Haarmann, H: Lexikon der untergegangenen Sprachen, München (2002)
[...]Das Mazedonische hatte seine größte Verbreitung im 4. Jh. v. Chr. durch die Ausdehnung des mazedonischen Königreichs unter Philipp II. (reg. 359-336 v.Chr.) und seinem Sohn Alexander dem Großen (reg. 336-323 v. Chr.) Das mazedonische Sprachgebiet grenzte damals im Süden an das griechische, im Westen an das illyrische, im Norden an das thrakische und im Osten ebenfalls an dieses oder an phrygisches Gebiet. In welchem sprachverwandtschaftlichem Verhältnis das Mazedonische zum Altgriechischen stand, ist nicht genau bekannt. Dies liegt in erster Linie an der spärlichen Überlieferung. Das Mazedonische wurde nicht geschrieben. Amts- und Bildungssprache des Königreichs Makedonien war das attische Griechisch. In griechische Quellen sind mazedonische Orts- und Personennamen überliefert, außerdem wenige Einzelwörter. Die Lautstruktur des Mazedonischen wich deutlich von der des Griechischem ab. (vgl. mazedon. danos `Tod´ vs. griech. thanatos `dass´). Es gibt auch mazedonische Wörter, die keine Parallelen im griechischen Wortschatz haben und deren Herkunft obskur bleibt.