Die Stabsdienstschule ist in der Kaserne in Lenggries. Wir sitzen an kleinen Tischen, und die Ausbilder kommen und gehen. Wir erfahren, dass der Kompanieschreiber der wichtigste Soldat einer Einheit ist. Offiziere fallen oder werden versetzt, Unteroffiziere ebenso, aber ohne Schreiber ist eine Einheit verloren. Im Gefecht weiß der Kompanieschreiber als einziger, wann die Einheit personell unterbesetzt ist, wer gefallen, wer verwundet, wer vermisst ist, er springt ein, wenn dem Versorgungsunteroffizier die Rübe weggeschossen wird. Der Kompanieschreiber, Männer, ist derjenige, der Ihre Post verteilt, wenn der Feldpostsoldat eine Kugel in den Arsch kriegt, derjenige, der den Kontakt mit iHren leuten zu Hause aufrecherhält.
Nachden wir erfahren haben, wie wichtig wir sind, müssen wir tippen lernen. Wir müssen ein Muster einer täglichen Stärkemeldung mit fünf Durchschlägen schreiben, und wenn uns auch nur ein einziger Fehler unterläuft, ein kleiner Anschlag zuviel, ein Additionsfehler, zwei übereinandergetippte Buchstaben, dann muss der ganze Wisch neu getippt werden.
Keine Korrekturen, verdammt nochmal. Das hier ist die united States Army, und Korrekturen werden nicht geduldet. Lässt man Korrekturen in einer Meldung zu, leistet man quasi der Schlamperei an der ganzen Front Vorschub. Wir halten hier die Stellung gegen die gottverdammten Roten, Männer. Schlamperei kommt nicht in Frage. Perfektion, Männer, Perfektion ist gefragt. Und jetzt tippt, verdammt noch mal.
Das Rattern und Klappern von dreißig Schreibmaschinen macht den Raum zur Gefechtszone, und immer wieder hört man Soldaten-Maschinenschreiber aufjaulen, die eine falsche Taste erwischt haben, die Meldung aus der Maschine reißen und von vorne anfangen. Wir schlagen uns an die Stirn, schütteln die Faust gen Himmel und sagen den Ausbildern, wir sind fast fertig, könnten wir nicht bitte diesen einen kleinen beschissenen Fehler ausradieren.
Keine Korrekturen, Soldaten, und bitte nicht solche Ausdrücke. Ich habe ein Foto von meiner Mutter in der Brusttasche.
Ah ja, "'Tis". :weise:Ich will euch Frank Mc Court geschmackig machen und hier ist ein Auszug aus seinem Buch "Ein rundherum tolles Land".
Originaltitel. (Sofern wir vom selben Buch reden...)
Gerade nachgesehen.Originaltitel. (Sofern wir vom selben Buch reden...)
Absolut du. Hab "Angela's Ashes" und halt auch den Nachfolgeroman "'Tis" gelesen. Äußerst lesenswert!Gerade nachgesehen.
Ja, stimmt. Hast du es auch gelesen? Frank McCourt ist meiner Meinung nach einfach genial. Nur er schafft es eine traurige Geschichte lustig und humorvoll zu erzählen.
Die Asche meiner Mutter hab ich (glaub ich) vier mal oder so gelesen. Wird irgendwie nie langweilig.Absolut du. Hab "Angela's Ashes" und halt auch den Nachfolgeroman "'Tis" gelesen. Äußerst lesenswert!
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