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Nachrichten aus Afrika

Miliz im Sudan tötete Hunderte Menschen binnen drei Tagen
Die von Ex-Vizepräsident General Mohammed Hamdan Dagalo geführten Paramilitärs im Sudan haben binnen drei Tagen Hunderte Menschen getötet. Das berichtete gestern die Organisation Emergency Lawyers, die Menschenrechtsverletzungen dokumentiert. Die Angriffe wurden demnach im Bundesstaat Weißer Nil verübt. Laut dem UNO-Menschenrechtsbüro begeht aber auch die Regierungsarmee schwere Verbrechen im sudanesischen Machtkampf.

Emergency Lawyers nannte den Angriff der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) auf die unbewaffneten Bewohner der beiden Dörfer al-Kadaris und al-Chelwat eine „genozidale“ Tat. Laut den Aktivisten wurden fliehende Bewohner und Bewohnerinnen der Dörfer beschossen, als sie versuchten, über den Fluss Nil zu entkommen. Dabei seien einige Menschen ertrunken.

Das sudanesische Außenministerium, das im Konflikt zwischen der sudanesischen Armee und der RSF-Miliz auf der Seite der Armee steht, bezichtigte die RSF-Miliz eines „schrecklichen Massakers“. Das Ministerium sprach von 433 getöteten Zivilisten, darunter auch Säuglinge.

 
tschad und türkei verhandeln über die nutzung der 2 militärstützpunkte im afrikanischen land,das zuvor die franzosen benutzt haben und die afrikanische regierung sie vor kurzem ausgewiesen hat aus dem land.


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tschad und türkei verhandeln über die nutzung der 2 militärstützpunkte im afrikanischen land,das zuvor die franzosen benutzt haben und die afrikanische regierung sie vor kurzem ausgewiesen hat aus dem land.


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Afrika ist ein Kontinet
Regierung meldet 19 Tote
Angriff auf Präsidentenpalast im Tschad abgewehrt
Schwer bewaffnete Angreifer haben den Präsidentenpalast im Tschad attackiert. Es sollen Schüsse gefallen sein, mehrere Menschen kamen ums Leben. Inzwischen meldet die Regierung: Die Situation sei unter Kontrolle.
Im Tschad ist Regierungsangaben zufolge ein Versuch zur Destabilisierung des Landes vereitelt worden. Am Mittwoch attackierten schwer bewaffnete Angreifer den Präsidentenpalast. Die Gruppe sei aber rasch von der Präsidentengarde überwältigt worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. »Die Situation ist vollständig unter Kontrolle«, sagte Außenminister und Regierungssprecher Abderaman Koulamallah in einem auf Facebook veröffentlichten Video. Der »Destabilisierungsversuch« sei abgewehrt worden.

Laut Koulamallah gab es insgesamt 24 Angreifer. 18 von ihnen seien getötet und die übrigen sechs verletzt worden. Auf Regierungsseite gab es demnach einen Toten und drei Verletzte.

 
DR Kongo: Mindestens 5.000 Tote in Goma befürchtet
Bei den Kämpfen um die Provinzhauptstadt Goma in der Demokratischen Republik (DR) Kongo sind nach Angaben der Regierung in Kinshasa mindestens 5.000 Menschen ums Leben gekommen. Bisher seien mehr als 5.000 Leichen begraben worden, sagte Regierungssprecher Patrick Muyaya gestern Abend bei einer Pressekonferenz.

Das Gesundheitsministerium gehe allerdings aufgrund der Patientenenzahlen aus den Krankenhäusern davon aus, dass die Zahl der Toten auf bis zu 8.000 steigen könne.

 
DR Kongo: UNO warnt vor Flächenbrand
Die von Ruanda unterstützte bewaffnete Miliz M23 rückt nach Angaben der Vereinten Nationen immer weiter im Osten der Demokratischen Republik Kongo vor. Nach seinen Informationen rücke die Miliz auf weitere strategisch wichtige Gebiete in den Regionen Nord- und Süd-Kivu vor, sagte der zuständige Sonderbeauftragte von UNO-Generalsekretär Antanio Guterres, Huang Xia, gestern vor dem UNO-Sicherheitsrat. Das Risiko eines regionalen Flächenbrandes sei „realer denn je“.

