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Zweiter Weltkrieg: Massenhafte Vergewaltigungen durch Siegermächte

Vuce, Anonyma, eine Frau in Berlin wurde vor paar Jahren auch verfilmt.

Echt, das wusste ich gar nicht. Wie war der Film und kann man ihn empfehlen zu schauen?

Allgemein zum Thema bezogen, gehören die Vergewaltigungen seit es den Krieg gibt leider dazu, erst in der Moderne kam der Kodex über die Vergewaltigungen (vor allem an Frauen) hinzu. Zu diesem Thema stelle ich mir aber folgende Frage: Wie ist es möglich das etwas, was eindeutig in der Domäne der Psycho-Patalogie gehört, eine Masse von Menschen so etwas tun kann?

Jede Armee, die sich damit rühmt die Rechte der Zivilbevölkerung zu wahren, sollte mit ihrer Qualität, gut gegliederten Organisation, einer stabilen hierarchischen Struktur und Disziplin in der Lage sein, die Kontrolle über ihre Soldaten herzustellen und so kriminelle Handlungen ihrer Soldaten möglichst verhindern (einschliesslich Vergewaltigung), aber der Wille muss bei der obersten militärischen Struktur klar formuliert und ersichtlich sein.
 
Echt, das wusste ich gar nicht. Wie war der Film und kann man ihn empfehlen zu schauen?

Allgemein zum Thema bezogen, gehören die Vergewaltigungen seit es den Krieg gibt leider dazu, erst in der Moderne kam der Kodex über die Vergewaltigungen (vor allem an Frauen) hinzu. Zu diesem Thema stelle ich mir aber folgende Fragen: Wie ist es möglich das etwas, was eindeutig in der Domäne der Psycho-Patalogie gehört, eine Masse von Menschen so etwas tun kann?

Jede Armee, die sich damit rühmt die Rechte der Zivilbevölkerung zu wahren, sollte mit ihrer Qualität, gut gegliederten Organisation, einer stabilen hierarchischen Struktur und Disziplin in der Lage sein, die Kontrolle über ihre Soldaten herzustellen und so kriminelle Handlungen ihrer Soldaten möglichst verhindern (einschliesslich Vergewaltigung), aber der Wille muss bei der obersten militärischen Struktur klar formuliert und ersichtlich sein.

Ja, kann man. Nina Hoss als Hauptdarstellerin ist ohnehin eine klasse Schauspielerin. Ich schätze sie sehr. Was ich auch gut fand, die Russen wurden auch von russischen und russischsprachigen Schauspielern dargestellt. Übrigens auch dadurch vermittelt der Film sehr gut quasi Realismus und Authentizität. Man hat wirklich das Gefühl, dass die Geschehnisse und Atmosphäre sehr gut "getroffen" wurden.
 
Echt, das wusste ich gar nicht. Wie war der Film und kann man ihn empfehlen zu schauen?

Allgemein zum Thema bezogen, gehören die Vergewaltigungen seit es den Krieg gibt leider dazu, erst in der Moderne kam der Kodex über die Vergewaltigungen (vor allem an Frauen) hinzu. Zu diesem Thema stelle ich mir aber folgende Frage: Wie ist es möglich das etwas, was eindeutig in der Domäne der Psycho-Patalogie gehört, eine Masse von Menschen so etwas tun kann?

Jede Armee, die sich damit rühmt die Rechte der Zivilbevölkerung zu wahren, sollte mit ihrer Qualität, gut gegliederten Organisation, einer stabilen hierarchischen Struktur und Disziplin in der Lage sein, die Kontrolle über ihre Soldaten herzustellen und so kriminelle Handlungen ihrer Soldaten möglichst verhindern (einschliesslich Vergewaltigung), aber der Wille muss bei der obersten militärischen Struktur klar formuliert und ersichtlich sein.

Habe mich vor einiger Zeit auch mal mit dem Thema beschäftigt und eingelesen....

Moralische Erziehung gepaart mit massiver Strafandrohung und deren konsequenter Umsetzung im Straffall ist sicher die beste Prävention vor Vergewaltigung und anderen Verbrechen und helfen dies auch einzudämmen aber eben leider auch nicht komplett zu verhindern.

