Ist Mawlid, Mevlud, Mevlit haram? Sehr wichtiges Thema
As-Salāmu 'Alaykum wa-rahmetullāhi wa-barakatuh
Mawlid [Geburtstag] ist der Geburtstag des Propheten Muhammad (sall-llāhu 'alaihi wa-sallam) gemeint. Die Muslime in aller Welt manifestieren Mawlid seit Generationen, doch heut zu Tage sorgen Promi-Prediger für Fitna innerhalb der Ummah, wie auch z.B. Dr. Shefqet Krasniqi & Co., die den Mawlid in den Reihen der albanischen Muslime verbieten wollen. Vielen Muslimen ist nicht bekannt, dass Dr. Shefqet Krasniqi, Irfan Salihu & Co. keine Hanafi Imāme, sondern Wahhabis sind. Aber nicht nur im Kosovo, sondern auch in Deutschland versuchen diese Prediger den Jugendlichen zu verzapfen, dass Mawlid harām und bid'ah [Neuerung] sei.
Diese Prediger argumentieren öfters damit, dass weder der Prophet (sall-llāhu 'alaihi wa-sallam), noch die Sahaba [Gefährten] den Mawlid gefeiert haben und dies ein Grund und Beweis dafür sei, diesen Tag nicht zu feiern und das Feiern als harām zu deklarieren. Es sind Prediger, die von sich behaupten, Anhänger der Ahl-us Sunnah zu sein, doch zugleich ignorieren sie, dass die absolute Mehrheit der klassischen Gelehrten der Ahl-us Sunnah es legitimiert haben, den Mawlid zu manifestieren, wie z.B. mit Qur'ānrezitation, Predigt vom Imām, Nasheed singen und Salawat für den Propheten (sall-llāhu 'alaihi wa-sallam) aussprechen.
Ibn Ḥajar Al-ʿAsqalānī (rahimullāh), der grosse Hafiz und Kommentator von Sahih Al-Bukhari, sagte: "Der Ursprung des Mawlid ist eine Erneuerung (Bidʿah), welche von keinem der rechtschaffenen Vorfahren der ersten drei Jahrhunderte übermittelt wurde. Abgesehen davon bringt der Mawlid gute Dinge mit sich sowie auch das Gegenteilige. Wenn jemand gute Dinge anstrebt, indem er den Mawlid praktiziert und dem Gegenteiligen ausweicht, so ist es eine gute Erneuerung (Bidʿah Ḥasanah)." [Ḥusn-ul-Maqṣadi Fī ʿAmal-il-Mawlid von Jalāl-ud-Dīn As-Suyūṭī, Seite 10]
Imām as-Suyutī (rahimullāh) sagte: "Der Geburt des Propheten – auf dem Allāhs Segen und Friede seien – zu gedenken, was im Grunde darin besteht, Leute zusammen zu bringen, Teile des Qur’ān zu rezitieren, Geschichten über die Geburt des Propheten und die damit verbundenen Zeichen zu erzählen, dann Essen zu verteilen und danach auseinander zu gehen, ist eine gute Neuerung. Derjenige, der sie praktiziert, wird dafür belohnt, denn sie ist ein Zeichen der Ehrerbietung für die Stellung des Propheten und Ausdruck der Freude über seine Geburt." [As-Suyutī in al-hawī li-l-fatāwī]
Imām as-Suyutī war ein Gelehrter der Überlieferung und islamische Rechtswissenschaft. Er ist Autor von zahllosen Werken über viele islamische Wissenschaftsrichtungen. Er ist auch bekannt als Ibn al-Kutub (Sohn des Buches).
Sehr bekannt ist sein Qur'ānkommentar "Tafsīr al-Jalalayn".
Keiner der klassischen Gelehrten hat jemals den Mawlid verboten. Der Konsens der Mehrheit der grossen Gelehrten der Ahl-us Sunnah ist, dass es erlaubt ist, den Mawlid zu manifestieren, wenn es mit den islāmischen Normen vereinbar ist.
Ich bitte jeden Muslim sich vor Predigern fernzuhalten, die nicht die Glaubensauffassung der Hanafiyyah wa Maturidiyyah vertreten, sondern den Weg der Wahhabis eingeschlagen haben und keiner Rechtschule folgen. Es ist nicht der Weg, der Mehrheit der Muslime, denn die Mehrheit der Muslime richtet sich nach den Rechtschulen.
Alles Richtige kommt von Allāh (subhana wa ta'ala) und alles Falsche ist von mir.