„Die Geschichte wiederholt sich“, warnte er mit Blick auf den Zweiten Kongokrieg und stellte fest: „So dramatisch uns die Situation heute auch erscheint – sie kann noch schlimmer werden.“ Die M23 hat gemeinsam mit ruandischen Truppen in den vergangenen Wochen große Gebiete im Osten der Demokratischen Republik Kongo eingenommen.

Schwere Vorwürfe gegen UNO

 

Demokratische Republik Kongo: 70 Christen enthauptet in Kirche gefunden​


Ganze Dörfer wegen der zunehmenden Gewalt verlassen

(Open Doors, Kelkheim) – Im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) sind am vergangenen Wochenende die Leichen von 70 Christen in einer Kirche aufgefunden worden. Sie wurden mutmaßlich von Kämpfern der islamistischen Miliz ADF enthauptet, die sie zuvor aus ihrem Heimatdorf Mayba entführt und in das mittlerweile verlassene Dorf Kasanga verschleppt hatten.

Vereinzelte Häuser in einer grünen Wiesenlandschaft
Ein Dorf im Osten der Demokratischen Republik Kongo (Symbolbild)

Dorfbewohner wollten Entführte befreien​

Während die Rebellengruppe M23 mit der Einnahme der Großstädte Goma (Provinz Nord-Kivu) und zuletzt Bukavu (Provinz Süd-Kivu) die Schlagzeilen zur DRK beherrscht, kommt es in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri seit mehreren Jahren zu gezielten Angriffen auf Christen und christliche Kirchen. Dahinter steckt in den meisten Fällen die Miliz „Allied Democratic Forces“ (ADF), die sich dem „Islamischen Staat Provinz Zentralafrika“ angeschlossen hat.

Ein Gemeindeältester aus dem 40 Kilometer von Mayba entfernten Matuna schildert den Hergang der jüngsten Ereignisse gegenüber Open Doors so: „Die Kämpfer gingen von Tür zu Tür und sagten: ‚Raus, raus, und macht keinen Lärm.‘ 20 christliche Männer und Frauen kamen heraus, wurden gefesselt und mit unbekanntem Ziel verschleppt. Dies geschah gegen vier Uhr morgens am Donnerstag, den 13. Februar 2025.“

Gegen 18 Uhr am selben Tag versammelten sich die übrigen Dorfbewohner, um zu überlegen, wie sie die Entführten befreien könnten. Doch ADF-Kämpfer umstellten die Versammlung und brachten etwa 50 weitere Christen in ihre Gewalt. Alle Gefangenen wurden zu einer Kirche in dem nahgelegenen Dorf Kasanga gebracht, wo sie entweder mit Hämmern oder Macheten getötet wurden.

In dem Bezirk Lubero (Nord-Kivu) hat es in der vergangenen Woche mehrere ADF-Angriffe gegeben. Dies führte dazu, dass die Bewohner einer Reihe von Dörfern geflohen sind. Etwa 95 % der Bevölkerung in der DRK sind Christen.

„Wir haben genug von den Massakern!“​

Muhindo Musunzi leitet eine kirchliche Grundschule in dem betroffenen Bezirk. Er erklärte, dass bereits vor dem grausamen Überfall alle Kirchen, Schulen und Gesundheitszentren in dem Bezirk wegen der chaotischen Sicherheitslage ihre Türen geschlossen hätten. Andere lokale Kontaktpersonen berichteten, dass einige Familien bis zum vergangenen Dienstag (18.02.) ihre Toten aufgrund der schwierigen Sicherheitslage in der Gegend noch nicht beerdigen konnten.

„Wir wissen nicht, was wir tun oder wie wir beten sollen; wir haben genug von den Massakern. Möge der Wille Gottes allein geschehen“, sagte ein Kirchenältester aus der Region.

