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Wieso kehrt sich die Welt immer mehr zur Islamskepsis? [Sammelthread]

Die Balkaner die ich kenne verhalten sich meist zivilisiert. Einzelfälle gibt es hier und da mit Sicherheit, aber größtenteils muss ich sagen sind die allermeisten zivilisiert. Sie jagen und schlagen keine Jüdischen Zivilisten, nur weil diese eine Kippa tragen oder hebräisch sprechen. Ausserdem laufen die nicht schreiend auf Weihnachtsmärkte rum. Auch sind mir keine Balkaner bekannt die sich als Scharia Polizei ausgeben.
Das trifft wahrscheinlich auch auf die meisten Türken zu aber trotzdem gibt es immer mehr Social Media Hocas aus dem Balkan. Bestes Beispiel war dieser Spinner Abdelhamid. Reicht ja schon wenn es mehr werden ich glaube nicht dass die Anzahl singt warum sollte sie auch ? Man muss ja als Türke oder Balkaner nur in diese arabische bubbel geraten und man wird schon automatisch beeinflusst.

Sieht man am besten in der Türkei.
 
Marokko: Zwei Jahre Haft für T-Shirt „Allah ist lesbisch“
In Marokko ist eine Frau wegen eines T-Shirts mit der Aufschrift „Allah (Gott) ist lesbisch“ zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt worden – nun fordern Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler ihre Freilassung.

Ein Gericht in der Hauptstadt Rabat verurteilte die Aktivistin Ibtissame Lachgar vergangene Woche zu 30 Monaten Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet etwa 4.700 Euro. Das Gericht bewertete das Tragen des T-Shirts als „schädlich für den Islam“ und damit als Gotteslästerung.

Bekannt wurde der Fall, nachdem Lachgar ein Foto von sich mit dem T-Shirt in sozialen Medien geteilt hatte. Das Wort „Allah“ ist darauf in Arabisch geschrieben, „ist lesbisch“ auf Englisch. Im August wurde sie der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zufolge festgenommen. Ihre Verteidiger wollen gegen das Urteil Berufung einlegen.

„Vorsätzliche Beleidigung“
Der Post habe „die Gefühle der Marokkaner provoziert“, sagte ein marokkanischer Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur. Das T-Shirt sei eine „vorsätzliche Beleidigung“ Gottes mit rechtlichen Konsequenzen. Deshalb hätten die staatlichen Behörden eingegriffen.

Menschenrechtler „Schlag für Meinungsäußerung“
Eine Nahost-Expertin bei HRW bezeichnete das Urteil als „gewaltigen Schlag für die freie Meinungsäußerung in Marokko“. Das Land verfüge über ein ganzes „Arsenal“ an Gesetzen, um Kritiker für die Äußerung ihrer Meinung zu bestrafen, darunter Gesetze zu Terrorismus, Internet-Kriminalität und einen Abfall vom Glauben.

 

Der Jugendliche sei polizeilich schon 2023 durch »Bedrohung, Verstoß gegen das Waffengesetz beziehungsweise gefährliche Körperverletzung und Besitz von Kinderpornografie aufgefallen«. Dem polizeilichen Staatsschutz sei er im Vorfeld aber nicht bekannt gewesen.

Allerdings könnte der Verdächtige einem ersten Verdacht zufolge auch für ein weiteres versuchtes Tötungsdelikt am vergangenen Freitag infrage kommen, sagte Reul. An dem Tag sei in der Essener Innenstadt eine obdachlose Person mit einem Messer attackiert worden. Auch in diesem Fall gehen die Ermittler nach Angaben des Ministers von versuchter Tötung aus. Der Angriff auf die 45-jährige Lehrerin sei also nicht das einzige versuchte Tötungsdelikt an diesem Tag.

Erneut: Es gibt Menschen, die festgenommen werden würden, wenn sie bei Rot über die Ampel gehen und es gibt solche, die einfach fröhlich mit Verstößen gegen das Waffengesetz und gefährlicher Köperverletzung sowie dem Besitz von Kinderpornographie rumlaufen.
 



