Hier mal ne interessante Seite dazu,hab es jetzt auch nur überflogen,scheint aber viele Fragen zu beantworten.
Der Geburtstag des Propheten (Friede sei mit ihm)
Danke Leyla, aus deiner Quelle:
[h=4]Maulid zwischen verfehlter Neuerung und Erinnerung[/h]
Argumente aufgrund der Sunna des Propheten und seiner Gefährten
So argumentieren denn auch die Gegner des Feierns des Maulid, dass dies ein Brauch sei, der zur Zeit des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, und seiner Gefährten nicht praktiziert wurde und deshalb als Bid’a (verfehlte religiöse Neuerung) abzulehnen sei. Aufbauend auf dieser Grundthese wird durchaus überzeugend weiter argumentiert, indem beispielsweise gesagt wird, dass man durch das Feiern des Maulid
- gottesdienstliche Handlungen vollzieht, die in dieser Form nicht vom Propheten gelehrt wurden und
- dadurch in Abrede stellt, dass der Prophet die Botschaft verkündet, das Prophetentum erfüllt und aufrichtigen Rat gegeben hat - wie die Prophetengefährten, möge Allah Wohlgefallen an ihnen finden, bei der Abschiedswallfahrt bezeugten - und schließlich
- sogar die Liebe der Sahaba zum Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, in Abrede stellt, da diese seinen Geburtstag nicht feierten.
Einige Befürworter des Maulid-Feierns halten dagegen, dass ja auch das Tarawih-Gebet in der Gemeinschaft, also ein eindeutiger Akt des Gottesdienstes im Monat Ramadan, sowie das Zusammentragen des Korans zu einem Buch erst nach dem Ableben des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, stattfanden. Diese Argumentation übergeht jedoch die Tatsache, dass beide Dinge von den Sahaba, möge Allah Wohlgefallen an ihnen finden, eingeführt wurden, und dass dementsprechend sicherlich kein Gelehrter Einwände gegen das Feiern des Maulids hätte, wenn die Sahaba oder auch nur die Tabi'un (die Gefährten der Sahaba) dies getan hätten.
[h=4]Argumente aus dem Koran[/h] Die Gegner beziehen sich in ihrer Ablehnung auch auf den Koranvers: "Heute habe Ich für euch eure Religion vollständig gemacht, und Ich habe meine Gnade an euch erfüllt, und Ich habe für euch den Islam als Religion gewünscht ...“ (5:3). In diesem Zusammenhang erläutert Imam Malik diesen Vers folgendermaßen: „Was also an diesem Tag zum Din gehörte, so gehört es zum Din. Und was an diesem Tag nicht zum Din gehörte, so gehört es nicht zum Din“ (9). Demnach widerspräche das Feiern des Maulid also offen diesem Vers, da Allah der Erhabene den Din eben ohne den Maulid als Feiertag vollständig gemacht hat, sondern stattdessen andere Feiertage festlegte.
Doch auch die Befürworter zitieren bisweilen Koranverse, um ihre Position zu stärken. So sage Allah der Erhabene ja eindeutig im Koran: „... und erinnere sie an die Tage Allahs, ...“ (14:5). Die „Tage Allahs” bedeuten nach Ibnu l-Dschauzi eben „die Tage Allahs mit seinen Wohltaten, den Geschehnissen der früheren Gemeinschaften“ etc. Und wie bereits erwähnt, war die Geburt des Propheten natürlich eine große Wohltat. Es wird auch die Praxis des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, angeführt, den Aschura im Gedenken an eine Wohltat, nämlich der Errettung der Kinder Israels und Moses vor dem Pharao, besonders zu begehen, indem er an ihm fastete. Dies wiederum ginge mit dem oben zitierten Koranvers einher.
[h=4]Argumente aufgrund von Festbräuchen[/h] Zum Maulid gibt es oft besondere Süßigkeiten, und viele kommen einfach nur zum Essen zusammen und erinnern sich dabei an das Vorbild des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, wogegen nach den Befürwortern ja nichts einzuwenden sei. Vor allem nicht, wenn auch Arme und Bedürftige zum Essen eingeladen werden, wie es in einigen Ländern der Fall ist. Und so sagen auch viele Muslime, dass sie, den Maulid begehen, gerade weil sie den Propheten lieben und seinem Vorbild nachstreben möchten.