John Samuel*, Rechtsexperte von Open Doors für die Arbeit in Subsahara-Afrika, wies darauf hin, dass „die Gewalt in einem Kontext der Straflosigkeit stattfindet, in dem fast niemand zur Rechenschaft gezogen wird“. Aus seiner Sicht ist das Massaker ein klarer Indikator für die weite Verbreitung von Menschenrechtsverletzungen der ADF, „die oft Christen zum Ziel haben“. Samuel weiter: „Wir rufen die internationale christliche Gemeinschaft dazu auf, weiterhin für die Christen und die gefährdeten Gemeinschaften im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu beten. Beten Sie für ein Ende der Gewalt und dafür, dass die Regierung auf allen Ebenen gewissenhaft, unparteiisch und transparent gegen die Gewalt und ihre Auswirkungen vorgeht. Beten Sie für die Kirche im Bezirk Lubero, die sich bemüht, den betroffenen Familien materielle und geistliche Hilfe zu leisten.“

Auf dem Weltverfolgungsindex 2025 steht die Demokratische Republik Kongo an 35. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Quellen: Open Doors
 

Demokratische Republik Kongo​




Länderprofile
Karte Demokratische Republik Kongo

Demokratische Republik Kongo

Platz
35
Punkte
70
Vorjahr: Platz
41
Punkte
67
Bevölkerung
105.625.000
Christen
100.566.000
95,2
Hauptreligion
Christlicher Glaube
Staatsform
Semipräsidialrepublik
Staatsführung
Präsident Félix Tshisekedi

Inhaltsverzeichnis​

Christenverfolgung in der Demokratischen Republik Kongo​

Berichtszeitraum: 1. Oktober 2023 – 30. September 2024

1. Überblick​

In den östlichen Regionen der Demokratischen Republik Kongo, insbesondere in Nord-Kivu, ist die Lage für Christen aufgrund der Präsenz bewaffneter Gruppen wie der „Allied Democratic Forces“ (ADF) immer gefährlicher geworden. Diese Gruppe, die sich zum „Islamischen Staat“ (IS) bekannt hat, geht besonders aggressiv gegen Christen vor. Das Ausmaß der Angriffe ist alarmierend: Christliche Dörfer wurden niedergebrannt, Pastoren, Priester, aber auch christliche Zivilpersonen wurden entführt. Die ADF und andere bewaffnete Gruppen haben den christlichen Gemeinden unsagbares Leid zugefügt. Die Region ist eine Brutstätte für mehr als Hundert verschiedene bewaffnete Gruppen. Jeder, der sich gegen diese Organisationen ausspricht, begibt sich in große Gefahr. Außerdem hat „Mouvement du 23-Mars“ („Bewegung 23. März“, M23) – eine Rebellengruppe, die nach Angaben der Vereinten Nationen offenbar von der ruandischen Regierung unterstützt wird – auch christliche Zivilisten ins Visier genommen. Dadurch hat sich die Sicherheitslage in der Demokratischen Republik Kongo noch weiter verschärft.
Christliche Konvertiten mit muslimischem Hintergrund und solche, die früher traditionelle afrikanische Religionen praktiziert haben, werden darüber hinaus unter Druck gesetzt, an nicht christlichen religiösen Aktivitäten teilzunehmen. Vertreter der katholischen Kirche, die die Regierung öffentlich aufgefordert hatten, die verfassungsgemäßen Wahltermine einzuhalten, wurden aufgrund ihres Einsatzes ebenfalls verbal belästigt und in verschiedener Weise beeinträchtigt.

Länderprofil als PDF​

Das nachfolgende Länderprofil ist ein übersetzter Auszug aus den ausführlichen Berichten von World Watch Research, der Forschungsabteilung von Open Doors. Dieses deutsche Länderprofil finden Sie hier auch als PDF zum Download. Die ausführlichen Berichte in englischer Originalfassung („Background Information“ und „Persecution Dynamics“) finden Sie am Ende dieser Seite.

2. Hintergrund​

In der Demokratischen Republik Kongo herrscht seit mehr als 50 Jahren ein Konflikt zwischen einer Vielzahl bewaffneter Rebellengruppen. Die schwache Rechtsstaatlichkeit führt dazu, dass Gewalttaten wie Entführungen, Inhaftierungen und Morde an Journalisten im ganzen Land ungestraft fortgesetzt werden können. Laut der Nichtregierungsorganisation „International Crisis Group“, die im Juni 2024 über das Land berichtete, hat sich die politische Landschaft in der Demokratische Republik Kongo erheblich verändert; und nach monatelangen Verzögerungen trat am 11. Juni 2024 eine neue Regierung unter der Leitung von Premierministerin Judith Suminwa ihr Amt an. Obwohl das Land reich an Bodenschätzen ist, hat es mit Inflation und Korruption zu kämpfen.
Freedom House stuft die Demokratische Republik Kongo im Jahr 2024 als „nicht frei“ ein. In ihrem Bericht stellt die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation die Herausforderungen dar, mit denen das Land seit Jahrzehnten konfrontiert ist, und weist auf die schwerwiegenden Einschränkungen der politischen Rechte und bürgerlichen Freiheiten hin.
Im Osten, wo die ADF dominiert, hat sich die Situation durch die Einmischung der Nachbarländer noch verschärft. Die ADF wurde vom US-Außenministerium als „terroristische Organisation im Ausland“ bezeichnet.
Frauen und Mädchen bleiben besonders gefährdet, was sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt vonseiten bewaffneter Gruppen angeht. Männer und Jungen sind gefährdet, von Milizen zwangsrekrutiert zu werden. Außerdem droht ihnen Entführung und Ermordung. Dschihadisten gehen besonders gegen Leiter von Kirchen und Gemeinden vor.