Erneut: Es gibt Menschen, die festgenommen werden würden, wenn sie bei Rot über die Ampel gehen und es gibt solche, die einfach fröhlich mit Verstößen gegen das Waffengesetz und gefährlicher Köperverletzung sowie dem Besitz von Kinderpornographie rumlaufen.
Wo werden Menschen festgenommen, wenn diese bei Rot über die Kreuzung gehen? Bitte um Quellen. In Deutschland, Österreich gibt es solche Verhaftungen nicht.
 

1. Ausgangspunkt: Religionsbegriff und Symmetriebedürfnis​


  • Das Grundgesetz (GG) versteht Religion in einem post-aufklärerischen Sinn: Religion ist eine private, spirituelle Angelegenheit, die im Rahmen der Religionsfreiheit (Art. 4 GG) geschützt ist, solange sie nicht gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung (FDGO) verstößt.
  • Dieses Verständnis ist geprägt durch die europäische Säkularisierung (Trennung von Religion und Staat nach Reformation, Aufklärung, Französischer Revolution).
  • Beim Islam tritt ein Problem auf, weil er sich traditionell nicht nur als Religion, sondern auch als politisch-gesellschaftliche Ordnung versteht (Kalifat, Scharia, umfassende Lebensordnung).
  • Das führt zu dem vom Autor beschriebenen „Symmetrieproblem“: Wir wollen den Islam wie andere Religionen (z. B. Christentum, Judentum) behandeln – als rein spirituelles Phänomen –, stoßen aber darauf, dass viele seiner traditionellen Inhalte auch Rechts- und Machtansprüche beinhalten.



2. Die „Differenzierungsversuche“​


Der Text beschreibt, dass Politik und Gesellschaft versucht haben, die problematischen Elemente des Islam abzugrenzen und in „Bad Banks“ auszulagern:


  • „Islamismus“
  • „Salafismus“
  • „politischer Islam“
  • „legalistischer Islam“
  • Terrororganisationen (Taliban, IS, Al-Qaida etc.)

→ Problem: Diese Differenzierungen sind nicht konsistent. Vertreter islamischer Strömungen lehnen sie ab („Es gibt keinen Islamismus, nur den Islam“), oder die Trennlinien verschwimmen (z. B. sind Salafisten nach eigenem Selbstverständnis nur besonders konsequente Muslime).
→ Ergebnis: Der Kernkonflikt – dass traditionelle islamische Normen in wesentlichen Teilen nicht kompatibel mit der freiheitlich-säkularen Ordnung sind – wird nicht gelöst.




3. Die Position von Susanne Schröter & anderen Islamwissenschaftlern​


  • Schröter argumentiert, dass eine begriffsgenaue Unterscheidung notwendig ist, um einerseits Grundrechte zu schützen (keine Diskriminierung von Muslimen, Religionsfreiheit), andererseits aber auch politische Machtansprüche im Namen des Islam abzuwehren.
  • Vergleichbare Ansätze: Bassam Tibi („Euro-Islam“) oder Abdel-Hakim Ourghi („Reformislam“) fordern eine innere Transformation des Islam – Abkopplung von Politik und Herrschaftsanspruch, Anpassung an den säkularen Rechtsstaat. Bisher ohne breite Resonanz.



4. Kernkonflikt​


  • Das Grundgesetz schützt Religion – aber eben Religion als privates Bekenntnis, nicht als umfassende politische Doktrin.
  • Der Islam in seiner klassischen, von den vier sunnitischen und der schiitischen Rechtsschule geprägten Form, ist aber immer auch Gesellschafts- und Rechtssystem.
  • Solange er sich nicht auf eine spirituelle Religion im westlichen Sinne reduziert, sondern Macht- und Dominanzansprüche erhebt, entsteht eine Unvereinbarkeit mit FDGO, Gleichberechtigung, Menschenrechten.



