[h1]"Koch hat den Bösewicht wieder belebt"[/h1]
© Kai Pfaffenbach/Reuters
Roland Koch und seine Herausforderin Andrea Ypsilanti
Es ist die politische Überraschung der Woche: SPD und CDU in Hessen liegen in einer Forsa-Umfrage gleichauf. Forsa-Chef Güllner erklärt im stern.de-Interview, warum: "Es ist eine Anti-Koch-Stimmung entstanden." Güllner benennt auch die Gründe für die Aufholjagd von Herausforderin Ypsilanti.
[h5]Herr Güllner, Hand aufs Herz: Hätten Sie vor Wochen gedacht, dass Sie in Hessen einmal ein Umfrageergebnis bekommen, bei dem CDU und SPD bei 38 Prozent gleichauf liegen?[/h5]
Roland Koch hat einen schweren Fehler gemacht. Er hat mit der Jugendkriminalität zwar ein Thema aufgegriffen, das den Menschen auf den Nägeln brennt. Aber die brutale Art, mit der er es hochgezogen hat, hat sein Image als politischer Bösewicht und Haudrauf wiederbelebt. Es entstand eine Anti-Koch-Stimmung. Und die SPD-Wähler, die sonst eher zur Enthaltung neigen bei regionalen Wahlen, die haben jetzt ein Feindbild. In Hessen haben wir weniger eine Ypsilanti-Stimmung, sondern vielmehr eine Anti-Koch-Stimmung.
[h5]Weshalb profitiert die FDP in dieser Situation nicht stärker? Sie steht bei nur neun Prozent.[/h5]
Das ist für die FDP in Hessen schon eine ganze Menge. Man muss einfach abwarten, wie sich die Feinsortierung der Wähler, die dieser Tage stattfindet, am Ende auswirkt. Es herrscht immer noch eine große Unsicherheit in Hessen. Wir haben das TV-Duell zwischen Koch und Ypsilanti gehabt. Wer kam besser rüber? Wie wirkt sich die Warnung von
Wolfgang Clement vor einer Wahl der SPD aus? Wie schlägt der Börsen-Crash auf die Stimmung?