Weltanschauungen

Anhänger

%

Christen

100.566.000

95,2

Muslime

1.531.000

1,4

Hindus

161.000

0,2

Buddhisten

6.100

< 0,1

Anhänger ethnischer Religionen

2.512.000

2,4

Juden

420

< 0,1

Bahai

442.000

0,4

Atheisten

22.600

< 0,1

Agnostiker

374.000

0,4

Andere

9.200

< 0,1
Quelle: World Christian Database

3. Gibt es regionale Unterschiede?​

Christen erfahren Schwierigkeiten durch islamistische Milizen, die vor allem in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri aktiv sind.

4. Was sind die stärksten Triebkräfte der Verfolgung?​

Islamische Unterdrückung​

Die Triebkraft der islamischen Unterdrückung zeigt sich in Nord-Kivu. Islamistische Milizen wie die ADF und Menschen, die von ihrer Ideologie beeinflusst sind, greifen dort Christen und Kirchen an.

Organisiertes Verbrechen und Korruption​

Auf dem Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International liegt die Demokratische Republik Kongo auf Platz 162 von 180 (mit einer Punktzahl von 20 aus 100 möglichen Punkten). Korruption sowie Straffreiheit für korrupte Aktivitäten sind sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor weitverbreitet. Christen, die sich dagegen aussprechen, riskieren Angriffe.

Diktatorische Paranoia​

Die Demokratische Republik Kongo hat unter verschiedenen Regimen enorm gelitten. Der ehemalige Präsident Joseph Kabila hatte ohne Rechtsgrundlage die Wahlen zwei Jahre lang aufgeschoben. Seine Anhänger und der Sicherheitsapparat gingen gegen Christen vor, die ihre Unzufriedenheit über seine Herrschaft zum Ausdruck gebracht hatten. Der derzeitige Amtsinhaber, Präsident Félix Tshisekedi, kam im Dezember 2018 mit dem Versprechen an die Macht, das Durcheinander zu beseitigen und das Land nach vorne zu bringen. Allerdings gibt es bisher keine Reformen, die die Christen im Land spürbar vor den brutalen Angriffen von Rebellengruppen schützen würden. Korruption bleibt weitverbreitet, und der Sicherheitsapparat muss für seine Handlungen weiterhin keine Rechenschaft ablegen.

Unterdrückung durch den Clan oder Stamm, gemischt mit ethnisch-religiöser Feindseligkeit​

Ein Großteil der Gewalt in Nord-Kivu, Kisangani und Kasaï hat eine ethnische Komponente. Einige ethnische Anführer und Führer von Rebellengruppen gehören Kulten oder afrikanischen Religionen an, die eine feindselige Haltung gegenüber Christen vermitteln.
Eine vollständige Übersicht aller im Land wirksamen Triebkräfte finden Sie im ungekürzten, englischen Dokument „Persecution Dynamics“.

5. Welche Christen sind von Verfolgung betroffen?​

Christen aus traditionellen Kirchen​

Römisch-katholische und protestantische Kirchengemeinden erleben Gewalt vonseiten bewaffneter Gruppen; so werden etwa Kirchen angegriffen und Gemeindeleiter eingeschüchtert. Solche Angriffe sind in Zeiten politischer Unruhen an der Tagesordnung. In einem Gebiet, das sich von der Hauptstadt Kinshasa über die zentrale Provinz Kasaï und in jüngerer Vergangenheit auch bis zur östlichen Provinz Nord-Kivu erstreckt, wurden traditionelle Kirchen, Klöster und katholische Schulen von bewaffneten Jugendbanden oder Milizen verwüstet und geplündert.

