzlich angenommen hat. Die Türkei ist bemüht, auch diplomatisch Bewegung in den Konflikt zu bringen. Gestern traf US-Verteidigungsminister Robert Gates in der Türkei ein. Außerdem soll ein Gesandter Ankaras nach Bagdad reisen. Der Sprecher der irakischen Regierung, Ali al-Dabbagh, sagte, dieser werde mehrere kurdische Politiker treffen, darunter auch Staatspräsident Talabani und Außenminister Hoschiar Sebari. "Wir verstehen, dass Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan dem Irak und den Irakern nicht übel mitspielen will, sowohl Arabern als auch Kurden, und wir bezweifeln nicht, dass die türkischen Brüder wollen, dass dieses Problem (der Krieg) gelöst wird", erklärte der Sprecher.

CARSTEN HOFFMANN, DPA
 
Schiiten fordern Autonomie
Irak vor dem Zerfall



Von Jochen Müter

Der irakische Ministerpräsident Nuri Al-Mailiki dürfte es schwer haben in diesen Tagen. Schmerzlich bewusst wird ihm sein, dass er trotz des massiven US-Militäraufgebots in seinem eigenen Land nicht viel zu sagen hat. Dabei hatte er es nach dem Sturz Saddam Husseins führen wollen – in den Frieden und die Einigung. Nun muss er hilflos zusehen, wie sein Irak auseinanderbricht.

Nicht nur, dass die tägliche Gewalt kein Ende nimmt und die USA überfordert sind. Nun hat auch noch die Schiiten-Partei Oberster Islamischer Rat ihre Anhänger aufgefordert, für die Gründung einer autonomen Region im Süd- und Zentralirak zu kämpfen. Und das, während das türkische Militär in der bereits autonomen Kurden-Region im Norden des Landes gegen die Terror-Organisation PKK einen Angriff führt, der die eh schon marode Infrastruktur weiter zerstört und dessen Ende nicht abzusehen ist. Mit einem Satz lässt sich die Lage beschreiben: Der Irak zerfällt.

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Erklären sich die Schiiten für unabhängig, ist ein Zerfall nicht mehr aufzuhalten.

Einflussreiche Partei

"Wenn wir zur Gründung eines Autonomiegebietes südlich von Bagdad aufrufen, dann tun wir dass, weil wir fest daran glauben, dass dies zur Lösung vieler Probleme in den Bereichen Sicherheit, Wirtschaft, Gesellschaft und Wiederaufbau beitragen könnte", sagte der zweite Mann an der Spitze der Partei, Amar al-Hakim. Zehntausende schiitische Pilger jubelten ihm zu. Der Oberste Islamische Rat ist neben der Dawa-Partei von Ministerpräsident Al-Maliki die zweite der religiösen Schiiten- Parteien, von denen die Regierung in Bagdad dominiert wird.

Vor dem Hintergrund, dass die Schiiten gegenüber den Sunniten in der islamischen Welt zwar die kleinere der beiden Hauptgruppen stellen, ist es im Irak genau anders herum: Hier stellen die Schiiten mit rund 60 Prozent die Mehrheit. Unter Ex-Staatschef Saddam Hussein wurden sie jahrzehntelang unterdrückt, gefoltert und ermordet. Die Sunniten bekleideten dagegen die höchsten Ämter in Regierung und Militär. Mit dem Ende des Saddam-Regime hat sich das Blatt gewendet und die Schiiten haben mit Hilfe der USA und ihrer militärischen Allianz die Oberhand. Das Wort "Rache" ist dabei nicht ganz unangebracht.

Auch deshalb sehen die sunnitischen Iraker den Bestrebungen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit mit großer Angst entgegen. Unter anderem befürchten sie, dass die Schiiten im Falle des Falles die Ölfelder im Süden des Landes kontrollieren können. Der rohstoffreiche Norden des Irak liegt längst in kurdischer Hand. Was bliebe dann für sie? Nicht viel.

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Türkische Soldaten im Nordirak: Ankara hat "keinen Zeitplan".

Unterdessen gibt die Türkei bekannt, dass ihr Einsatz im Nordirak zeitlich nicht begrenzt ist. "Unser Ziel ist eindeutig, unser Einsatz ist klar, und es gibt keinen Zeitplan", so der türkische Gesandte Ahmet Davutoglu, der sich zu Gesprächen in Bagdad aufhält. Das bedeutet nur eins: Das Militär wird solange operieren, bis alle Stützpunkte der PKK zerstört sind. Da hat sich Ankara festgelegt.

Gates fordert schnelles Ende

Doch das kann dauern in einer Region, die unwirtlich ist und genug Rückzugspunkte bietet. Darüber hinaus ist die PKK kein kleines Grüppchen, sondern eine straff geführte Organisation. Da erscheint die Aufforderung von US-Verteidigungsminister Robert Gates an die Türkei, die Offensive so schnell wie möglich zu beenden, eher wie eine Pflichtübung.

"Unter schnell verstehe ich Tage, ein oder zwei Wochen oder so, nicht Monate", sagte Gates. Die Türkei dürfe sich in der Auseinandersetzung mit der PKK nicht auf militärische Mittel beschränken, sondern müsse auch auf politische und wirtschaftliche Initiativen setzen. Gates wird demnächst mit der türkischen Führung zusammenkommen, um die Lage zu besprechen.

Währenddessen werden die Kämpfe im Norden des Iraks immer blutiger. Der türkische Generalstab meldete den Tod von 77 weiteren PKK-Kämpfern und fünf türkischen Soldaten. Somit sind nach Darstellung der Armee seit Beginn der Offensive 230 Kurden und 24 Angehörige der Streitkräfte ums Leben gekommen.
 
Wieso können Menschen nicht friedlich miteinander leben?? :(
Krieg bringt doch nichts... es leiden immer die Unschuldigen!
 
[h2]Türkei beendet Bodenoffensive im Nordirak[/h2]
[h3]Generalstab: "Einsatzziel erreicht" - 237 PKK-Mitglieder getötet[/h3]
Der türkische Generalstab hat die Bodenoffensive gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak am Freitag für beendet erklärt. Die Armee habe das Ziel des Einsatzes erreicht, die Soldaten würden abgezogen.
 
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