Auch von Professor Kaku, allerdings geht's dabei eher um Bewusstseinsforschung, als ums Universum, was ähnlich schwer erforschbar und eigentlich genauso spannend ist.
Schon am Anfang geht's bspw. darum, dass der von der Philosophie entworfene Dualismus zwischen Körper und Geist, Hirnchemie und "Seele" nicht zwingend existiert, das ganze eben nicht trennbar ist, was aber nicht heißt, dass wir keine Seele haben, sondern sie eben nicht zwingend dogmatisch so trennbar ist, wie Religion es versucht.
Analog dazu unser Wahrnehmungsvermögen hinsichtlich des Universums: Wir können nur dual denken, was aber nicht heißt, dass es sonst nichts gibt.
Im Weiteren geht es noch um AI, Zukunft usw. hoffe, dass auch Themen zur Sprache kommen, ob künstliche Intelligenz theoretisch ein Ich-Bewusstsein, sowie Emotionen und somit eine "Seele" entwickeln können usw.
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Leseprobe:
KAPITEL 1 DIE ENTSCHLÜSSELUNG DES GEHIRNS Meine Grundvoraussetzung bezüglich des Gehirns ist, dass seine Funktion – wir sprechen bisweilen von «Geist» – die Folge seiner Anatomie und Physiologie ist und nichts sonst. Carl Sagan Im Jahr 1848 war Phineas Gage Vorarbeiter eines Schienenarbeitertrupps in Vermont, als es zu einer vorzeitigen Dynamitexplosion kam, die ihm eine 1,10 m lange und 3 cm dicke Eisenstange durch den Schädel trieb: Die Stange drang schräg unterhalb des rechten Auges ein, durchquerte das Gehirn, trat oben aus dem Schädeldach wieder aus und landete mehr als 20 Meter hinter ihm auf dem Boden. Seine geschockten Mitarbeiter riefen sofort einen Arzt. Zu ihrer und des Arztes Verwunderung starb Mr. Gage nicht auf der Stelle an seiner schrecklichen Wunde.
Wochenlang befand er sich in einem halbkomatösen Zustand, doch schließlich schien er sich völlig von seiner Verletzung zu erholen. 4 (2009 tauchte eine seltene Fotografi e von Gage auf; sie zeigt einen gut aussehenden, selbstbewussten Mann mit einer Verletzung am Kopf und einem geschlossenen linken Auge, der eine Eisenstange hält.) Doch schon bald nach dem Unfall begannen seine Kollegen, deutliche Veränderungen seiner Persönlichkeit festzustellen. War Gage zuvor ein normaler, freundlicher und umgänglicher Mann gewesen, so wurde er nun beleidigend, aggressiv und rücksichtslos. Frauen wurden gewarnt, sich fern von ihm zu halten. Dr. Harlow, der Arzt, der ihn behandelte, stellte fest, Gage sei «launisch und wankelmütig, er denkt sich Pläne 28 ERSTES BUCH: GEIST UND BEWUSSTSEIN für die Zukunft aus, die ebenso schnell entworfen werden, wie sie wieder verworfen werden, zugunsten anderer, scheinbar durchführbarerer Pläne. In seinen intellektuellen Fähigkeiten und Äußerungen ein Kind, besitzt er die animalischen Leidenschaften eines kräftigen Mannes.» 5 Dr. Harlow bemerkte eine «radikale Veränderung» und schrieb, Gages alte Kollegen meinten, «er wäre nicht mehr Gage».
Nach Gages Tod 1860 rettete Harlow sowohl Gages Schädel als auch die Eisenstange, die ihn durchbohrt hatte. Seitdem haben detaillierte Röntgenuntersuchungen bestätigt, dass die Eisenstange massive Zerstörungen in der Hirnregion direkt hinter der Stirn, im Bereich der Stirn- oder Frontallappen, bewirkt haben muss, und zwar sowohl in der rechten wie der linken Hirnhemisphäre. Dieser unglaubliche Unfall sollte nicht nur das Leben von Phineas Gage verändern, sondern auch den Lauf der Wissenschaft. Zuvor war allgemein angenommen worden, dass Gehirn und Seele zwei getrennte Entitäten seien, eine Philosophie, die man als Leib-Seele-Dualismus bezeichnet. Doch nun wurde zunehmend deutlicher, dass Gages abrupte Persönlichkeitsveränderung von der Frontallappenschädigung seines Gehirns hervorgerufen worden war. Das wiederum führte zu einer Paradigmenverschiebung im wissenschaftlichen Denken: Vielleicht ließen sich bestimmte Hirnareale mit gewissen Verhaltensweisen verknüpfen.