Christen anderer religiöser Herkunft (Konvertiten)​

Konvertiten zum christlichen Glauben (insbesondere muslimischer Herkunft) gibt es vor allem in Nord-Kivu. Sie sind der Verfolgung durch islamistische Milizen und dem Druck ihrer Familien und ihres sozialen Umfelds ausgesetzt. In geringerem Maß sind auch Christen von diesem Druck betroffen, die von der katholischen Kirche zu einer protestantischen Denomination übergetreten sind oder die sich von einer traditionellen afrikanischen Religion abgewandt haben, um Jesus Christus nachzufolgen.

Christen aus protestantischen Freikirchen​

Die baptistischen und pfingstkirchlichen Gemeinden wachsen schnell und werden von der islamisch-extremistischen Gruppe ADF angegriffen. Außerdem werden sie von Mitgliedern traditioneller Kirchen diskriminiert.

6. Wie erfahren Christen Druck und Gewalt?​

Betroffene Lebensbereiche und Auftreten von Gewalt​

Die Summe der Wertungen aller sechs Bereiche (die maximale Punktzahl beträgt jeweils 16,7) ergibt die Gesamtpunktzahl und somit die Platzierung auf dem Weltverfolgungsindex. Das Verfolgungsmuster zeigt das Ausmaß von Druck und Gewalt, welche durch das Zusammenwirken der Triebkräfte hervorgerufen werden.
2023_lebensbereiche_icon_privatleben_130x130.png
Privatleben 8,0

2023_lebensbereiche_icon_familienleben_130x130.png
Familienleben 7,9

2023_lebensbereiche_icon_gesellschaftliches_leben_130x130.png
Gesellschaftliches Leben 12,6

2023_lebensbereiche_icon_leben_im_staat_130x130.png
Leben im Staat 10,8

2023_lebensbereiche_icon_kirchliches_leben_130x130.png
Kirchliches Leben 14,5

2023_lebensbereiche_icon_physische_gewalt_130x130.png
Auftreten von Gewalt 16,1

Gesamtpunktzahl (gerundet):
70
Intensität der Verfolgung: sehr hoch (61–80 Punkte)

Privatleben​

In den von der ADF kontrollierten Gebieten ist jedes Bekenntnis zum christlichen Glauben gefährlich. Dschihadisten haben in der Vergangenheit Menschen getötet, die christliche Symbole trugen. Wer sich mit anderen Christen trifft, kann entführt oder getötet werden. Christen, die zu einer anderen Denomination übergetreten sind (zum Beispiel Katholiken, die sich einer evangelischen Kirche anschließen) sehen sich ebenfalls dem Druck und der Diskriminierung durch ihre Familie und ihr soziales Umfeld ausgesetzt und können sogar aus ihrem Zuhause vertrieben werden. Christen, die vor ihrem Glaubenswechsel traditionelle afrikanische Religionen praktizierten, werden unter Druck gesetzt, sich an die traditionellen Rituale zu halten.

Familienleben​

In den Gebieten, die von der ADF kontrolliert werden, können Kinder von Christen mitunter aus der Schule entführt oder gezwungen werden, islamische Texte zu lernen. Konvertiten, die sich vom Islam oder der katholischen Kirche abgewandt haben, können ihr Erbe verlieren und zur Scheidung gezwungen werden. Zwangsscheidungen sind einerseits ein Mittel zur Bestrafung dieser Konvertiten, sie sind aber auch durch die Angst motiviert, dass Kämpfer der ADF die Dorfgemeinschaft aus Rache angreifen könnten, weil ein Bewohner den Islam verlassen hat.

Gesellschaftliches Leben​

Christliche Geschäfte und Betriebe sind von der ADF und Rebellengruppen in den Bankrott getrieben worden. Für Christen sind Reisen und der Zugang zu Bildung schwierig. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Entführung von Mädchen, insbesondere von Christinnen, durch bewaffnete Gruppen weitverbreitet; die Mädchen können zur Ehe mit einem der Gruppenmitglieder gezwungen werden. Christen werden von ihren örtlichen Gemeinschaften überwacht; sie können der Polizei gemeldet und beschattet werden, außerdem kann ihre Kommunikation mitgelesen oder abgehört werden. In den von Milizen kontrollierten Gebieten riskiert jeder, der sich gegen islamistische Gruppen ausspricht, schwere Angriffe.

