Ukraine: Goldreserven reichen nicht einmal für zwei Monate - Finanzminister
Die ukrainischen Gold- und Devisenreserven reichen für weniger als zwei Monate aus, teilte der ukrainische Finanzminister Alexander Schlapak am Dienstag im Radiosender Echo Moskwy mit.
„Der Wirtschaftsrückgang ist bei uns seit zwei Jahren im Gange, wir haben ein überaus ernsthaftes Haushaltsdefizit. Unsere Staatskasse ist faktisch leer. Unsere Devisenreserven reichen für weniger als zwei Monate aus“, so der Minister.
Neben dem Haushaltsdefizit müsse die Ukraine weiterhin mit einem Negativsaldo der Handelsbilanz leben, fügte er an.
„Worin besteht das Problem mit dem russischen Kredit, für den wir dankbar sind? Dies ist faktisch eine Portion Drogen, ein weiteres Defizit. Dabei müssen wir gerade das Haushalts- und das Handelsbilanzdefizit reduzieren. Nur auf diese Weise können wir eine stabile Entwicklung erreichen und unseren Gläubigern, darunter auch Russland, die Rückgabe des Geldes versprechen.“
Ende vergangenen Jahres hatte Russlands Regierung beschlossen, die ukrainische Wirtschaft zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurden ukrainische Wertpapiere für 15 Milliarden Dollar gekauft. Im Dezember erhielt Kiew die erste „Tranche“ in Höhe von drei Milliarden Dollar.
Ukraine: Goldreserven reichen nicht einmal für zwei Monate - Finanzminister | Wirtschaft | RIA Novosti
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Krim-Krise: Nato will Russland einschüchtern
US-Außenminister John Kerry hat seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow bei einem Telefonat am Samstag vor einer Abspaltung der Halbinsel Krim von der Ukraine gewarnt, schreibt die Zeitung „RBC Daily“ am Dienstag.
Washington will mit Sanktionen gegen russische Beamte und einer massiveren Nato-Präsenz an den russischen Grenzen von diesem Schritt abhalten.
US-Präsident Barack Obama sprach am Samstag per Telefon mit den Staats- und Regierungschefs der baltischen Staaten. „Der US-Präsident bekräftigte die Verpflichtungen der USA in Bezug auf die kollektive Verteidigung im Rahmen der Nato und die Unterstützung der Sicherheit und Demokratie der Verbündeten im Baltikum“, so das Weiße Haus.
Sechs zusätzliche F-15-Kampfjets sollen den Luftraum Litauens, Lettlands und Estlands schützen.
Wie US-Generalstabschef Martin Dempsey betonte, wird die Nato im Falle einer weiteren Eskalation der Ukraine-Krise von den USA unterstützt. Trotz der Suche nach einer diplomatischen Lösung werde die US-Armee notfalls ihre Verbündeten schützen. „Wir versuchen Russland beizubringen, dass die Krise in der Ostukraine nicht zugespitzt werden darf. Stattdessen müssen Bedingungen für eine Lösung der Krim-Krise geschaffen werden“. Die USA haben Verpflichtungen gegenüber ihren Nato-Verbündeten. Im Ernstfall würden die USA eine Antwort geben. Dempsey zufolge ist der russische Truppeneinmarsch auf die Krim eine Bedrohung für Gesamt-Osteuropa, weil es auch dort viele ethnische Enklaven gebe, so Dempsey.
Am Dienstag beginnen die USA, Rumänien und Bulgarien
Militär-Übungen im Schwarzen Meer. Am Mittwoch startet im Norden Norwegens ein Nato-Manöver mit 16.000 Soldaten aus 16 Ländern.
Politikern zufolge ist eine Intervention der Nato als Reaktion auf die Krim-Krise derzeit ausgeschlossen. Das teilte der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnický am Sonntag mit. Doch der Ausbau der Militärpräsenz an der Grenze zu Russland und ein schnellerer Nato-Anschluss der Ukraine könnte zu einer langfristigen Strategie werden. Während 2009 nur 21 Prozent der ukrainischen Staatsbürger für einen Nato-Beitritt und 51 Prozent dagegen waren, könnte sich die Situation jetzt ändern. Nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur UNIAN äußerten sich bei einer Internet-Umfrage rund 80.000 Ukrainer für einen Nato-Beitritt und 35.000 dagegen.
http://de.ria.ru/zeitungen/20140311/268013867.html