5. Konsequenz​


  • Wir müssen uns ehrlich machen: Der Islam ist nicht deckungsgleich mit dem europäischen Religionsbegriff.
  • Politische und juristische Debatten sollten diese Ambivalenz anerkennen: Islam = Religion und politisches Konzept.
  • Die Folge wäre:
    • Schutz des religiösen Teils (Glauben, Riten, individuelle Frömmigkeit).
    • Konsequente Abwehr des politischen Teils, wenn er mit GG kollidiert (z. B. Scharia-Gerichte, Geschlechterungleichheit, Ablehnung der Demokratie, Gewaltlegitimation).
  • Dazu braucht es einen klareren rechtlichen und begrifflichen Rahmen, statt ständig neue „Sub-Labels“ (Islamismus, Salafismus etc.) zu erfinden.


 
Das Grundgesetz ist mit einem Islam kompatibel, der sich auf Spiritualität beschränkt.
Es ist nicht kompatibel mit einem Islam, der als Gesellschafts- und Herrschaftsordnung verstanden wird.
Das eigentliche Problem liegt darin, dass der Islam historisch und in der Praxis meist beides zugleich ist – und wir in Europa noch keine tragfähige Strategie gefunden haben, diese Spannung rechtlich und gesellschaftlich sauber zu bearbeiten.
 
Der Islam ist in seiner klassischen Form nicht nur ein privater Glaube, sondern ein umfassendes soziales und politisches System, das Recht (Scharia), Herrschaft (Kalifat) und moralische Ordnung einschließt. Dadurch unterscheidet er sich grundlegend von dem nach-aufklärerischen, säkularen Religionsbegriff, auf dem die westlichen Verfassungen beruhen. Während sich Christentum und Judentum in Europa zu spirituellen Glaubenssystemen entwickelt haben, die mit Pluralismus und Demokratie vereinbar sind, trägt der Islam weiterhin inhärente Ansprüche auf politische Autorität, rechtliche Vorrangstellung und gesellschaftliche Dominanz in sich. Solange der Islam seine spirituelle Dimension nicht klar von seiner politischen und rechtlich-normativen Ordnung trennt, bleibt er in Teilen unvereinbar mit westlichen Werten wie Säkularismus, Gleichberechtigung der Geschlechter, Meinungsfreiheit und der Trennung von Religion und Staat.
 