Leben im Staat​

Gewalt gegen Christen bleibt oft ungestraft. Christen, die sich gegen Ungerechtigkeit oder Korruption aussprechen, geraten ins Visier.

Kirchliches Leben​

In Konfliktregionen haben die gewaltsamen Angriffe dazu geführt, dass Dörfer und Kirchen leer stehen. Die Regierung überwacht Kirchen und Predigtinhalte, insbesondere solche Kirchen, die als dem Präsidenten gegenüber „unfreundlich“ betrachtet werden. In einigen Gebieten verhindert die Regierung kirchliche Aktivitäten unter dem Vorwand, sie könnten zu öffentlichen Unruhen führen. Das Justizministerium hat seit 2014 keine Genehmigungen für Kirchen mehr erteilt.

Beispiele für das Auftreten von Gewalt​

Vom 4. bis zum 8. Juni 2024 wurden bei mehreren Angriffen in Nord-Kivu mehr als 80 Christen getötet; mehrere Kirchen mussten daraufhin geschlossen werden. So wurden beispielsweise am 7. Juni in Dörfern der Gegend von Masala 60 Christen enthauptet. Die ADF wurde für die Angriffsserie verantwortlich gemacht.
Bei einem weiteren Angriff, zu dem sich der IS bekannte, wurden am 12. Juni 2024 in dem Dorf Mayikengo, im Territorium Lubero in der Provinz Nord-Kivu, 42 Christen getötet. Die Kämpfer benutzten Schusswaffen und Macheten, um das Massaker zu begehen.

7. Entwicklung in den letzten 5 Jahren​


Jahr

Platzierung

Punktzahl

2025

35

70

2024

41

67

2023

37

67

2022

40

66

2021

40

64
Die Tabelle zeigt die Wertungen und Platzierungen auf dem Weltverfolgungsindex der vergangenen fünf Jahre, sofern das Land mehr als 41 Punkte erreicht hat und damit ein hohes Ausmaß an Verfolgung vorliegt.
In den vergangenen fünf Jahren ist die Punktzahl des Landes stetig gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Wert für den durchschnittlichen Druck in den Lebensbereichen von 10,2 auf 10,8 Punkte; und der bereits extrem hohe Wert für die Gewalt stieg leicht von 15,9 auf 16,1 Punkte. In den östlichen Landesteilen stehen die Christen vor großen Problemen, insbesondere aufgrund der Angriffe von islamistischen Milizen auf Kirchen und kirchliche Versammlungen. Die Anwesenheit der organisierten Kriminalität verschlimmert diese Nöte, stört das Gemeinschaftsleben der christlichen Gemeinden und verstärkt die Ausgrenzung von Christen.

8. Sind Frauen und Männer unterschiedlich von Verfolgung betroffen?​

Frauen​

Die Demokratische Republik Kongo ist politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich vielschichtig. In mehreren Regionen werden Frauen allgemein als minderwertig behandelt, was sich auf viele Bereiche ihres Lebens auswirkt, auch auf den Kontakt mit ihren Kindern und ihre Erbberechtigung. Christlichen Frauen drohen Entführung, Vergewaltigung, sexuelle Folter und Zwangsarbeit, insbesondere durch die islamisch-extremistische Gruppe ADF und bewaffnete Gruppen in den nordöstlichen Regionen. Diese Übergriffe verursachen psychische Leiden und Traumata, und die mit erlittener sexualisierter Gewalt verbundene Scham führt häufig zur Isolation der Betroffenen von Familie und Dorfgemeinschaft. Zwangsverheiratung und Zwangsscheidung sind ebenfalls eine Gefahr, vor allem für christliche Konvertitinnen, zumal die Ehen in der Regel sehr jung geschlossen werden.

Männer​

In einem Umfeld von Gewalt und Straflosigkeit werden christliche Männer Opfer von Entführungen, Zwangsrekrutierungen für Milizen, Zwangsarbeit, (sexuellen) Verstümmelungen und brutalen Morden. Um Entführern zu entkommen, sind die Männer unter Umständen gezwungen, Lösegeld zu zahlen, das die ohnehin verarmten Familien über Jahre hinweg finanziell lähmt. Christliche Männer werden auch am Arbeitsplatz und beim Zugang zu Arbeitsplätzen diskriminiert. Diese Art der Verfolgung dient der Schwächung der Familien und der Kirche im weiteren Sinne, vor allem dann, wenn Gemeindeleiter zur Zielscheibe werden, weil sie die Gewalt öffentlich angeprangert haben.

