Neugriechisch hat sich aus der
Koine des
Altgriechischen und damit dem antiken
attischen Dialekt entwickelt. Den Beginn der neugriechischen Epoche setzt die Forschung wechselweise im 11. Jahrhundert (erste Epen in weitgehend neugriechischer Sprache), um das Jahr 1453 (Fall
Konstantinopels) oder in der Mitte des 17. Jahrhunderts (
Kretische Renaissance) an.
Seit 1460 besaß die Sprache keinen offiziellen Status, wurde jedoch in den besetzten Gebieten Griechenlands sowie im gesamten
Osmanischen Reich verstreut gesprochen. Nach der
Griechischen Revolution wurde es 1830 zur alleinigen Staatssprache des neu gegründeten Staates. In den folgenden hundert Jahren fand ein umfassender Bevölkerungsaustausch mit den Gebieten der übrigen neu gegründeten Nationalstaaten statt, so dass das Griechische aus diesen weitgehend verschwand, im wachsenden griechischen Staat selbst jedoch zur Sprache der überwältigenden Mehrheit wurde. Nur in Zypern, das bis 1960 eine britische Kolonie war, kam es zu keinem derartigen Austausch. Das Griechische verbreitete sich außerdem seit dem 19. Jahrhundert durch Auswanderung in der gesamten Welt, besonders in Nordamerika und Australien. Seit dem Zweiten Weltkrieg spielt auch zunehmend die Auswanderung nach Westeuropa, insbesondere nach Deutschland und Großbritannien, eine Rolle.