Zum Maulid finden auch Versammlungen statt, während derer aus eigens hierfür verfassten Büchern Lobeshymnen vorgetragen werden. Diese beschreiben dann die Geburt des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, und ihre Begleitumstände, seinen vorzüglichen Charakter und seine Wunder. Hierbei ist zu beachten, dass nicht das Maß überschritten wird, wenn nämlich der Geburtstag des Propheten gefeiert wird, wie die Christen den Geburtstag von Isa (Jesus), Friede sei mit ihm, feiern. Denn der Prophet mahnte: „Übertreibt nicht in meinem Lob, so, wie die Christen im Lob (von Isa,) dem Sohn der Mariam, übertrieben haben, denn ich bin ja nur Sein Diener. So sagt: 'Der Diener Allahs und Sein Gesandter'" (’Umar: Buchari).
Genau an diesem Punkt setzt auch die Kritik der Gegner des Maulid-Feierns an. Die Ablehnung rührt beispielsweise aber auch von der Erinnerung her, dass sich am Maulid mancherorts Männer und Frauen vermischten und gemeinsam auf den Straßen feierten. Vor allem werden Praktiken kritisiert wie die, dass sich in einigen Ländern die Teilnehmer von Zusammenkünften zum Maulid mit Gesang und Trommeln in Ekstase versetzen und dann aufstehen, da sie dem Irrglauben verfallen sind, dass die Seele des verstorbenen Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, die Versammlung aufsuche. Solche Praktiken sind jedoch sowohl nach Meinung der Kritiker als auch der Befürworter unter den angesehenen Rechtsgelehrten eindeutig außerhalb der Grenzen des Islam.
[h=4]Gegner und Befürworter sprechen nicht von derselben Sache[/h] Angesichts des Vorausgegangenen kommt der Gelehrte ’Ali Mahfudh zu dem Schluss, dass die Parteien in der Maulid-Debatte im Wesentlichen über zwei verschiedene Dinge sprechen: Die Kritiker erheben Einspruch gegen Praktiken, die generell nicht akzeptierbar sind, während diejenigen, die die Erinnerung an den Maulid befürworten, über etwas sprechen, was generell erlaubt ist (10). Demnach sei gegen das Begehen des Geburtstags des Propheten (s) nichts einzuwenden, wenn islamisch nicht akzeptierbare Praktiken gemieden würden. Zur genaueren Unterscheidung meint der Gelehrte Mutwalli ad-Darsch folgerecht:
„Wir nennen es keine Feier, sondern eine Erinnerung an den Geburtstag des gesegneten Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil“ (11).
In diesem Sinne spricht sich auch der Gelehrte Yusuf al-Qaradawi dafür aus, Anlässe wie den Maulidu n-Nabi dafür zu nutzen, um prophetische Werte vom Staub der Zeit zu befreien:
„Wir alle wissen, dass die Gefährten des Propheten, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, weder den Geburtstag des Propheten, noch die Hidschra oder die Schlacht von Badr feierten. Da sie solche Ereignisse zu Lebzeiten des Propheten selbst miterlebt hatten, dachten sie ständig an ihn und trugen ihn immer in ihren Herzen.
Sa’d Ibn Abi Waqqas sagte, dass sie ebenso darauf bedacht waren, ihren Kindern die Geschichten von den Schlachten des Propheten zu erzählen, wie sie darauf bedacht waren, ihnen den Koran zu lehren. So erinnerten sie ihre Kinder immer wieder an die Ereignisse zu Lebzeiten des Propheten und bedurften solcher Feiern nicht. Die nachfolgenden Generationen jedoch vergaßen diese ruhmreiche Geschichte und ihre Bedeutung. Und so begann man damit, diese großen Ereignisse zu begehen, um sie und ihre Werte wieder aufleben zu lassen und von ihnen zu lernen.
Leider beinhalten solche Festtage einiges an Bid’a, wo sie doch veranstaltet werden sollten, um die Menschen an das Leben des Propheten und seinen Ruf zu erinnern. ... Solche Anlässe sind dafür da, die Menschen zu erinnern, wie der Prophet lebte“ (12).