9. Verfolgung anderer religiöser Gruppen​

Die Größe der religiösen Minderheiten in der Demokratischen Republik Kongo, einschließlich der Muslime, wird oftmals kontrovers diskutiert. Der „Hohe Islamische Rat der Demokratischen Republik Kongo“ schätzt, dass Muslime etwa 14 Prozent der Bevölkerung des Landes ausmachen. Diese Zahl wird jedoch von einigen angezweifelt, was zu anhaltenden Meinungsverschiedenheiten führt. Vonseiten der Muslime im Land kam es zu Beschwerden, dass sie nicht die gleichen Privilegien und die gleiche Behandlung wie die Christen erfahren würden.

10. Gebetsanliegen​

Bitte beten Sie für die Demokratische Republik Kongo:​

  • Beten Sie für die Pastoren und Gemeindeleiter im Osten des Landes: um den Mut zu bleiben, um Weisheit bei der Vorbereitung der Gemeinden auf Verfolgung und um Mitgefühl im Dienst mit Traumatisierten und Vertriebenen.
  • Beten Sie für die vielen Traumatisierten um tiefe innere Heilung durch Jesus.
  • Beten Sie, dass die Regierung nach echten und dauerhaften Lösungen für die sich verschärfende Sicherheitskrise in der Demokratischen Republik Kongo sucht und durchsetzt.
  • Bitten Sie Jesus, dass er die Gemeinde durch die Trainingsprogramme und Programme für Traumahilfe stärkt, die die Partner von Open Doors durchführen.
 
US-Regierung erklärt Huthi-Miliz zu Terrororganisation
Die US-Regierung stuft die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen wieder als ausländische Terrororganisation ein. Das teilte US-Außenminister Marco Rubio gestern mit. Begründet wurde das unter anderem mit Angriffen auf das US-Militär und Handelsschiffe im Nahen Osten.

Trump hatte den Schritt bereits im Jänner, wenige Tage nach seiner Vereidigung, angeordnet. Die vorige Regierung unter US-Präsident Joe Biden hatte die Miliz 2024 zunächst auf die Liste weltweit agierender Terroristen gesetzt. Mit der Ausweisung als ausländische Terrororganisation gehen scharfe Sanktionen einher.

 
Forschungsbericht
Die Sahelzone zementiert ihren Status als globales Epizentrum des Terrors
Erstmals gab es in den Sahelstaaten mehr als die Hälfte aller Terrortoten weltweit. Ein Analyst rechnet mit einer weiteren Verschlechterung der Lage – auch wegen des Einsatzes russischer Söldner

In der vergangenen Woche setzte Burkina Fasos Interimsstaatschef Ibrahim Traoré anlässlich eines Filmfestivals in der Hauptstadt Ouagadougou zu einer triumphierenden Rede an. Es handele sich um eine "Nachricht an jene, die Burkina Faso als ein Land darstellen wollen, in dem man nicht leben kann", sagte er. Die Besucher aus über 50 Länder hätten das als Lüge enttarnt.

Nun gehört die Stadt tatsächlich zu den wenigen Gegenden des Landes, die einigermaßen sicher vor den zunehmend einflussreichen Terrorgruppen der Sahelzone ist. Doch dort lebt gerade einmal jeder neunte Bürger. Auch im Zentrum des Landes soll sich die Lage zuletzt etwas verbessert haben. Wie groß allerdings die Bedrohung für Menschen in den meisten anderen Regionen ist, das offenbart ein neuer Bericht drastisch.

Mehr Tote als überall sonst zusammen
Die australische Denkfabrik Institute for Economics and Peace verortet in ihrem Terror-Index erstmals mehr Terror-Tote in der Sahelzone als im Rest der Welt zusammen. Als Kriterium für Terrorismus galt die "bedrohte oder tatsächliche Anwendung illegaler Gewalt und Gewalt durch einen nichtstaatlichen Akteur, um ein politisches, wirtschaftliches, religiöses oder soziales Ziel durch Angst, Nötigung oder Einschüchterung zu erreichen".

 
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