Ihr haltet euch wieder einmal mit Belanglosem auf. Das Handelsbilanzdefizit ist im Monat März von 10% auf 25% gesprungen. Erdogans spaltende und aggressive Innenpolitik hat die türkische Wirtschaft, die auf Fremdinvestitionen angewiesen ist, handlungsunfähig gemacht. Das Land druckt Geld ohne jeglichen Gegenwert und das facht die Inflation an. Da das für die Meisten zu hoch sein werden, will ich das Ganze auf das Nötigste runterbrechen. Das Land ist pleite.
Erdogans Theorie, dass niedrige Zinsen niedrige Inflation bedeutet, hat sich als Fiasko herausgestellt. Er muss es selber bemerkt haben, weil er jetzt den alten Minister Mehmet Simsek ins Boot holen möchte. Der hat natürlich dankend abgelehnt
Die Politik der billigen Arbeitskraft hat deshalb nicht funktioniert, weil das Land auf halbfertige Produkte angewiesen ist. Jetzt exportiert man mehr aber die Importe (im Vergleich zu den Exporten) sind unverhältnismäßig gewachsen. Die AKP-Regierung versucht zwar seit geraumer Zeit durch Swapgeschäfte mit einigen Golfstaaten den Dollarkurs stabil zu halten aber das wird nicht lange gehen.
Die Folge ist, dass die Wirtschaftspolitik von Erdogan total gescheitert ist. Deswegen auch der ganze Versuch, die Opposition mit der PKK in Verbindung zu bringen. Nach 21 Jahren ist nichts mehr geblieben.
Nach 8 verlorenen Wahlen hat die CHP natürlich gemerkt, dass es nicht über 25% kommt, ohne eine andere Politik zu betreiben. Alle Szenarien deuten darauf hin, dass die Kurden die Wahlen entscheiden werden. Erdogans einzige Möglichkeit den Ruder noch zu drehen, ist es die Wähler glauben zu lassen, dass die 6 Parteien nicht regierungsfähig sind.
Eine Wiederannäherung zu den Kurden ist für Erdogan nicht mehr möglich, da er sich ziemlich rechts positioniert hat. Wie prekär die Lage ist, zeigt auch dass sich Erdogan mit unbedeutenden, radikalen Parteien verbündet hat.
Auf der anderen Seite ist Muharrem Ince mit seinem Rachefeldzug und der persönlichen Kränkung ein Problem für die Opposition
Es ist ganz normal für faschistoide Regierungen das eigene Schicksal mit dem Schicksal des Landes zu verknüpfen. Deswegen kommen auch solche Sätze wie "wenn ich verliere, zerbricht das Land". Ich weiß nicht, welche Zugeständnisse den Kurden gemacht wurden aber das ist meines Erachtens gar nicht nötig, weil Erdogan aufgrund der nötigen 50% auf die MHP angewiesen ist und Erdogan seine kurdenfreundliche Politik um 180% gedreht hat.
Die HDP hält die Füße auch still, weil sie weiß, worauf Erdogan abzielt

Das ist schon sehr lustig. Die Ängste, man wird der HDP Zugeständnisse machen, die die Einheit des Landes gefährdet, halte ich für total unbegründet