Aber gleichzeitig erweckst du den Eindruck, als wäre es schon normal, dass die Medien von einer "Bekämpfung des Islam" schreiben. Nach meinem Eindruck ist das extrem überzogen..
Im deutschen Raum vielleicht weniger, im französischsprachigen Gebiet kommt es aber sehr schnell zu solchen Äusserungen, die eigentlich schon gegen Extremisten sind, aber verschieden aufgefasst werden können. Es wird mit Begriffen wie Islamisierung denunziert , obwohl eigentlich der Extremismus gemeint ist. So wie es aber da steht wird eigentlich ein grundlegendes Menschenrecht in Frage gestellt, das Recht auf Religionsfreiheit. In den Medien ist es selten, das wollte ich nicht so betonen und das ist überspitzt, im Alltag oder Interviews geschieht so etwas aber sehr oft.
Und Fingerspitzengefühl hin oder her, ich fühle mich unwohl, wenn jemand beim Thema Ausländerkriminalität mit dem Begriff "Jugos", "Ausländer" um sich wirft. Mir ist schon klar, wer gemeint ist, aber dann soll das auch bitte so gesagt werden und nicht anders.
Zu dem anderen Beispiel: in der Umfrage geht es offenbar darum, ob islamistische Attentäter hart genug verurteilt werden. Mit Bezug auf ein konkretes Attentat.
Ich habe keine Ahnung was die französische Presse sonst so schreibt, aber das klingt jetzt auch nicht nach einer allgemeinen Islamophobie..
Le Figaro ist rechts eingestellt, eine der grössten französischen Tageszeitungen, und diese Umfrage ist mehr als tendenziös....
Das ist so wie wenn jetzt ein Kroate in der Schweiz ein Attentat begangen hat und ich jetzt fragen würde, ob ihr lieben Leser findet, dass die Kroaten in der Schweiz dafür genügend verurteilt werden. Mit Betonung auf
genügend. Das genügend hat hier nichts zu suchen denn dahinter steckt eindeutig eine Wertungsfunktion.
Im Artikel steht weiter unten dass Figaro den Fehler ihrerseits zugegeben hat und die Zeitung zurückgezogen hat, da die Frage falsch interpretiert werden kann.
"Notre question du jour pouvant prêter à des interprétations regrettables...".
Darum wundere ich mich, wenn andere den Eindruck haben, als wäre in den Medien eine regelrechte Kampagne gegen Muslime im Gange.
Keine Kampagne doch die Begriffe sollten weiterhin sorgfältig gewählt werden, sonst sind ziemlich schnell Leute betroffen, die damit gar nichts zu tun haben.
Zudem,: wenn Muslime von Nicht-Muslimen zurecht verlangen, die Attentäter nicht als rechtgeleitete Muslime zu betrachten, dann darf man auch nicht von Islamophobie sprechen, wenn über eben diese Attentäter in den Medien kritisch berichtet wird.
Natürlich, trotzdem sollten die Ausdrücke bei der Berichterstattung mit Bedacht gewählt sein. Besonders in Alltagsgesprächen werden Begriffe schnell vermischt und dadurch Menschen verletzt, wenn auch nicht absichtlich.