Das sind nur Spekulationen, Granicar. Du kannst das so nicht verallgemeinern. Es gibt genügend Frauen, die das geschafft haben und ihre Kinder, die sie durch Vergewaltigungen gekriegt haben, über alles in der Welt lieben und durch sie nicht ständig an ihre Vergewaltiger erinnert werden.
Leicht ist es aber sicher nicht, so ein Kind alleine gross zu ziehen. Hier wären wir dann bei der Politik und in diesen Fällen müsste der Staat der Frau unter die Arme greifen. Wieso all das? Damit sie sich nicht ihr Leben lang vorwerfen muss, sie habe einen Menschen ermordet.
Wir können gerne gemeinsam eine Studie machen. Suchen Frauen auf die vergewaltigt wurden und dabei schwanger wurden und schauen uns an wie viele davon erstmal ihr Kind bekommen und zur Adoption gegeben haben, wie viele es bekommen und behalten haben und halt der Rest, der abgetrieben hat (+ Fehlgeburten). Bin mir sicher, dass wir am Ende prozentuell nicht von einem Anteil reden werden, der "genügend" ist, aber das finden wir ja dann heraus. Können ruhig wetten.
Wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, dass das einen nicht durchgehend belastet (und ich sage nicht, dass es mit der Zeit nicht leichter wird, das wird es bestimmt) ist mir unklar. Sollen sich halt die Männer vorstellen, dass sie selber mal von einem (oder die Superhelden unter uns von ganzen Armeen) überwältigt und zu Tätigkeiten genötigt werden. Egal ob jetzt eine Vergewaltigung am eigenen Leib oder sonst was und davon bleibt einem eine Narbe, ein Brandzeichen, weil er ganz lustig ist oder sonst was. Diese Narbe wird sicher nicht wie ein Menschenleben Empathie in mir wecken, aber ich vergesse den Dreck nie und ob ich bis zur Geburt daran zerbreche oder jemals Gefühle für das Kind haben werde ist mir scheiß egal. Warum soll ich mich immer ein Andenken an meine Vergewaltigung oder was auch immer mit mir rumschleppen?
Alleine, dass du meinst, sie sollen sich nicht vorwerfen einen Menschen umgebracht zu haben widerspricht meiner Ansicht. Ich befürworte nicht, dass jeder Trottel Abtreibungen statt Kondomen als Verhütungsmittel nutzen soll, aber Frauen die vergewaltigt wurden deswegen zu verurteilen oder ihnen eine falsche Entscheidung anzulasten ist mir einfach unbegreiflich. Sie haben sich in meinen Augen rein gar nichts vorzuwerfen, sie korrigieren nur die Folge eines Ereignissen welches nie hätte geschehen sollen. Statt ihnen mit solchen Aussagen wie "wirf dir nicht vor jemanden umgebracht zu haben", sollte man sie lieber dabei unterstützen was auch immer für sie der richtige Weg zum Abschluss mit dem Thema war. Mit deiner Aussage, egal wie gut gemeint machst du ihnen nur weitere Probleme, indem sie nun nicht nur die Opferrolle verarbeiten müssen, sondern auch noch die Täterrolle zugeschoben bekommen.