Dann muss das Ticketsystem eben vereinfacht werden.
Wichtiger ist aber das wegautomatisieren der Lokführer. Die besetzen Schlüsselpositionen und sind dadurch zu mächtig.
Wenn die Ticketverkäuferin streikt, kann immernoch ein Zug fahren.
Wenn aber der Lokführer streikt, dann läuft gar nichts.
Das meinst Du aber nicht ernst, oder?
Schienenverkehr ist ein extrem komplexes System. Eins greift ins Andere. Reisst man ein Glied aus einer Kette, ist die Kette unterbrochen. Spare z.B. bei einem Logistikunternehmen den Paketboten ein, und die ganze Mühle steht.
Schlüsselpositionen haben es eben so an sich, dass sie mächtig sind. Das wird auch immer so bleiben.
In vielen Branchen sind derzeit die Chip-Hersteller in einer Schlüsselposition. Wenn die nicht liefern, steht die Industrie weltweit. Das wissen die auch und haben den Preis für Chips und Leiterplatten in den letzten Monaten gleich einmal verfünfacht. Wer den Preis bezahlen will, bekommt die Ware. Wer nicht, kann ja die Produktion einstellen. Scheiss Schlüsselpositionen!
Im übrigen sind bei der Bahn die allermeisten Bediensteten "Arbeiter" und nur ein vergleichsweise kleiner Teil ist Akademiker. Lokführer z.B. brauchen keinen Hochschulabschluss, ja nichteinmal Matura. Dafür braucht man (in der Regel) einen Abschluss in einem Metall- oder Elektro Beruf. Handwerker mit einem Wort.
Das Ticketsystem ist für Normal/Standard-Preise extrem einfach. Jede:r sollte es schaffen, so ein Ticket zu lösen. Aber natürlich - "Geiz ist geil!". Jeder will eine persönliche Ermäßigung, den billigsten Preis, einen Super-extra-Sparpreis... Ab da wirds 7kompliziert. 80 Mio. Einwohner = 80 Mio. Rabatte. "Wer nicht fähig ist, sich durch eine Homepage zu klicken, hat den billigsten Preis nicht verdient!"
Dieser Auspruch ist nicht von mir, sondern von einem gewissen Michael O´Leary, Gründer und Eigentümer von Ryanair.