Gerade im Krieg zeigen leider auch oftmals zuvor völlig unbescholtene Menschen ganz andere Wesenszüge.
Die psychologische Verfassung, das Bewusstsein, das jeder Tag vielleicht der letzte sein könnte fördert extreme Verhaltensweisen. Begünstigt wird dies ggf durch die Macht über den besiegten Feind und zunächst durch Einzeltäter ausgelöste Gruppenreflexe, welche gerade in der Armee eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die ggf monate- oder jahrelange Abwesenheit vom Heimatort und entsprechend keine Befriedigung des Sexualbedürfnisses, was z.b. bei der Fremdenlegion dazu geführt hat das die französische Armeeführung auch in Auslandsstandorten "Feldbordelle" eingerichtet hat um u.a. potenziellen Vergewaltigungsdelikten entgegen zu wirken aber auch um Geschlechtskrankheiten und dadurch bedingten Ausfällen vorzubeugen, sowie noch zur Kolonialzeit (teilweise rassistisch motiviert) um Kontakt zu einheimischen Frauen allgemein zu unterbinden.
Komplett verhindern konnten solche ohnehin umstrittenen Maßnahmen Vergewaltigungen allerdings auch nicht.

Erschreckend und traurig aber leider wahr.
 
Habe mich vor einiger Zeit auch mal mit dem Thema beschäftigt und eingelesen....

Moralische Erziehung gepaart mit massiver Strafandrohung und deren konsequenter Umsetzung im Straffall ist sicher die beste Prävention vor Vergewaltigung und anderen Verbrechen und helfen dies auch einzudämmen aber eben leider auch nicht komplett zu verhindern.

Gerade im Krieg zeigen leider auch oftmals zuvor völlig unbescholtene Menschen ganz andere Wesenszüge.
Die psychologische Verfassung, das Bewusstsein, das jeder Tag vielleicht der letzte sein könnte fördert extreme Verhaltensweisen. Begünstigt wird dies ggf durch die Macht über den besiegten Feind und zunächst durch Einzeltäter ausgelöste Gruppenreflexe, welche gerade in der Armee eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die ggf monate- oder jahrelange Abwesenheit vom Heimatort und entsprechend keine Befriedigung des Sexualbedürfnisses, was z.b. bei der Fremdenlegion dazu geführt hat das die französische Armeeführung auch in Auslandsstandorten "Feldbordelle" eingerichtet hat um u.a. potenziellen Vergewaltigungsdelikten entgegen zu wirken aber auch um Geschlechtskrankheiten und dadurch bedingten Ausfällen vorzubeugen, sowie noch zur Kolonialzeit (teilweise rassistisch motiviert) um Kontakt zu einheimischen Frauen allgemein zu unterbinden.
Komplett verhindern konnten solche ohnehin umstrittenen Maßnahmen Vergewaltigungen allerdings auch nicht.

Erschreckend und traurig aber leider wahr.

Sehr interessante Analyse mein Freund.

Interessant find ich auch die Tatsache, dass im Ersten Weltkrieg der Krieg global betrachtet, mehr oder weniger die Zivilbevölkerung weitergehend vor der bewussten Zerstörung und Brutalität verschont hat, die dann anschliessend den Zweiten Weltkrieg kennzeichnen sollte (die türkisch-armenische Geschichte gehört eher in die Geschichte der osmanischen Reichspolitik als in die des Krieges, weswegen ich dies ausgelassen habe).

Im Ersten Weltkrieg gab es, anders eben als im Zweiten, keine systematischen Vertreibungen, kein planmässiges Aushungern, keine Enteignungen, "relativ" wenige bis gar keine Vergewaltigungen, nur wenige Massaker oder Gräueltaten. Gleichwohl fügte der Erste Weltkrieg, der durch die Aufklärung geprägten rationalen und liberalen Zivilisation Europa wie auch der ganzen Weltzivilisation bleibenden Schaden zu, der meiner Meinung nach zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Vor dem Krieg hatte Europa gegenüber anderen Erdteilen eine imperiale Politik betrieben, jedoch die Prinzipien der verfassungsmässigen Regierungsform und der Rechtsstaatlichkeit geachtet. Nach dem Ersten Weltkrieg gab Europa all seine Prinzipien auf, sprich in Russland nach der Oktober Revolution, in Italien als Mussolini an die Macht kam, in Deutschland nach der Machtübernahme der Nazis und in Spanien nach Francos Etablierung.
 
Ein perverses aber weit verbreitetes Mittel eines jeden Krieges. Wird übrigens auch heute noch tagtäglich auf der ganzen Welt praktiziert.
 
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