Thema Islam und ob der Islam , mit Kalifat, Sharia und seinem politischen Gesellschaftskonzept vereinbar mit unserem GG und unseren Werten etc, ist. Frankfurter Prof. Susanne Schröter -warum ihrer Meinung nach die Unterscheidung sinnvoll sei, um politische Ansprüche des Islam zurückweisen zu können, ohne die Grundrechte/ Art. 4 GG zu tangieren. Das Problem liegt meiner Wahrnehmung nach in einem 'Symmetriebedürfnis', das wir im Umgang mit uneinheitlichen Phänomenen haben: Wir möchten Dinge, die wir (aus rechtlichen Gründen oder zur Weltbildvereinfachung) in eine Kategorie packen und mit dem selben Begriff bezeichnen, gerne als symmetrische und anspruchsidentische 'Gebilde' verstehen, die man (wie rechtlich vorgesehen) als 'gleichwertig' ansehen & behandeln kann. Zu diesem Zweck wurden die offensichtlich verstörenden - und mit den Rechtsstandards und Werten einer aufgeklärten, säkularen, freien, westlichen Demokratie unvereinbaren - ideologischen Konzepte, Normen und Gewalthandlungen, die unter Berufung auf den Islam gegen unsere Gesellschaft und ihre Werte gerichtet waren, als 'Sonderphänomene' aus 'dem Islam' ausgeklammert, so dass unser Symmetriebedürfnis nicht gestört wurde und man immer noch sagen konnte: "Alle Religionen sind gleichwertig und gleichartig, wir haben kein Problem mit dem Islam als Religion, sondern..." - (und jetzt kommt eine lange Liste/Historie der absurden Ausweichbewegungen): "wir haben nur ein Problem mit dem...""Islamismus", dann"Salafismus", dann"Wahhabismus", "dem Mullahregime","den Taliban", dem "IS/Daesh", dem"Terrorismus", "dem politischen Islam", "dem legalistischen Islam": & egal, auf welche Begriffe man in dem verzweifelten Bemühen um entlastende Differenzierung auswich: der verbleibende Rest enthielt nach wie vor immer noch die selben, problematischen, archaischen und gewaltlegitimierenden Anteile, die wir doch gerade in eine kleine 'bad-bank' hatten ausklammern wollen. Bei jeder der oben zitierten Versuche, die problematischen Anteile zu separieren, erklärten uns offizielle oder prominente Vertreter des Islam entweder (wie Erdogan), dass es z.B. gar keinen 'Islamismus' geben könne, sondern nur den einen Islam gäbe, dessen Rechtsnormen nun mal universal verbindlich seien - oder, dass Salafisten keine Extremisten sondern nur besonders rechtgläubige, quellentreue Muslime seien... etc.pp: Diese Ausweichbewegung durch all diese begrifflichen Problem-Auslagerungsbemühungen haben tatsächlich nichts gelöst - und keine praktikable Differenzierung des Islam von seinen - für eine freie, säkulare Gesellschaft - problematischen Anteilen ermöglicht: Weil diese Trennung nicht durch Sprachspiele und Zuschreibungen, sondern nur aus dem Islam selbst zu erreichen & zu vollziehen wäre (Konjunktiv, denn da sind wir sehr weit von entfernt - alle bisherigen Reformansätze wurden vom Mehrheitsislam und den offiziell anerkannten, führenden Rechtsschulen des Islam bisher immer (z.T. mit Fatwen) bekämpft - und ihre Protagonisten oft bedroht).Wir müssen uns irgendwann einfach eingestehen, dass diese Symmetrie-Idee falsch ist, dass wir hier der undifferenzierten Verwendung eines ungeklärten 'Religionsbegriffes' aufgesessen sind: Der unserem Grundgesetz zugrundeliegende, post-aufklärerische Religionsbegriff hat eben überhaupt nichts mit dem gesellschaftlichen Selbstverständnis, Machtanspruch (und vor-aufklärerischen Religionsbegriff) des Islam zu tun. Sofern der Islam in Europa also nicht vermag (was Bassam Tibi schon in den 90er Jahren mit seinem "Euro-Islam" vergeblich forderte): nämlich seine spirituellen Inhalte & Riten von jedem Anspruch auf Prägung der gesellschaftlichen Rechtsnormen und von jedem pol. Macht- und Dominanzanspruch zu befreien, müssen wir einen begrifflichen und rechtlichen Weg finden, die reale Ambivalenz des Islam auch rechtlich und politisch zu adressieren: Das bedeutet, wir müssten den Islam endlich auch rechtlich als das behandeln, was er zugleich auch ist: Der real existierende Islam ist eben nicht nur ein religiöses, spirituelles Angebot, sondern er ist eben zugleich auch ein Gesellschaftskonzept, eine politische Doktrin, ein Werte- und Rechtssystem aus archaischen Normen, die unserer Werteordnung z.T. diametral widersprechen, und deren inherenter Dominanzanspruch mit unserer säkularen, freiheitlich-demokratischen Grundordnung tatsächlich unvereinbar ist. Man müsste den Islam m.M.n. also auch in den gesellschaftlichen Debatten in dieser Ambivalenz ansprechen, die sich jederzeit der Tatsache bewusst ist, dass der Islam nicht nur eine 'Religion' in dem post-aufklärerischen Sinne ist, wie wir hier in Europa nach Renaissance, Reformation und Aufklärung die Rolle von 'Religion' in einem säkularen Staat verstehen, sondern dass der Islam immer die Macht- und die Systemfrage stellt - mindestens dann, wenn er sich nicht mehr in einer Minderheitenrolle sieht.
 
ich find den christlichen talibanismus viel interessanter, da gibt es viel mehr zu entdecken
Naja die Christen und Muslime haben im Grunde ein System, welches auf Wahlen ihrer religiösen Führer basiert. In beiden Fällen ist Führung in eine Erbmonarchie übergegangen. Was die Taliban Regierung angeht deren System und Gesetzte sind nicht unislamisch. Alle Handlungen können sie leicht mit Sunnah und Koran rechtfertigen. Es gibt auch Verse die dagegen sprechen aber das ist Auslegungssache, da sich Verse im Koran gegenseitig aufheben oder teilweise Wiedersprechen.
 
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